Wortarten unterteilen unsere sprachlichen Mittel in verschiedene Kategorien. Dabei gibt es zehn verschiedene Wortarten, die Du unbedingt kennen solltest. In diesem Blogbeitrag erklären wir Dir daher, welche Wortarten es gibt und wie Du sie erkennst. Wenn Du nach unserem Übungsblatt noch weitere Fragen haben solltest, unterstützen wir Dich gerne in unserer Deutsch Nachhilfe.
Was versteht man unter Wortarten?
In der Grammatik kann jedes Wort eines Satzes einer Wortart zugeordnet werden. Wörter einer Wortart teilen sich dabei verschiedene Eigenschaften. Man unterscheidet hierbei zwischen zehn Wortarten. Vier davon sind unveränderlich. Das heißt, das Wort selbst verändert seine Stammform nicht. Hierzu gehören Adverbien, Interjektionen, Verhältniswörter und Bindewörter. Auf der anderen Seite gibt es sechs Wortarten, die ihre Grundform verändern können. Darunter fallen etwa Artikel, Namenwörter und Verben.
Wie bestimmt man Wortarten in einem Satz?
Zehn Wortarten auseinanderzuhalten, klingt schwieriger als es ist! Wobei es durchaus Wortarten gibt, bei denen es uns leichter fällt, sie zu erkennen (vgl. Rothstein, 2012). Am einfachsten ist es, wenn Du zuerst mit den drei wichtigsten Wortarten, den Substantiven, Verben und Adjektiven, beginnst. Substantive werden großgeschrieben und sind daher einfach zu entdecken. Sie bezeichnen Dinge, Tiere oder Menschen. Tätigkeitswörter erklären hingegen, was passiert oder was getan wird. Wie-Wörter beschreiben wiederum die Eigenschaften von Substantiven oder Geschehnissen.
Nach einem Substantiv fragst Du also mit: „Wer oder was tut etwas?“ Das Verb bestimmst Du, indem Du fragst: „Was wird getan oder passiert?“ Ein Adjektiv erkennst Du auch ganz leicht, da es auf die Frage „Wie ist jemand oder etwas?“ antwortet.
Diese 10 Wortarten gibt es
Doch was ist mit den verbliebenen sieben Wortarten? Wenn Du bei Nomen, Verben und Adjektiven schon recht sicher bist, kannst Du Dich auch den anderen Wortarten widmen. Wir helfen Dir dabei, indem wir sie Dir vorstellen und gründlich durchleuchten. Sollten danach noch Fragen übrig bleiben, kannst Du diese auch selbstverständlich in unserer Nachhilfe für die Grundschule stellen.
1. Artikel
Viele Nomen schleppen Begleiter mit sich rum, die sogenannten Artikel. Dabei unterscheidet man im Deutschen zwischen bestimmten (der, die, das) und unbestimmten Artikeln (einer, eine, ein). Die bestimmten Begleiter benutzen wir, wenn wir von einer konkreten Person oder Sache sprechen. Geht es ganz allgemein um jemanden oder etwas, dann verwenden wir die unbestimmte Variante. Die Artikel werden dabei je nach Kasus und Numerus des Bezugswortes angepasst. Schauen wir uns hierzu doch einmal ein Beispiel an:
Lio geht mit seiner Mutter zur Hausarztpraxis, in der seit heute eine neue Ärztin arbeitet. In der Praxis werden sie schnell aufgerufen. Die Ärztin spricht zuerst mit Lio.
2. Substantive
Nachdem Du schon die Artikel kennengelernt hast, geht es nun um die Substantive. Sie werden auch als Nomen oder Namenwörter bezeichnet. Du kannst ihnen einen Artikel voranstellen und sie bezeichnen eine Person, ein Tier oder eine Sache. Außerdem werden sie als einzige Wortart immer großgeschrieben. Das kannst Du etwa durch spannende Diktate üben. Hier ein paar Beispiele:
- die Astronautin (eine Person)
- der Hund (ein Tier)
- das Pferd (ein Tier)
- das Haus (eine Sache)
Aufgepasst!
Manche Wörter verändern ihren Sinn, wenn Du einen anderen Artikel verwendest. Ein gutes Beispiel ist das Wort „Kiefer“. Während „die Kiefer“ ein Baum ist, beschreibt „der Kiefer“ einen Knochen im Gesicht.
3. Verben
Verben sind alle Wörter, die beschreiben, was passiert oder getan wird. Sie heißen daher auch Tuwörter oder Tätigkeitswörter. Diese Art von Worten findest Du, wenn Du danach fragst, was eine Person, ein Tier oder ein Objekt gerade macht. Verben haben dabei einen Stamm und eine veränderliche Endung. Damit Du Dir das Ganze besser vorstellen kannst, haben wir natürlich wieder ein Beispiel vorbereitet:
Der Käfer läuft davon.
Wenn Du danach fragst, was der Käfer gerade macht, weißt Du ganz genau, welches Wort das Verb ist: nämlich „läuft“. In seiner Grundform lautet das Wort „laufen“. Es gibt darüber hinaus verschiedene Modi, etwa den Konjunktiv. Tätigkeitswörter schreibst Du übrigens immer klein, außer am Satzanfang (Koschmann, 2017). Falls Dich diese Wortart besonders interessiert, hat die Uni Düsseldorf noch mehr Infos für Dich im Gepäck.
4. Adjektive
Adjektive sind Wörter, die eine Eigenschaft bezeichnen. Sie sind die Antwort auf die Frage, „wie“ eine Person, ein Tier oder eine Sache beschaffen ist. Die Eigenschaften können sich etwa auf Farben („die gelbe Blume“), Charaktereigenschaften („die freundliche Nachbarin“) oder auf die Größe beziehen („das kleine Pferd“). Sie können aber auch einen Vorgang näher beschreiben und lassen sich darüber hinaus steigern.
Jonas läuft schnell.
Der Sommerabend ist mild.
Maja ist nicht nur gut im Eishockey. Sie ist besser als Damian. Sie ist sogar die beste Spieler:in in der Mannschaft.
5. Adverb
Mit einem Adverb beschreibst Du die näheren Umstände eines Geschehens. Oft sind das sehr kurze Wörter, die den ganzen Sinn eines Satzes verändern können. Beispiel gefällig? Dann sieh mal genau hin:
Heute machen wir alles.
Heute machen wir alles anders.
Laut der Universität Düsseldorf erklären Adverbien aber nicht nur wie oder warum, sondern auch wo und wann etwas passiert. Das klingt ganz schön kompliziert? Schauen wir uns doch noch mehr Beispiele dazu an:
Max macht seine Hausaufgaben sofort.
Manchmal geht Jana rückwärts.
Hier ist es kalt.
6. Pronomen
Diese kleinen Wörter gehören immer zu einem Namenwort und können es sogar ersetzen. Sie werden auch Fürwörter genannt. Dazu gehören zum Beispiel die Personalpronomen er oder wir. Statt „der Hund“ kannst Du also auch „er“ sagen. Dabei sind Pronomen wichtig, um einen Text nicht nur kürzer, sondern auch abwechslungsreicher zu gestalten.
Es gibt jedoch nicht nur Personalpronomen! In der folgenden Tabelle haben wir Dir einige andere Pronomen-Arten nochmal aufgelistet.
Tabelle 1: Arten von Pronomen und ihre Formen
Art von Pronomen | Grundformen | Beispiel |
Personalpronomen | ich, du, er/sie/es, wir, ihr, sie | Heute sind sie gut gelaunt. |
Possessivpronomen | mein, dein, sein/ihr, unser, euer, ihr | Das ist mein Haus. |
Fragepronomen | welcher, welche, welches | Welches Buch gehört dir? |
Reflexivpronomen | mich, dich, sich, uns, euch | Wir kümmern uns darum. |
7. Präpositionen
Mit Präpositionen beschreibst Du ein räumliches oder zeitliches Verhältnis zwischen verschiedenen Objekten, Personen oder Geschehnissen. Das sind beispielsweise die Wörter neben, unter, zwischen, seit, während oder vor. Ein Beispiel für ein zeitliches Verhältnis ist: „Der Hund hustet seit gestern“. Ein räumliches Verhältnis wird im folgenden Satz beschrieben: „Die Blume wächst neben dem Baum“.
8. Konjunktionen
Mit Konjunktionen verbindest Du wiederum Sätze oder Satzteile miteinander. Zu den wichtigsten Bindewörtern gehören und, oder, aber, dass und wenn. Während Konjunktionen wie „und“ bzw. „oder“ einfach zwischen zwei gleichberechtigten Satzteilen oder Objekten stehen, stellen andere Konjunktionen eine tatsächliche Verbindung zwischen einzelnen Satzteilen her. Zum Beispiel zwischen Haupt- und Nebensatz, wie hier:
Nastasja ist sauer, weil ihr Bruder den ganzen Kuchen aufgegessen hat.
9. Interjektionen
Obwohl das Wort Interjektion kompliziert klingen mag, ist diese Wortart superleicht zu verstehen. Denn oft sind diese Wörter kurz und beinhalten keine richtige Information. Sie sind eigenständige Ausrufe, die wir als Antwort verwenden oder wenn wir ein Gefühl ausdrücken möchten. Dazu gehören etwa die Wörter „ja“ und „nein“, aber auch „igitt“ oder „aha“ gehören dazu. Manchmal kommen Interjektionen auch als kurze Wortverbindung vor, wie bei „Oh nein!“. Außerdem können sie Sätzen beigefügt werden, um die Bedeutung zu verstärken. Mit Interjektionen kannst Du außerdem eine Aufforderung ausdrücken, zum Beispiel mit den Wörtern „Pst!“ oder „Huhu“.
10. Numeralien
Und nun zu unserer letzten Wortart, den Numeralien. Sie beschreiben die Größe oder Menge eines Objekts. Hierzu gehören beispielsweise die Wörter „viele“ oder „einige“. Sie können aber auch selbst für eine bestimmte Menge stehen. Dazu gehören Wörter wie „Tausende“ oder „ein Achtel“. Auch die Grundzahlen eins, zwei, drei und so weiter zählen zu den Numeralien.
Wortarten – Ein Arbeitsblatt zum Üben
Das waren sie schon – unsere 10 Wortarten! Gar nicht so schwierig, nicht wahr? Damit Du das Gelernte direkt anwenden kannst, haben wir ein Übungsblatt für Dich vorbereitet. Es eignet sich übrigens auch hervorragend für das Lernen im Homeschooling.
Die zehn Wortarten unterteilen unseren Wortschatz in Gruppen, die sich in verschiedene Merkmale gleichen. Außerdem erfüllen die einzelnen Arten verschiedene Aufgaben im Satz. Manche beschreiben zum Beispiel, wer etwas tut, was getan wird oder wie etwas passiert. Na, welche Wortarten haben wir gerade gemeint? Das weißt Du natürlich nach unserer Erklärung ganz genau: Nomen, Verben und Adjektive. Schau ruhig nochmal nach, falls Du nicht direkt drauf gekommen bist! Schließlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Literatur
Koschmann, Stefanie (2017): Deutsch 3. Klasse – Sprachbetrachtung. München.
Rothstein, Björn (2012): Nicht flektierende Wortarten. Walter de Gruyter, Berlin.
FAQs – Wortarten
Im Deutschen gibt es 10 Wortarten, die unseren Wortschatz nach verschiedenen Eigenschaften unterteilen. So gehören zum Beispiel alle Wörter, die Tätigkeiten beschreiben in eine Wortart (= Verben). Andere Wörter, die Menschen, Tiere, Gegenstände oder etwas ähnliches bezeichnen, bilden wiederum eine andere Wortart, die Nomen. Wortarten helfen uns dementsprechend, unsere Sprache zu ordnen und besser zu verstehen.
Das geläufigste Wortarten-System in der deutschen Sprache zählt ganze 10 Wortarten. Darunter fallen Nomen, Verben, Adjektive, Adverbien, Pronomen, Präpositionen, Konjunktionen, Numeralien, Interjektionen und Artikel.
Um herauszufinden, welches Wort in einem Satz zu einer bestimmten Wortart gehört, gibt es mitunter hilfreiche Fragen. Um ein Nomen zu identifizieren, fragst Du zum Beispiel: „Wer oder was tut etwas/Mit wem oder was passiert etwas?“ Das Verb erfragst Du hingegen mit: „Was wird getan/Was passiert?“ Und einem Adjektiv kommst Du auf die Schliche, indem Du fragst: „Wie passiert etwas?/Wie ist etwas?“
Veränderliche beziehungsweise flektierbare Wortarten können je nach Kontext ihre Form ändern. So kannst Du sie etwa steigern, die Anzahl verändern oder sie an den jeweiligen Kasus anpassen. Zu den veränderlichen Wortarten gehören demnach Nomen, Verben, Adjektive, Artikel, Pronomen und Numeralien.
Die wichtigsten Wortarten lernst Du bereits in der zweiten und dritten Klasse der Grundschule kennen. Dazu gehören zum Beispiel die Nomen, Verben und Adjektive. In den höheren Klassenstufen kommen dann noch die Interjektionen, Adverbien und Co. dazu. Dabei lernst Du auch, zum Beispiel eine Wortfamilie zu erkennen.