Die Vorschule ist eine tolle Gelegenheit, um Kindern die Angst vor der Einschulung zu nehmen. Pädagog:innen und Lehrkräfte setzen sich zum Ziel, spielerisch erstes Wissen zu vermitteln und gleichzeitig ihre Schützlinge mit sozialen Kompetenzen zu rüsten. Eine gut durchdachte frühkindliche Bildung rundet die Vorbereitung auf die Schule perfekt ab.
Was ist die Vorschule?
Die Vorschule dient der Vorbereitung auf den Unterricht in der Grundschule. Im Kindergarten lernen Kinder zwar bereits den sozialen Kontakt mit Gleichaltrigen, der Übergang zur Grundschule stellt jedoch eine ganz neue Herausforderung für die Kleinen dar. Allerdings gibt es die Vorschule im klassischen Sinne heutzutage nur noch in wenigen Bundesländern, so zum Beispiel in Hamburg. Die bundesweite Wiedereinführung der Vorschule wird jedoch insbesondere von CDU-Politiker:innen rege diskutiert.
Immer mehr Eltern greifen auf private Bildungsanbieter zurück, die ihre Kinder auf den Schulbeginn vorbereiten. Im Vordergrund stehen dabei insbesondere die Förderung der Sprachkompetenz, der Erwerb mathematischer und logischer Grundlagen sowie die Schulung der Feinmotorik.
Warum sollten Kinder in die Vorschule gehen?
In der Vorschule werden spielerisch wichtige Kompetenzen vermittelt, die in der Grundschule mit Sicherheit wichtig sein werden. Denn gerade die ersten paar Lebensjahre sind nämlich bedeutend für die weitere Bildung von Kindern (vgl. Pasternack, 2015). Außerdem wird niemand gerne ins kalte Wasser geworfen. Daher bietet das Jahr vor der Einschulung genug Zeit, um die Kleinen langsam an das Lernen heranzuführen. Denn Kinder müssen sich erst daran gewöhnen, in der Schule stillzusitzen und aufmerksam dem Unterricht zu folgen. Daher wird ebenfalls die Konzentrationsfähigkeit trainiert. Das gemeinsame Lernen mit anderen ist ein weiterer Vorteil der Vorschule. Die Kids können so nämlich zusätzlich voneinander lernen. All das geschieht in einem Umfeld, welches den Spaß am Lernen stärkt. Denn so kann die kindliche Neugierde nachhaltig gefördert werden.
Was lernen die Kinder?
In dem letzten Jahr vor Schulbeginn werden viele wichtige Kompetenzen entwickelt und ausgebaut, die Deinem Kind in der Grundschule zugutekommen. Welche genau das sind, haben wir im Folgenden einmal übersichtlich für Dich zusammengefasst.
Tabelle 1: Lerninhalte in der Vorschule
Allgemeine Kompetenzen | Motorische Fähigkeiten | Ausbau des Wissens |
Förderung der Eigenständigkeit | Stifthaltung | Erweiterung der Sprache |
Stärkung der Geduld | Verwendung der Schere | Herantasten an das Schreiben |
Kennenlernen neuer Regeln | Förderung der Feinmotorik | Umgang mit Zahlen und Mengen |
Unser Tipp
Das Vorlesen von Geschichten ist eine tolle Möglichkeit für die Sprachförderung Deines Kindes. Somit förderst Du auch das Interesse an Büchern und die Freude am Lesen. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Gutenachtgeschichte zum Einschlafen? Dabei könnt Ihr in einer entspannten Atmosphäre den Tag ausklingen lassen.
Wie bereite ich mein Kind auf die Vorschule vor?
In der Vorschule sollen sich Kinder ebenfalls an mehr Selbstständigkeit gewöhnen. Daher ist es eine gute Übung, sie einige Dinge selbstständig erledigen zu lassen. Viele Kinder werden dies auch selbst einfordern. Ist das nicht der Fall, kann es zu Beginn einfach angeboten werden. Dazu gehören etwa, die Schuhe selbst binden zu lernen oder sich eigenständig anzuziehen. Beim Basteln kann Dein Schützling außerdem die Motorik trainieren, indem er an einer Linie entlang schneidet.
Checklisten für die Einschulung
Du möchtest sicher sein, dass Dein Kind bereit für die Einschulung ist und nichts Wichtiges in Vergessenheit gerät? Genau dafür haben wir zwei hilfreiche Checklisten zum Schulstart für Dich vorbereitet. Damit kannst Du sicher sein, dass Dein Schützling alle wichtigen Voraussetzungen erfüllt. Außerdem listen wir auf, was am ersten Tag in der Schule auf keinen Fall fehlen darf!
Literatur
Pasternack, P. (2015): Die Teilakademisierung der Frühpädagogik. Eine Zehnjahresbeobachtung. Akademische Verlagsanstalt Leipzig.
Textor, M. R. (2005): Kognitive Bildung im Kindergarten. Online-Handbuch: Kindergartenpädagogik.
FAQs zur Vorschule
Die meisten Kinder kommen mit fünf Jahren in die Vorschule. Denn diese findet in dem Jahr vor der Einschulung statt. Der genaue Tag der Einschulung ist dabei vom jeweiligen Bundesland abhängig, wie die Universität Bamberg erklärt. Das Alter liegt dabei aber meistens bei sechs Jahren.
Es geht in dieser Zeit unter anderem um das Trainieren der Konzentration und die Erweiterung der Sprachkenntnisse. Die Kleinen beschäftigen sich aber auch mit ersten kleinen Schreib- und Schwungaufgaben. Zudem steht der Umgang mit einfachen Zahlen und Mengen auf dem Programm.
Bereits im Kindergarten werden die Sprache sowie die Motorik gefördert. Außerdem ist es von Vorteil für die kognitive Bildung, wenn die Kleinen möglichst viele verschiedene Erfahrungen machen (vgl. Textor, 2005).
Zusätzlich zu dem Programm in der Vorschule lassen sich auch zu Hause Dinge wie das Zählen üben oder erste Schreibaufgaben absolvieren. Farben oder Formen zu erkennen, lässt sich außerdem gut in den Alltag einbauen. Lass Deinen Schützling zum Beispiel alle roten Autos suchen oder zählt gemeinsam, wie viele Ihr findet!
Die Vorschule erleichtert Deinem Kind den Schulstart, somit ist sie für alle von Vorteil. Die Umstellung vom freien Spielen im Kindergarten hin zu der festen Struktur im Klassenzimmer ist nämlich zu Beginn gar nicht so einfach.