Vollzeit arbeiten mit Kind – das ist ein Spagat zwischen Job und Familie, der oft zum Kraftakt wird. Doch wie kann es Dir dennoch gelingen? Wir möchten Dir 7 Tipps vorstellen, die Dir dabei helfen können, Deinen Alltag zu bewältigen. Außerdem liefern wir Antworten auf einige für berufstätige Eltern relevante Fragen.
Inhaltsverzeichnis
- Ab wann kann man Vollzeit arbeiten mit Kind?
- 1. Den Überblick beim Vollzeit arbeiten mit Kind behalten
- 2. Vollzeit arbeiten mit Kind durch flexible Arbeitsbedingungen
- 3. Vollzeitarbeit durch professionelle Kinderbetreuung ermöglichen
- 4. Unterstützung suchen & Aufgaben teilen
- 5. Trotz Vollzeitarbeit Zeit für sich finden
- 6. Nach dem Arbeiten Zeit mit Deinen Kindern verbringen
- 7. Vollzeitarbeit und Partnerschaft
- Literatur
- FAQs – Vollzeit arbeiten mit Kind
Ab wann kann man Vollzeit arbeiten mit Kind?
Welcher Zeitpunkt für das Vollzeit arbeiten mit Kind am besten ist, ist eine ganz individuelle Entscheidung. Daher lässt sie sich auch nicht pauschal beantworten. Sobald Dein Kind aber von einer Tagesmutter versorgt wird oder in eine Krippe bzw. einen Kindergarten geht, hast Du grundsätzlich mehr Zeit zur Verfügung und könntest Vollzeit arbeiten. In Deutschland dürfen Kinder dabei ab einem Alter von einem Jahr bis zu 7 Stunden am Tag in einer Krippe betreut werden. Für Kindergartenkinder ist sogar eine Ganztagsförderung von bis zu 9 Stunden möglich.
Letztlich muss jedoch immer Deine persönliche Situation und die Deines Kindes berücksichtigt werden. Es spielen etwa Faktoren wie die Unterstützung Deines Unternehmens eine Rolle. Außerdem ist wichtig, wie viel familiären Rückhalt Du durch Großeltern & Co. hast. Welche Faktoren in Deine Entscheidung einfließen sollten, siehst Du im Folgenden auf einen Blick:
- Verfügbarkeit von Kinderbetreuung
- Unterstützung Deines sozialen Umfeldes
- Flexibilität Deiner Arbeitsstelle
- Finanzielle Stabilität
- Arbeitsteilung mit Deinem Partner / Deiner Partnerin
- Alter des Kindes / der Kinder
- Persönliche Prioritäten
1. Den Überblick beim Vollzeit arbeiten mit Kind behalten
Organisation ist der Schlüssel beim Vollzeit arbeiten mit Kind. Schaffe also klare Routinen für Dich und Dein Kind, die den Tagesablauf stressfreier gestalten. Es ist außerdem hilfreich, Deine Woche bereits im Voraus zu planen. Denn so verlierst Du wichtige Termine und Aufgaben nicht aus den Augen. Ob digital oder am Kühlschrank – Tools wie ein Familienkalender oder To-do-Listen sind Gold wert im Alltag. Ebenfalls hilfreich: Einen Menüplan für die kommende Woche erstellen! So erübrigt sich nämlich die Frage, was Du oder Dein:e Partner:in in der Woche kochen. Ein schöner Nebeneffekt ist zudem, dass Ihr genau wisst, was eingekauft werden muss.
2. Vollzeit arbeiten mit Kind durch flexible Arbeitsbedingungen
Beim Vollzeit arbeiten mit Kind ist Flexibilität in Deinem Job besonders hilfreich. Dabei muss es jedoch nicht zwangsläufig um Teilzeitarbeit gehen. Erkundige Dich bei Deiner Arbeitsstelle am besten nach Möglichkeiten, von zu Hause aus oder in Gleitzeit zu arbeiten. Auf diese Weise lässt sich Deine Arbeit individueller einteilen und Du kannst besser auf Unerwartetes wie einen Schulausfall reagieren. Möchtest Du Deine Arbeit stattdessen zunächst langsam wieder aufnehmen, kann etwa ein schrittweiser Wiedereinstieg nach der Elternzeit eine Option sein. Die wichtigste Voraussetzung für die Vollzeitarbeit als Eltern ist dann eine gesicherte Betreuung Deiner Kinder. Hierbei kann Dein Betrieb Dir ebenfalls Hilfe anbieten. Durch eine betriebliche Kinderbetreuung müsstest Du Dir nämlich weniger Sorgen um die Versorgung Deines Klein- oder Schulkindes machen.
3. Vollzeitarbeit durch professionelle Kinderbetreuung ermöglichen
Ob Tagesmutter, Kindergarten oder Nachmittagsbetreuung – es gibt zahlreiche Möglichkeiten für eine zuverlässige Kinderbetreuung bei Vollzeitarbeit. Dabei geht es selbstverständlich in erster Linie darum, dass Dein Kind gut aufgehoben ist. Gleichzeitig müssen die Betreuungszeiten aber zu Deinen Arbeitszeiten passen. Doch wie sieht es in den Ferien aus? In solchen Fällen ist eine betriebliche Ferienbetreuung die optimale Lösung, um die Betreuungslücke zu schließen. Besonders, wenn Du alleinerziehend bist und Vollzeit arbeiten musst, ist ein solches Angebot essenziell (vgl. Brand & Hammer, 2013).
4. Unterstützung suchen & Aufgaben teilen
Niemand kann alles allein machen – das gilt umso mehr beim Vollzeit arbeiten mit Kleinkind. Nimm daher unbedingt Hilfe an und treffe Absprachen mit Verwandten oder Freundinnen und Freunden! Du und Dein:e Partner:in solltet die Aufgaben außerdem untereinander aufteilen. Wechselt Euch etwa mit dem Hinbringen und Abholen der Kinder ab. Auch Arztbesuche, wenn Euer Kind krank ist, oder Elternabende könnt Ihr untereinander splitten. Denn als Team fallen die Aufgaben gleich viel leichter. Wenn es finanziell möglich ist, kann überdies eine Haushaltshilfe oder Babysitting eine echte Entlastung sein.
5. Trotz Vollzeitarbeit Zeit für sich finden
Auch wenn Du viel um die Ohren hast, solltest Du Zeit für Dich selbst einplanen. Ob Sport, ein gutes Buch oder ein Kaffee mit geliebten Menschen – sorge dafür, dass Deine Batterien regelmäßig aufgeladen werden. Solche Momente helfen zudem beim Stressabbau, sodass Du danach wieder durchstarten kannst. Es kann manchmal schon helfen, kleine Pausen in den Tag einzubauen, in denen Du einige Male tief durchatmest.
6. Nach dem Arbeiten Zeit mit Deinen Kindern verbringen
Arbeit ist wichtig, aber Deine Kinder sind es auch. Schaffe daher bewusst Zeiten, in denen Du Deinen Kindern Deine volle Aufmerksamkeit schenkst. Durch die Arbeit in Vollzeit wirst Du dazu am Wochenende am meisten Zeit haben. Plane regelmäßig einen schönen Ausflug oder einen gemeinsamen Spieleabend, um Familienzeit zu verbringen. Unter der Woche können sich dann sowohl Dein Kind als auch Du darauf freuen.
Wusstest Du schon?
Laut einer Studie aus dem Jahr 2018 arbeiten 47 % der Mütter mit Kindern zwischen drei und fünf zunächst in Teilzeit. Bei den Vätern sind es ca. 6 %, die mit einem Kind zwischen 0 und 2 Jahren halbtags arbeiten (Kirschten, 2021).
7. Vollzeitarbeit und Partnerschaft
Beruf und Kind – gar nicht so einfach, allem gerecht zu werden. Es ist jedoch ebenso wichtig, dass auch Deine Beziehung nicht zu kurz kommt. Offene Kommunikation und regelmäßige Quality Time ohne Kinder sind hier das A und O. Es muss dabei nicht immer ein schicker Restaurantbesuch sein. Bereits kleine Dinge, wie ein Filmabend zu zweit, können reichen.
Vollzeit arbeiten mit Kind ist eine Herausforderung, aber mit der richtigen Planung und Unterstützung kann es Dir gelingen. Besonders wichtig für den Erfolg sind eine gute Organisation, ein familienfreundlicher Arbeitgeber und eine professionelle Kinderbetreuung. Es ist überdies wichtig, eins immer im Kopf zu haben: Der eine „richtige“ Weg existiert nicht! Stattdessen muss jede Familie den Weg finden, der für sie funktioniert.
Literatur
Brand, Dagmar & Hammer, Veronika (2013): Balanceakt Alleinerziehend: Lebenslagen, Lebensformen, Erwerbsarbeit. Springer-Verlag.
Kirschten, Uta (2021): Work-Life-Balance: Konzepte und Umsetzung im Studium und Berufsalltag. Deutschland: UVK Verlag.
FAQs– Vollzeit arbeiten mit Kind
Ja, das kann klappen! Dazu sind jedoch Organisationsgeschick und möglichst frei gestaltbare Arbeitszeiten nötig. Zudem benötigst Du eine gesicherte Kinderbetreuung und ein soziales Netzwerk, welches Dir den Rücken stärkt. Jedoch spielen hierbei auch das Alter Deines Kindes und Deine individuelle Situation eine Rolle.
Besonders als alleinerziehende Person benötigst Du Unterstützung. Ebenfalls essenziell sind eine flexible Arbeitsstelle sowie eine verlässliche Versorgung der Kinder. Von Vorteil ist auch die Möglichkeit, im Homeoffice mit Kind arbeiten zu können, wenn die Betreuung einmal wegfällt.
Viele Mütter beginnen ab dem zweiten Lebensjahr ihres Kindes wieder mit der Arbeit. Noch größer ist der Anteil an Frauen, die ab dem dritten Lebensjahr des Kindes ihre Beschäftigung wieder aufnehmen. Allerdings arbeiten viele Mütter zunächst in Teilzeit, wie auch die Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen. Denn im Jahr 2021 waren 71,9 % der Frauen mit Kindern unter 6 Jahren teilzeit- und 28,1 % vollzeitbeschäftigt. Die Anzahl der in Vollzeit Arbeitenden steigt mit 36,1 % etwas an, sobald die Kinder über 6 Jahre alt sind.
Die größte Entlastung für berufstätige Eltern ist das Wissen, dass die Kinder gut versorgt sind. Dies kann etwa durch eine Kinderbetreuung im Unternehmen, Babysitter oder die Hilfe der Familie geleistet werden. Eine Arbeitsstelle, die möglichst frei einteilbare Arbeitszeiten hat, ist ebenfalls ein wichtiges Mittel.
Ein Schulkind benötigt nach der Schule Unterstützung bei den Hausaufgaben und muss natürlich Mittagessen. Häufig wird nach der Schule eine Nachmittagsbetreuung im Hort angeboten, die auch für Dein Kind infrage kommen kann. Hier bekommt es etwas Warmes zu essen, kann die Hausaufgaben machen und mit anderen Kindern spielen. Ob das eine Option für Dich ist, kommt ganz auf Dein Kind und die Betreuungszeiten an.
