Hast Du Dich schon einmal gefragt, wie Du selbst Schleim selber machen kannst? Das ist gar nicht so schwer! In diesem Beitrag verraten wir Dir, was Du dafür brauchst, wie es geht und auf welche Weise Du Deinem Schleim Deinen Stempel aufdrücken kannst. Ganz nebenbei lernst Du außerdem etwas über die chemischen Vorgänge, die Deinen Schleim zu einem einzigartigen Erlebnis für Auge und Hand machen. Klingt spannend? Dann lass uns loslegen!
Wie kann man Schleim selber machen?
Um Schleim selbst zu machen braucht es keine komplizierten oder schwer erhältlichen Zutaten. Denn all das, was Du für unser Schleim-DIY benötigst, bekommst Du im Bastelladen, im Supermarkt, in der Apotheke oder online. Dein Sparschwein wird dabei ebenfalls geschont – Bastelkleber, Natron und Kontaktlinsenlösung kosten Dich keine 10€.
Doch wie kann es sein, dass wir aus nur drei Zutaten den glibberigen Spaß für zu Hause ganz einfach zusammen rühren können? Schließlich hat keine davon auch nur annähernd die Konsistenz des heiß begehrten Schleims. Die Erklärung ist ganz einfach, dafür müssen wir ein wenig in die Chemie abtauchen: Der Kleber ist eine Flüssigkeit, die aus frei beweglichen Teilchen besteht. Jedoch haben diese zum Teil schon Ketten gebildet, wodurch der Kleber zähflüssiger ist als zum Beispiel Wasser. Einige Teilchen halten sich sozusagen an den Händen.
Gibst Du nun die Kontaktlinsenlösung hinzu, passiert etwas Erstaunliches. Der in der Lösung enthaltene Stoff Borax arbeitet als Aktivator. Das heißt, er reagiert mit den Teilchen-Ketten des Klebers und verknüpft sie zu einem größeren Netz. Der Schleim wird dadurch zu einem sogenannten Polymer beziehungsweise Makromolekül (vgl. Kunz, 2005). Das Natron sorgt hingegen dafür, dass sich die Knoten im Netz leichter lösen und an anderen Stellen wieder binden lassen. Das Ergebnis ist die typisch schleimig-flexible Konsistenz, die wir so lieben!
Gewusst?
Unser selbstgemachter Schleim ist eine nicht-newtonsche Flüssigkeit. Dabei handelt es sich um einen Stoff, der sich ohne Druck wie eine normale Flüssigkeit verhält. Übst Du hingegen Druck aus, erhöht sich die Viskosität (also die Zähflüssigkeit) und er benimmt sich wie ein Festkörper. Hier arbeiten Chemie und Physik Hand in Hand.
Das brauchst Du für den Schleim
Wir brauchen also eine Flüssigkeit mit vereinzelten Ketten, einen Aktivator, der daraus ein Netz spinnt und einen weiteren Stoff, der die winzigkleinen Knoten gut lösen und wieder verbinden kann. In Deinem Einkaufswagen landet also:
- Bastelkleber, weiß oder klar, lösemittelfrei (ca. 5€)
- Natron (ca. 0,90€)
- Kontaktlinsenlösung (ca. 4€)
Was denkst Du, was passiert, wenn Du zu viel Kontaktlinsenlösung untermischt? Genau! Das Netz wird sozusagen zu massiv, wodurch der Schleim hart und unformbar gerät. Also: Am Anfang lieber etwas weniger von der Lösung dazugeben und vorsichtig steigern! Bei Raumtemperatur hält sich der Schleim übrigens mehrere Tage. Insbesondere wenn Du viel damit gespielt hast, solltest Du ihn nach einer Woche entsorgen.
Achtung!
Dieses Experiment darf nur unter Aufsicht einer/s Erwachsenen durchführt werden! Außerdem sollten Kids unter 3 Jahren nicht mit dem Schleim spielen.
Schleim selber machen in 3 Schritten
Hast Du alle Materialien beisammen, können wir auch schon loslegen! Wenn Du möchtest, kannst Du Dir natürlich auch noch ein wenig Lebensmittelfarbe besorgen, um Deinem Slime eine persönliche Note zu verpassen. Und wir verraten Dir ein kleines Geheimnis: Ein galaktisch gutes Rezept für einen Galaxy-Slime sowie eines für eine fluffy Variante bekommst Du auch noch von uns. Aber lass uns zunächst mit dem Grundrezept starten!
1. Die Basis anrühren
Dafür gibst Du 68 Gramm des Klebers in eine Schüssel aus Glas oder Metall und fügst dann ¼ Teelöffel Natron, das entspricht etwa 0,8 Gramm, hinzu. Rühre beides gründlich mit einem Metalllöffel um!
2. Den Schleim aktivieren
Jetzt kommt unser Aktivator ins Spiel! Vielleicht hast Du diesen Begriff auch schon mal in der Biologie kennengelernt. Damit werden Verbindungen bezeichnet, die die Aktivität von Enzymen fördern (Hoffmann-Ostenhof, 2013, S.134). In diesem Fall ist es der sehr geringe Teil Borax, der sich in der Kontaktlinsenlösung befindet. Gib einen halben Teelöffel davon zu Kleber und Natron!
3. Rühren und experimentieren
Rühre die Masse so lange weiter, bis sie sich von der Schüssel löst! Es ist nicht schlimm, wenn sie noch ein bisschen klebt. Wenn Du weiter knetest, wird sie von alleine zäher. Klebt sie auch nach mehrfachem Kneten an deinen Fingern, gib ein paar weitere Tropfen der Kontaktlinsenlösung dazu. Schon hast Du Deinen eigenen coolen Schleim in den Händen!
Fluffy Schleim & Galaxy Slime: Anleitungen
Wir haben Dir ja schon versprochen, dass neben dem Basis-Rezept noch zwei weitere Überraschungen auf Dich warten. Und hier sind sie: Unsere DIYs für einen Fluffy Schleim und einen Galaxy Slime. Erkunde das Weltall in all seiner Schönheit oder steige auf zu Schleim, der weich wie Wolken ist!
Mannomann, war das nicht ein cooles Experiment? In nur wenigen Schritten hast Du Deinen eigenen Schleim hergestellt, mit dem Du spielen und den Du erforschen kannst. Außerdem hast Du viel über die Grundlagen der Aggregatzustände gelernt. Denn Dein cooler Schleim verhält sich in gewisser Weise wie ein flüssiger, aber auch fester Stoff. Ein wahres Wunder der Naturwissenschaften! Oder haben wir da etwa gezaubert?
Literatur
Hoffmann-Ostenhof, Otto (2013): Enzymologie. Eine Darstellung für Chemiker, Biologen und Mediziner.
Kunz, Ulrich (2005): Polymerisationstechnik. Skript.
FAQs zum Schleim-DIY
Dafür vermischt Du zunächst Bastelkleber und Natron. Anschließend aktivierst Du die Mischung mit Kontaktlinsenlösung und rührst kräftig um. Schon hast Du Deinen eigenen Schleim hergestellt, den Du nach Belieben mit Lebensmittelfarbe, Glitzer, Perlen und vielem mehr aufpimpen kannst. Mehr zu den chemischen Prozessen, die hierbei in Aktion treten, kannst Du auch bei der Uni Koblenz nachlesen.
Du benötigst in unserem Grundrezept 68 Gramm Kleber, 1/4 Teelöffel Natron und 1/2 Teelöffel Kontaktlinsenlösung. Sei sparsam mit den Zutaten und füge lieber erst dann mehr hinzu, wenn Dir das Ergebnis noch nicht gefällt!
Dafür benötigst Du neben Bastelkleber und Natron zusätzlich Speisestärke, Rasierschaum und Spülmittel. Abschließend aktivierst Du Deinen Schleim wieder mit Kontaktlinsenlösung. Die genauen Mengenangaben findest Du weiter oben in unserem Rezept. Einen tollen Kurs zum Schleim selber machen bietet übrigens auch die Junioruni Wuppertal an.
Borax ist ein Aktivator und sorgt dafür, dass sich die Teilchen-Ketten im Bastelkleber zu einem Netz verbinden. Der Stoff ist in einer geringen Menge in der Kontaktlinsenflüssigkeit enthalten. Er wird aber auch in der Glas- und Keramikindustrie verwendet und gilt daher als wichtiger Rohstoff.
Du kannst etwa eine Woche mit dem Schleim spielen und experimentieren. Da du ihn viel in den Händen halten willst, wird es etwa ab diesem Zeitpunkt unhygienisch, weswegen Du ihn dann entsorgen solltest. Die unbrauchbar gewordene Masse ist Restabfall und gehört deshalb in den Hausmüll. Aber ist ja nicht schlimm – Den nächsten Schleim kannst Du im Handumdrehen zusammen rühren.
Weitere Versuche unter: Experimente