Der richtige Satzbau folgt im Deutschen bestimmten Regeln. Subjekt, Prädikat und Objekt im Satz zu bestimmen, ist aber gar nicht schwer, wenn man sich einige Beispiele anschaut. In unserem Artikel lernst Du, was Syntax ist, wie Du die Satzglieder mit der Umstellprobe bestimmst und noch vieles mehr. Und wenn Du auf der Suche nach noch mehr anschaulichen Übungen bist, komm gern in unsere Deutsch Nachhilfe.
Satzbau Definition
Als Satzbau bezeichnet man die Regeln zum Zusammensetzen von Satzgliedern zu einem Satz. Dazu gehört unter anderem die Wortstellung von Subjekt, Prädikat und Objekt. Auch wie sich die Stellung der Satzglieder in Hauptsätzen und Nebensätzen unterscheidet, ist ein wichtiger Bereich des Satzbaus. Die Lehre zum Satzbau ist überdies ein Teilgebiet der Syntax. Denn die einzelnen Satzglieder, wie etwa die Prädikate, lassen sich auch grammatikalisch untersuchen (vgl. Dürscheid, 2012).
Was ist ein Satzglied?
Die Satzglieder sind die Bestandteile eines Satzes und beeinflussen daher auch den Satzbau. Jeder Satz lässt sich also in verschiedene Bausteine zerlegen. Außerdem erkennst Du die einzelnen Satzglieder daran, dass Du sie an unterschiedliche Positionen im Satz schieben kannst. Ein einzelnes Satzglied kann übrigens aus mehreren Wörtern und Wortarten bestehen.
Im Deutschen ist eine der wichtigsten Regeln zum Satzbau, dass ein korrekter Satz immer mindestens aus einem Subjekt und einem Prädikat besteht. Das Subjekt eines Satzes ist zumeist die handelnde Person. Das Subjekt steht immer im 1. Fall, also im Nominativ, egal ob es sich dabei um Namen oder Pronomen handelt. Das Prädikat ist ein gebeugtes Verb, das uns die Handlung der Person verrät.
- Anna (Subjekt) lernt (Prädikat).
Ohne diese beiden Satzteile funktioniert ein Satz nicht. Sie werden daher auch als unverzichtbare Satzglieder bezeichnet. Das Prädikat steht immer an zweiter Stelle. Aber natürlich gibt es im Satzbau noch viel längere Sätze und weitere Satzteile. Weitere Satzglieder sind etwa das Objekt und die adverbiale Bestimmung.
- Anna (Subjekt) lernt (Prädikat) gerade (adverbiale Bestimmung) Gitarre spielen (Objekt).
Mit der Umstellprobe erkennst Du außerdem genau die einzelnen Satzglieder. Du kannst die Satzglieder dabei verschieben, ohne dass der Satz grammatikalisch oder inhaltlich falsch wird. So erkennst Du, welche Wörter zu einem Satzglied gehören und nicht getrennt werden dürfen. In den meisten Fällen bleibt das Prädikat an derselben Stelle, während Subjekt und Objekt sowie weitere mögliche Satzteile umgestellt werden können.
- Gitarre spielen (Objekt) lernt (Prädikat) Anna (Subjekt) gerade (adverbiale Bestimmung).
Satzbau – Wie wird ein Satz aufgebaut?
Der Satzbau folgt zwar genauen Regeln, doch ist er alles andere als eintönig. Die Strukturen von Sätzen können einfach oder komplex sein. Es gibt unter anderem Sätze, die mit den Satzgliedern Subjekt, Prädikat und Objekt problemlos auskommen. Jedoch lässt sich die gleiche Situation oftmals noch viel detaillierter ausdrücken. Unter dem Strich werden die meisten Sätze dadurch länger und komplexer, was den Satzbau betrifft. Im Folgenden zeigen wir Dir, wie sich solche Sätze unterscheiden.
Einfache Sätze
Einen Satzbau, in dem ein Satz ein einziges finites (=gebeugtes) Verb enthält, bezeichnet man als einfachen Satz. Außerdem wird nur ein einziger Sachverhalt ausgedrückt. Solche Sätze bestehen mindestens aus einem Subjekt und einem Prädikat.
- Nils (Subjekt) schreibt (Prädikat).
Auch ein Objekt kann zu einem einfachen Satz gehören. Manchmal kommen im Objekt auch Adjektive vor. Sie machen den Satz nicht zu einem komplexen Satz, sondern gehören je nach Position zum Subjekt oder Prädikat. Auch hier prüfst Du mit der Umstellprobe, welche Satzglieder zusammengehören.
- Nils (Subjekt) schreibt (Prädikat) einen langen Brief (Objekt).
Tipp:
So wie Du auch nach dem Kasus fragst, kannst Du häufig am leichtesten das Subjekt vom Objekt unterscheiden. Finde das gebeugte Verb im Satz und frage: „Wer oder was tut etwas?“ Dadurch erkennst Du den handelnden Teil im Satz.
Komplexe Sätze
Während Du beim Schreiben lernen und in der gesprochenen Sprache hauptsächlich einen einfachen Satzbau findest, ist Sprache in Büchern, Zeitungen und Ähnlichem meistens komplexer aufgebaut. Oft enthalten komplexe Sätze mehrere finite Verben, also auch mehrere Prädikate. Ferner dienen Konjunktionen häufig der Verbindung der verschiedenen Teilsätze.
- Nils schreibt (1. Prädikat) einen Brief, während er Musik hört (2. Prädikat).
Ob es sich um einen einfachen oder komplexen Satz handelt, erkennst Du also am leichtesten, indem Du gebeugte Verben zählst. Du solltest also immer schauen, ob Du mehrere gebeugte Verben findest, um einfache und komplexe Sätze zu unterscheiden. Komm doch zu unserer Nachhilfe für die Grundschule, wenn Du noch Probleme damit hast, Satzglieder richtig zu bestimmen!
Wie erkennt man Neben- und Hauptsätze?
Am Satzbau kannst Du Hauptsätze von Nebensätzen unterscheiden. Einen Hauptsatz erkennst Du daran, dass er von keinem anderen Satz abhängig ist (vgl. Kölmel, 2014). Kurz gesagt, er kann ganz allein stehen.
- Einfacher Hauptsatz: Ich gieße die Pflanze.
Nebensätze unterscheiden sich vom Hauptsatz, denn sie ergeben allein keinen Sinn. Sie sind also vom Hauptsatz abhängig und ihm untergeordnet. Außerdem ändert sich der Satzbau in Nebensätzen. Statt an zweiter Stelle, wie im Hauptsatz, haben wir in Nebensätzen das Prädikat an letzter Stelle. Außerdem werden Nebensätze in der Regel durch ein Komma vom Hauptsatz getrennt. Damit Du immer auf den richtigen Satzbau achten kannst, ist es hilfreich, sich mit Nebensätzen gut auszukennen. Eine Übersicht ist eine gute Lernmotivation, deshalb findest Du hier eine Tabelle zu den Nebensätzen:
Tabelle 1: Satzbau in verschiedenen Nebensätzen
Nebensatztyp | Erklärung | Beispiel |
Adverbialsatz | Während eine adverbiale Bestimmung manchmal nur ein Satzglied ist, nimmt der Adverbialsatz einen ganzen Nebensatz ein. Er kann mithilfe einer Konjunktion etwa einen Zeitpunkt (Temporalsatz), einen Ort (Lokalsatz), einen Grund (Kausalsatz) oder die Art und Weise (Modalsatz) angeben. | Sie hat nichts gegessen, seitdem es Frühstück gab. |
Indirekter Fragesatz | Siehst Du ein Fragewort, aber kein Fragezeichen, handelt es sich meistens um einen indirekten Fragesatz, eine Art Nebensatz. | Papa wollte wissen, wann Du nach Hause kommst. Sebastian versteht nicht, wie das passieren konnte. |
Relativsatz | Ein Nebensatz, der durch ein Relativpronomen (der, die, das) eingeleitet wird, ist ein Relativsatz. | Ich mag das Haus, das am Ende der Straße steht. Das Mädchen, das da hinten sitzt, ist meine Schwester. |
Wie unterscheide ich eine Satzreihe von einem Satzgefüge?
Ein Satz mit richtigem Satzbau kommt nie ohne einen Hauptsatz aus. Allerdings gibt es Sätze, die aus mehreren Hauptsätzen oder einem Hauptsatz mit einem oder mehreren Nebensätzen bestehen. Reihen sich zwei oder mehr Hauptsätze aneinander, nennt man das eine Satzreihe. Die Sätze sind gleichrangig und nicht einander untergeordnet. Jeder Satzteil könnte auch allein stehen und einen korrekten, sinnigen Satz ergeben. Näheres dazu kannst Du auch bei der Uni Duisburg-Essen nachlesen.
- Es hat geregnet und die Erde ist nass.
- Es hat geregnet, die Erde ist nass.
Bei einem Satzgefüge hingegen haben wir einen Hauptsatz und mindestens einen Nebensatz. Auch mehrere Nebensätze sind möglich. Merkregeln sind eine gute Form der gezielten Sprachförderung. Beachte deshalb: Die Position des Prädikats ist im Nebensatz stets an letzter Stelle.
- Die Erde ist nass, weil es geregnet hat.
- Ich habe gelernt, dass man immer die Wahrheit sagt.
- Ich lerne, um immer gute Noten zu schreiben.
Satzbau – Übungen
Zum Thema Satzbau hast Du jetzt sehr viel gelernt. Es wird also Zeit, das Erlernte beispielsweise im Homeschooling anzuwenden! Schau Dir unsere Arbeitsblätter an und löse die Aufgaben. In den Lösungen kannst Du überprüfen, ob Du alles richtig hast. Den Satzbau kannst Du übrigens auch prima über Diktate üben.
Arbeitsblatt zu einfachen und komplexen Sätzen
Starten wir direkt mit einigen tollen Übungen zu den einfachen und komplexen Sätzen. Na, kannst Du Dich an alles erinnern, was wir dazu gelernt haben?
Übungen zu Haupt- und Nebensätzen
Weiter geht‘ s mit einem coolen Arbeitsblatt zu Haupt- und Nebensätzen. Weißt Du noch, wie Du die zwei erkennst? Teste Dich!
Übungsblatt zur Satzreihe und zum Satzgefüge
Du hast noch immer nicht genug? Dann haben wir zum Abschluss noch einige herausfordernde Übungen, mit denen Du beweisen kannst, dass Du Satzreihe und Satzgefüge super auseinanderhalten kannst. Bereit? Dann los!
Den richtigen Satzbau zu kennen und die Satzglieder bestimmen zu können, hilft Dir beim richtigen Schreiben und Sprechen. Um die einzelnen Satzglieder richtig zu bestimmen, nutzt Du die Umstellprobe. Die Reihenfolge der Satzglieder unterscheidet sich außerdem zwischen Haupt- und Nebensätzen. Übe mit unseren Beispielen und schau gern in unserer Hausaufgabenbetreuung vorbei!
Literatur
Dürscheid, Christa (2012): Syntax. Grundlagen und Theorien, Köln.
Kölmel, Birgit (2014): Wissen – Üben -Testen: Deutsch – Grammatik 5./6. Klasse, 2. Auflage Mannheim.
FAQs – Satzbau in der Grundschule erlernen
Zuerst steht in einem Satz das Subjekt. An zweiter Stelle folgt dann das Prädikat, also das gebeugte Verb. Viele Sätze haben außerdem ein Objekt, wie Dir beim Lesen lernen sicher schon aufgefallen ist.
Ein Satz besteht mindestens aus einem Subjekt und einem Prädikat. Diese beiden Satzglieder sind unverzichtbar für einen Satz. Das Prädikat beschreibt die Handlung (ein Verb etwa im Indikativ) des Satzgegenstandes, des Subjekts. Objekte oder adverbiale Bestimmungen können den Satz ergänzen.
Der Satzbau eines einfachen Satzes besteht mindestens aus einem Subjekt und einem Prädikat. Das Subjekt ist das handelnde Element im Satz, das Prädikat das gebeugte Verb.
Satzglieder sind die Bestandteile, in die ein Satz grammatikalisch zerlegt werden kann. Sie sind die gröbste Betrachtungsebene, wenn man die Syntax untersucht. Spannende Übungen dazu findest Du auch bei der Uni Wien.
Der Satzbau eines Hauptsatzes ist üblicherweise: Erst Subjekt, dann Prädikat, abschließend Objekt. Ein Hauptsatz kann allein stehen und benötigt keinerlei Ergänzung im Gegensatz zu untergeordneten Nebensätzen.