Du weißt nicht, welches Raspberry Pi Zubehör Du für Dein erstes Projekt benötigst? Dann lies weiter, denn hier erfährst Du, worauf Du nicht verzichten kannst und was sich darüber hinaus noch für Spezialanwendungen empfehlen. Denn der derzeit leistungsfähigste Raspberry Pi 4 ist bereits ab etwa 35 Euro erhältlich. Das ist ein toller Preis, allerdings wirst Du ohne Zubehör nicht allzu weit kommen.
Inhaltsverzeichnis
Raspberry Pi Zubehör: Eine flotte SD-Karte
Beim Raspberry Pi Zubehör ist die microSD-Karte am wichtigsten. Im Normalfall wird der Mini-Computer ohne Massenspeicher – wie etwa einer Festplatte – betrieben. Sowohl das Betriebssystem als auch die Anwendungen starten also von der kleinen Karte. Deren Geschwindigkeit bestimmt deshalb ganz wesentlich die Performance des Gesamtsystems. In der Regel ist dabei die Lesegeschwindigkeit entscheidend. In der Beschreibung der Karte ist diese in MB/s angegeben und es gilt die einfache Regel: je schneller, desto besser.
Dabei sollte man natürlich die Kosten im Auge behalten. Einen 35 Euro-Computer mit einer 150 Euro SD-Karte auszustatten, macht nicht viel Sinn. Derzeit sind Karten mit Lesegeschwindigkeiten für den Raspberry Pi um die 170 MB/s für ca. 15 Euro erhältlich, das ist ein guter Kompromiss. Die Anforderungen an den Speicherplatz erfüllen moderne Karten sowieso. Für Betriebsystem inklusive Software werden 16 Gigabyte empfohlen. Viele andere Distributionen kommen sogar mit noch weniger Platz aus. In unserer Rubrik Coding lernst Du übrigens noch viel mehr über die unterschiedlichen Speichermedien. Wie Du Daten auf eine Speicherkarte überträgst, erfährst Du in unserem Computerkurs.
Zum Raspberry Pi Zubehör gehört ein passendes Netzteil
Bei der Auswahl des Raspberry Pi Zubehörs solltest Du bedenken, dass die Stromversorgung ein kritischer Punkt ist, der oft Probleme bereitet. Eine Unterversorgung des kleinen Rechners macht sich häufig auf unterwartete Weise bemerkbar. Zum Beispiel in einem wackeligen WLAN oder in Form von Problemen mit Peripherieteilen, die vom Pi mitversorgt werden müssen. Wenn Du Ärger mit der Elektronik vermeiden willst, benutzt Du deshalb am besten das Originalnetzteil für etwa 10 Euro.
Wenn Du das Geld jedoch sparen möchtest und noch diverse Netzteile vom Handy Dein Eigen nennst, kannst Du diese durchaus verwenden. Dabei solltest Du aber genau hinschauen: Das notwendige Kriterium für ordnungsgemäßen Betrieb ist, dass die Stecker (Micro-USB, bzw. USB-C beim Pi 4) passen. Darüber hinaus müssen die Stromstärke- und Spannungsanforderungen erfüllt werden. Für den Raspberry Pi 4, Model B sind das 3,0 A und 5,1 V. Hier findest Du eine Liste mit den Anforderungen für alle Modelle. Die Angaben stehen außerdem in winziger Schrift auf dem Netzteil. Sobald Du alle Teile zusammen hast, kannst Du den Mini-Computer übrigens vielseitig einsetzen. An der Universität Erlangen kommt er beispielsweise bei Physik-Projekten zum Einsatz.
Ein schmuckes Gehäuse als Zubehör für den Raspberry Pi
Die Einkaufsliste zum Raspberry Pi Zubehör wird immer länger. Denn der Mini-Computer ist, anders als ein gängiger Desktop-Rechner, ohne Gehäuse erhältlich. Die Platine ist jedoch empfindlich, sodass es empfehlenswert ist irgendeine Art von Gehäuse zu bauen. Im günstigsten Fall kann das eine Papp-Box sein, hierzu finden sich Bastelanleitungen im Internet. Für ein paar Euro erhält man zudem ein stabileres Plastikgehäuse. Falls Du in der Schule zufällig einen 3D-Drucker hast: Es gibt viele 3D-Modelle für Pi-Gehäuse. Da der Pi abhängig von Standort, Modell und Verwendungszweck ordentlich warm werden kann, ist eventuell ein Gehäuse mit Kühlfunktion eine gute Investition.
Bei vielen Gehäusen liegen Kühlkörper bei, die man auf Prozessor, RAM und andere Chips klebt. Es gibt auch Gehäuse mit eingebautem Lüfter. Allerdings produzieren manche davon ein surrendes Geräusch, welches im Desktop-Betrieb störend sein kann. Für den Einsatz als Server im Keller sind sie jedoch absolut OK. Wenn der Pi hingegen als Desktop-Rechner auf dem Schreibtisch genutzt werden soll, sind Aluminiumgehäuse mit Prozessorkontakt eine gute Wahl. Denn sie leiten die Wärme der CPU über das ganze Gehäuse ab und das vollkommen geräuschlos.
Maus, Tastatur und Monitor
Zu Maus und Tastatur gibt es nicht viel zu sagen. Der Pi unterstützt hier ganz normale Hardware mit USB-Anschluss, wie sie in den meisten Haushalten zu finden ist. Solltest Du die Hardware jedoch nicht zuhause haben, kannst Du überlegen, gleich nach dem Raspberry Pi Download mit einem Desktop-Kit mit Maus und Tastatur einzusteigen. Ein günstiges Modell findest Du dort. Darin enthalten sind unter anderem Maus und Tastatur der Raspberry Foundation. Noch relativ neu ist der Pi 400, der Gehäuse und Tastatur vereint und sich daher besonders für den Einsatz an Schulen eignet. Du kannst auf dieser Seite einen Blick auf dieses ganz besondere Modell werfen.
Zum Anschluss an einen Monitor besitzt der Raspberry Pi 4 zwei microHDMI-Anschlüsse, sodass hier für die meisten Displays ein spezielles Kabel (HDMI-microHDMI) oder ein entsprechender Adapter benötigt wird.
Mit SD-Karte, Netzteil, Maus, Tastatur und Display ist Dein Mini-Computer nun einsatzbereit. Wenn Du den Zwerg als Desktop-Rechner einsetzen möchtest, zum Beispiel zum Programmieren oder für Office-Anwendungen, hast Du nun alles, was Du brauchst. Für Spezialanwendungen gibt es jedoch weiteres Zubehör, von dem hier besonders wichtige Bestandteile vorgestellt werden.
Kameramodule für jeden Zweck
Für viele Pi-Projekte, wie zum Beispiel Hausüberwachung, Tierbeobachtung oder Slow Motion-Fotografie, wird ein Kameramodul benötigt. In diesem Bereich gibt es drei Modelle von der Raspberry Pi Foundation. Das Camera Module V2 war lange Zeit die einzige Option. Es hat einen Bildsensor von Sony mit 8 Megapixel Auflösung und wird mit einem Flachbandkabel an den Pi angeschlossen. Es ist für etwa 25 Euro erhältlich.
Seit letztem Jahr wird das Kameramodul durch die deutlich größere Raspberry Pi High Quality Camera mit 12,3 Megapixel ergänzt. Das Modul nimmt Wechselobjektive mit C- und CS-Anschluss auf und spielt mit seiner Bildqualität in der Liga von Actionkameras oder guten Webcams. Das Modul kostet knapp über 50 Euro, wobei hier noch ein Objektiv dazu kommt. Die Pi Foundation bietet selbst Raspberry Pi Zubehör in diesem Bereich an: Ein 6mm-Weitwinkelobjektiv und ein Teleobjektiv mit 16mm Brennweite. Man kann aber auch alle anderen Objektive mit C- und CS-Anschluss aus dem Fachhandel einsetzen. Das Modul lässt sich mit dem 1/4”-20 Stativgewinde hervorragend auf einem gängigen Stativ oder Mini-Stativ fixieren und ist deshalb perfekt für Laboraufbauten geeignet.
Schließlich gibt es noch die Pi NoIR Camera V2. Das ist im Prinzip ein Camera Module V2 ohne IR-Sperrfilter, also ohne Filter, der das Einfallen von Infrarotlicht verhindert. Damit kannst Du also Infrarot-Aufnahmen anfertigen. Tagsüber geschossene Aufnahmen haben einen bizarren Look, der gerne von Fotografen mit künstlerischem Anspruch eingesetzt wird. Nachts lassen sich mit der Kamera nachtaktive Tiere aufnehmen. Wie Du siehst, gibt es viele Einsatzmöglichkeiten für Raspberry Pi Zubehör.
Raspberry Pi Zubehör: Touch-Display
Es gibt eine ganze Reihe von kleinen Displays für den Mini-Computer. Besonders interessant ist hierbei das Touchdisplay der Raspberry Pi Foundation. Das 7 Zoll-Display hat eine Auflösung von 800 x 480 Pixeln und bezieht seine Spannung direkt von zwei GPIO-Pins des Pi. Der Rechner kann dabei direkt in ein zusätzlich erhältliches Gehäuse in die Rückseite des Displays eingebaut werden. Das Gerät ähnelt dadurch einem Tablet und ist perfekt für Anwendungen wie Haussteuerungen oder Infotainment-Systeme geeignet. Maus und Tastatur entfallen, sodass nur ein Netzteil benötigt wird. Das Touchdisplay kostet knapp über 60 Euro. Indes steuerst Du den Mini-Computer nämlich nur den Raspberry Pi Desktop.
Stecken statt Löten: Breadboard
Ursprünglich war der Mini-Computer als günstiger Bastelcomputer für Elektronikprojekte konzipiert. Über die GPIO-Leiste lassen sich leicht Sensoren, Leuchtdioden, Servos und andere Elektronikbauteile anschließen. Früher hat man diese verlötet, inzwischen ist beim Prototyping, also dem Entwerfen von Produkten, das Zusammenstecken der Komponenten auf einem Breadboard zum Standard geworden. Ein Breadboard ist ein Steckbrett aus Plastik mit Hunderten Löchern. In die Löcher werden Elektronikbauteile, Kabelbrücken oder sogar der ganze Mini-Computer eingesteckt und mit Spannung versorgt. Breadboards bekommst Du je nach Größe ab ca. 10 Euro im Elektronikhandel. Falls Dir die Arbeit mit dem Breadboard gefällt, dann schau Dir an, was man mit einem Arduino alles machen kann.
Du weißt nun, welches Raspberry Pi Zubehör benötigt wird. Der Preis eines Pi 4 von 35 Euro erhöht sich mit Zubehör auf etwa 80 Euro. Das ist trotzdem noch ein toller Preis für einen so vielfältigen Computer. Wer SD-Karte, Netzteil, Maus und Tastatur noch zuhause hat, kann aber auch mit unglaublichen 5 Euro für einen Pi Zero in die spannende Raspberry-Welt einsteigen. Das ist übrigens genau der Preis für ein großes Stück Himbeerkuchen im Café um die Ecke. Zufall?
FAQs – Raspberry Pi Zubehör
Die Raspberry Pi Foundation bietet Zubehör an, das genau an die Anforderungen des Mini-PCs angepasst ist. Einige Teile, wie etwa das Netzteil, können allerdings durch Handy-Zubehör ersetzt werden. Dabei sollte man sich jedoch im Vorfeld genau über die Anforderungen des Mini-Computers informieren.
Das Raspbbery Pi Zubehör kann auf der offiziellen Website der Pi Foundation, bei Online-Händlern und im Elektrofachhandel erworben werden. Dort wirst Du auch beraten, falls Du den Mini-PC für Robotik Projekte einsetzen willst.
Es ist immer sinnvoll, eine zweite SD-Karte parat zu haben. Sollte beim Experimentieren nämlich einmal etwas schiefgehen, kann man die Karte ersetzen oder auf der zweiten Karte eine Sicherheitskopie ablegen.