Für Bestnoten Deutsch Nachhilfe
Sprachkompetenz Sprachförderung
Individuelle Hilfe Hausaufgabenbetreuung

Präteritum (Imperfekt) – die erste Vergangenheitsform

Veröffentlicht: . Geändert: .
Präteritum einfach erklären

Wenn Du einen Text schreibst oder etwas erzählst, musst Du Dir immer überlegen, in welcher Zeitform Du das machst. Formulierst Du dabei im Präteritum, ist schon einmal klar: Das, was Du erzählst, liegt in der Vergangenheit. Damit ist es eine von sechs Tempus-Formen. Aber Moment mal! Wieso sechs, denn schließlich gibt es doch nur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft? Das stimmt, aber neben dem Präteritum gibt es noch zwei weitere Vergangenheitsformen. Wir erklären Dir, wie es sich von diesen unterscheidet, wie Du es bildest und dann sind garantiert alle Unklarheiten beseitigt. Doch falls nicht, stehen wir Dir jederzeit in der Deutsch Nachhilfe zur Seite.

Präteritum – Definition

Das Präteritum ist eine der sechs Zeitformen des Deutschen und kommt zum Einsatz, wenn Du über Vergangenes berichten möchtest. Hauptsächlich nutzt Du es vermutlich beim Schreiben, da in der gesprochenen Sprache eher das Perfekt verwendet wird. Auch Märchen, Romane oder andere Erzählungen werden dementsprechend häufig im Präteritum verfasst. Oft wird diese Zeitform daher auch als einfache Vergangenheit oder Imperfekt bezeichnet. Hier haben wir darüber hinaus drei Beispielsätze für Dich, damit Du Dir das besser vorstellen kannst:

Elsa und Anna bauten gemeinsam einen Schneemann.
Olaf erwachte dann durch Elsas Zauberkräfte zum Leben.
Anna traf auf der Suche nach ihrer Schwester ebenso auf Kristoff und Sven.

Das Präteritum – Definition
Abb. 1: Das Präteritum

Wie bildet man das Präteritum?

Du weißt also schon, was das Präteritum ist und wann Du es verwendest. Aber wie bildest Du es denn nun? Darüber klären wir Dich jetzt natürlich auch auf, damit Du Dich gleich in das Schreiben Deiner ersten Geschichte stürzen oder im nächsten Deutsch-Test punkten kannst.

Erklärvideo zum Präteritum

Bei schwachen Verben

Verben sind Wörter, die unter anderem anzeigen, wann etwas passiert. Wir unterscheiden hierbei nochmal zwischen schwachen und starken Verben. Die schwachen verändern dabei ihren Wortstamm bei der Konjugation nicht, weswegen sie als regelmäßig bezeichnet werden. Willst Du von einem schwachen Verb die einfache Vergangenheitsform bilden, musst Du daher nur ein „t“ und die jeweilige Personalendung an den Stamm hängen. Manchmal solltest Du aber auch noch ein „e“ einschieben oder anhängen. Und so kann das dann aussehen:

Olaf lachte, als Sven versuchte, seine Nase zu fressen.
Die Menschen verzweifelten, da es plötzlich bitterkalt war.
Elsa baute sich derweil einen Palast aus Eis und Schnee in den Bergen.

Präteritum schwache Verben
Abb. 2: Das Präteritum bei schwachen Verben

Der Wortstamm von „lachen“ ist entsprechend „lach“. Daran hängst Du dann das „t“ und die Personalendung. Das sieht dann so aus:

Tabelle 1: Das Präteritum von „lachen“

PersonPräsensPräteritum
ich (1. Ps. Sgl.)ich lacheich lachte
Du (2. Ps. Sgl.)Du lachstDu lachtest („e“ eingeschoben)
er/sie/es (3. Ps. Sgl.)er/sie/es lachter/sie/es lachte („e“ angehangen)
wir (1. Ps. Pl.)wir lachenwir lachten
Ihr (2. Ps. Pl.)Ihr lachtIhr lachtet („e“ eingeschoben)
sie (3. Ps. Pl.)sie lachensie lachten

Bei starken und gemischten Verben

Ganz so einfach wie bei den schwachen Verben funktioniert die Bildung des Präteritums bei den starken und gemischten Zeitwörtern jedoch nicht. Hierbei verändert sich nämlich der Wortstamm. Häufig bedeutet das dann, der jeweilige Vokal im Stamm wechselt. Manchmal ändern sich darüber hinaus auch noch mehr Laute. Hin und wieder kommen allerdings dieselben Endungen hinzu wie bei schwachen Verben. Da gibt es dummerweise keine einheitlichen Regeln, weswegen diese Verben auch als unregelmäßig bezeichnet werden. Hier hilft also leider nur, das Präteritum der einzelnen Personen auswendig zu lernen. Beispiele für unregelmäßige Verben in der einfachen Vergangenheit sind also:

Anna lief zu Fuß weiter, als ihr Pferd davonrannte.
Elsa wurde furchtbar wütend, als ihre Schwester sie aufsuchte.
Einen Akt der wahren Liebe bekam Anna dann von Elsa.

Ein ziemliches Kuddelmuddel also, nicht wahr? Wir zeigen Dir deswegen nochmal, wie Du das Präteritum bei dem unregelmäßigen Verb „gehen“ bildest:

Tabelle 2: Die einfache Vergangenheit von „gehen“

PersonPräsensPräteritum
ich (1. Ps. Sgl.)ich geheich ging
Du (2. Ps. Sgl.)Du gehstDu ging(e)st
er/sie/es (3. Ps. Sgl.)er/sie/es gehter/sie/es ging
wir (1. Ps. Pl.)wir lachenwir gingen
Ihr (2. Ps. Pl.)Ihr gehtIhr ging(e)t
sie (3. Ps. Pl.)sie gehensie gingen

Einfache vs. abgeschlossene Vergangenheit

Neben dem Präteritum gibt es noch das Perfekt und Plusquamperfekt, um Ereignisse aus der Vergangenheit wiederzugeben. Das Perfekt, auch abgeschlossene Vergangenheit genannt, beschreibt dabei eine abgeschlossene Handlung oder einen Vorgang in der Vergangenheit. Du bildest es hierbei mit dem Hilfsverb „sein“ oder „haben“ und dem Partizip II des jeweiligen Vollverbs. Also etwa so:

Anna hat den verräterischen Prinzen dann in den Wind geschossen.

Das Plusquamperfekt geht noch einen Schritt weiter. Man bezeichnet es dabei auch als Vorvergangenheit. Du brauchst es, wenn Du ein Ereignis der Vergangenheit beschreiben willst, das vor einem anderen vergangenen Ereignis passiert ist. Dafür benötigst Du das Präteritum von „sein“ oder „haben“ und das Partizip II des jeweiligen Verbs:

Olaf hatte zuvor eine Frau erschreckt.
Anna war auf die Suche nach ihrer Schwester gegangen, bevor sie zurück nach Arendelle kehrte.

Merkhilfe:

Grundsätzlich kannst Du alle Vergangenheitsformen nutzen, um von etwas zu berichten, das bereits passiert ist. Üblicherweise verwendet man jedoch das Präteritum in der geschriebenen, das Perfekt in der gesprochenen Sprache. Und das Plusquamperfekt drückt darüber hinaus wie gesagt eine gewisse Vorzeitigkeit aus, mit der Du über mehrere vergangene Ereignisse reden kannst.

Arbeitsblatt zum Imperfekt

Manchmal ist es also ziemlich einfach, das Präteritum zu bilden, aber hin und wieder musst Du Dir auch gut einprägen, wie das bei einem bestimmten Verb aussieht. Aber keine Sorge – Das haben vor Dir schon ganz viele andere Menschen geschafft, also packst Du das auch! Ist auch immer noch viel einfacher, als etwa ein Königreich vom ewigen Eis zu befreien, nicht wahr? Dann zeig mal, was Du gelernt hast und trau Dich an unsere Übungen zum Präteritum! Solltest Du aber noch ein wenig Hilfe brauchen, unterstützen wir Dich auch gerne in der Nachhilfe für die Grundschule.

Das war‘ s also schon wieder mit dem Präteritum! Du weißt nun genau, wie Du diese Vergangenheitsform bildest, wann Du sie verwendest und wo der Unterschied zu Perfekt und Plusquamperfekt ist. Darüber hinaus wird mit ein wenig Übung auch die Bildung bei unregelmäßigen Verben nach und nach zum Kinderspiel. Wir glauben dabei ganz fest an Dich!

Literatur

Hoffmann, Ludger (2004): Funktionaler Grammatikunterricht in der Grundschule, Dortmund.

Stark, Linda (2016): Vorlesen und Präteritum, Bochum.

FAQs zum Präteritum

Was ist die Zeitform Präteritum?

Diese Form verwendest Du, wenn Du über etwas berichtest, das bereits passiert ist. Du verweist also auf etwas, das zurückliegt (vgl. Hoffmann, 2014). Sie wird daher auch als einfache Vergangenheit oder Imperfekt bezeichnet und häufiger in der geschriebenen als in der gesprochenen Sprache verwendet. Doch auch dort findet sie immer seltener Verwendung, wie die Uni Marburg festgestellt hat.

Wie bildet man das Präteritum?

Hierfür hängst Du an den Wortstamm eines regelmäßigen Verbs ein „t“ und die jeweilige Personalendung. Manchmal musst Du darüber hinaus noch ein „e“ einschieben oder hinzufügen. Du benötigst also kein Hilfsverb (vgl. Stark, 2016). Das kann dann so aussehen: ich kochte, Du kochtest, er/sie/es kochte, wir kochten, Ihr kochtet, sie kochten. Bei unregelmäßigen Verben ändert sich hingegen häufig der Wortstamm, da hilft nur auswendig lernen. Ein Beispiel für ein unregelmäßiges Verb („denken“) im Präteritum ist dementsprechend: ich dachte, Du dachtest, er/sie/es dachte, wir dachten, Ihr dachtet, sie dachten.

Was ist der Unterschied zum Perfekt?

Beide Vergangenheitsformen nutzt Du, um etwas zu beschreiben, das bereits geschehen ist. Das Präteritum solltest Du aber eher einsetzen, wenn Du etwas schreibst, während sich das Perfekt eher für die gesprochene Sprache eignet.

Wie bildet man das Präteritum von „verlieren“?

„Verlieren“ ist ein unregelmäßiges Verb, also konjugierst Du es so: ich verlor, Du verlor(e)st, er/sie/es verlor, wir verloren, Ihr verlor(e)t, sie verloren.

Welche Zeitformen gibt es noch?

Neben den drei Vergangenheitsformen (Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt) gibt es noch die Gegenwartsform (Präsens) sowie die Zukunftsformen (Futur I und II). Weiterführende Infos zu den Zeitformen findest Du außerdem bei der Uni Duisburg Essen.

Nichts mehr verpassen mit unserem Newsletter!

Anderen hat auch das noch gefallen