Präpositionen sind oft nicht so wirklich greifbar für uns. Wir können uns darunter nichts Konkretes vorstellen. Doch um richtig sprechen, lesen und schreiben zu können, ist es wichtig, diese Wortart zu verstehen. Doch keine Sorge! Mit den richtigen Beispielen hast Du die Funktion von Verhältniswörtern in Windeseile verinnerlicht. Wenn Du nach dem Artikel immer noch Fragen haben solltest, findest Du in der Deutsch Nachhilfe weitere hilfreiche Tipps.
Präposition – Definition
Präpositionen, auch Verhältniswörter genannt, werden gebraucht, um Verbindungen zwischen Nomen oder Fürwörtern und anderen Satzteilen herzustellen. Sie gehören dabei zu den unveränderlichen Wortarten und werden immer kleingeschrieben. Man unterscheidet darüber hinaus zwischen lokalen, temporalen, modalen sowie kausalen Verhältniswörtern.
Hier ein Beispiel, in dem Du alle Präpositionen findest:
„Wegen (kausal) des starken Regens sind wir erst um (temporal) 23 Uhr mit (modal) dem Flugzeug in (lokal) Italien angekommen.“
Wie werden Verhältniswörter verwendet?
Präpositionen werden niemals allein verwendet. Dementsprechend steht ein Verhältniswort meistens vor einem Namenwort oder einem Pronomen. In seltenen Fällen steht es aber auch vor einem Adverb (Umstandswort) oder einem Adjektiv. Indes regieren sie die jeweiligen Bezugswörter, sie bestimmen etwa den Kasus. So verlangen manche Präpositionen nach dem Dativ, wie bei diesen Beispielen:
- Daniel und Vanessa gehen mit dem Hund Gassi.
- Ilja ist bei seiner Tante.
Wie Du bereits erfahren hast, bleibt eine Präposition immer gleich, egal in welchem Satz und Zusammenhang sie steht. Das heißt, sie sind nicht flektierbar. Du kannst sie weder beugen noch steigern oder dergleichen.
Verhältniswörter können aber mit der singularischen Form des bestimmten Artikels (der, die, das) kombiniert werden. Treffen diese beiden Wortgruppen aufeinander, so verschmelzen sie und bilden eine Kurzform. Schauen wir uns hierzu doch einfach ein paar Beispiele an:
- in + das Ich gehe ins Kinderzimmer.
- an + dem Wir treffen uns am Schwimmbad.
- bei + dem Anna ist beim Spielen gestürzt.
Unser Tipp:
Du möchtest Präpositionen spielerisch üben? Wie wäre es, wenn Du Deinen Eltern oder Deinem Freund eine Geschichte erzählst, ohne Verhältniswörter zu benutzen. So entwickelst Du Schritt-für-Schritt ein ausgeprägtes Sprachgefühl (vgl. Kröllken 2021).
Welche Arten von Präpositionen gibt es?
Wie Du bereits gelernt hast, werden Präpositionen verwendet, um ein Verhältnis anzugeben. Dieses kann sich auf vier verschiedene Bereiche beziehen: Ort, Zeit, Art/Weise sowie Ziel/Grund. Dabei nutzt man im Deutschen auch die lateinischen Begriffe lokal, temporal, modal und kausal.
Schauen wir uns die verschiedenen Arten von Verhältniswörtern anhand einiger Beispiele einmal genauer an. Bist Du bereit dafür? Dann, lies Dir die folgende Tabelle aufmerksam durch!
Tabelle 1: Vier verschiedene Arten von Präpositionen
Art der Präposition | lokal | temporal | modal | kausal |
Präposition bezieht sich auf… | Ort | Zeit | Art/Weise | Ziel/Grund |
Beispielwörter | auf, hinter, neben, vor, in, zu, an | um, von, bis, an, gegen, in, seit, nach, vor | mit, ohne, gegen | aufgrund, wegen, laut, trotz |
Beispielsatz | Ich habe den Hund immer an der Leine. | Ich habe seit vier Jahren einen Hund. | Ich gehe mit meinem Hund spazieren. | Aufgrund des Regens gehe ich heute nicht mit dem Hund raus. |
Laut der Universität Düsseldorf verwenden wir die Präposition „in“ übrigens am meisten. So macht diese 28 Prozent unserer Sätze aus.
Welche Funktion haben Verhältniswörter?
Neben der Tatasache, dass Präpositionen das Verhältnis zwischen verschiedenen Satzgliedern anzeigen, verlangen Präpositionen auch immer einen bestimmten Kasus. Sicherlich kennst Du inzwischen die vier Fälle: Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ (vgl. Rosenwald 2018). Typische Präpositionen, bei denen das Bezugswort im Genitiv stehen muss, sind: anstelle, aufgrund, infolge, entlang, trotz und mithilfe:
- Aufgrund des Unwetters fiel der Strom aus.
- Mithilfe des Backpulvers geht der Kuchen auf.
Präpositionen, bei denen das Bezugswort im Dativ verwendet wird, sind unter anderem: außer, bei, von, seit, gemäß und zu:
- Er ist bei seiner Freundin.
- Ich renne zu meiner Mutter.
Und schließlich gibt es Präpositionen, bei denen das Bezugswort im Akkusativ stehen muss. Hierzu gehören die Wörter: gegen, bis, ohne, für, entlang und um:
- Sie gehen gemeinsam den Weg entlang.
- Ohne Maliyas Unterstützung schafft Natalie es nicht.
An dieser Stelle fragst Du Dich bestimmt, welche Präpositionen den Nominativ verlangen. Die Antwort: Keine, denn vor Substantiven oder Fürwörtern im Nominativ stehen niemals Verhältniswörter.
Was versteht man unter einem Präpositionalobjekt?
Es gibt Verben, die immer zusammen mit einem Präpositionalobjekt verwendet werden. Sie stehen dabei in einem Satz eng beim Tätigkeitswort und können auch auf keinen Fall weggelassen werden. Denn ansonsten würde der Satz keinen Sinn mehr ergeben. Damit Du weißt, wie Präpositionalobjekte verwendet werden, haben wir einige Beispiele für Dich zusammengefasst:
antworten auf = Ich antworte dem Lehrer auf seine Frage.
sich ärgern über = Ärgerst du dich über den Fehler?
denken an = Fabian denkt im Urlaub an zu Hause.
diskutieren über = Seine Eltern diskutieren über Politik.
schmecken nach = Die Gummibärchen schmecken nach Kirsche.
Arbeitsblatt Präpositionen
Du möchtest sichergehen, dass Du das Thema Verhältniswörter richtig verstanden hast? Dann haben wir das passende Übungsblatt für Dich. Natürlich stellen wir Dir hierzu auch die Lösungen zur Verfügung. Dadurch mauserst Du Dich auch im Homeschooling zu einem Buchstabenjongleur. Wir wünschen Dir dabei viel Spaß!
Literatur
Kröllken, Nina (2021): Kindliche Sprachförderung im Alltag: Starke und selbstbewusste Kinder durch hohe Sprachkompetenz, 1. Auflage Dresden.
Rosenwald, Gabriela (2018): Grammatik für die Grundschule – Die Fälle / Klasse 4. Grundlagen in drei Niveaustufen im 4. Schuljahr, 2. Auflage Kerpen.
FAQs – Präpositionen
Präpositionen sind Verhältniswörter. Sie stellen dementsprechend Beziehungen zwischen Nomen/Pronomen und anderen Satzteilen her. Du erkennst sie unter anderem daran, dass sie unveränderlich (nicht-flektierbar) sind und immer kleingeschrieben werden.
Es gibt lokale, temporale, modale und kausale Präpositionen. Du kannst Dir dementsprechend vorstellen, wie umfangreich diese Wortart ist! Beispiele sind etwa: um, neben, wegen und mit. Präpositionen sind sprachlich darüber hinaus so interessant, dass sogar die Uni Mannheim zu ihnen forscht.
Die Frage nach einem Präpositionalobjekt muss selbst immer eine Präposition enthalten. Sonst ist es schließlich kein präpositionales Objekt. Zum Beispiel: „Ich interessiere mich für Pferde.“ – „Für wen oder was interessierst Du Dich?“ Hier würde die Antwort „für Pferde“ lauten.
Im Deutschen gibt es über 120 Verhältniswörter. Da sich Sprachen im Laufe der Zeit ständig verändern, kommen aber immer wieder neue Präpositionen dazu. Gleichzeitig verschwinden auch Wörter, die nicht häufig verwendet werden.
Neben der Funktion, Verhältnisse zwischen Satzgliedern darzustellen, fordern Präpositionen auch immer einen bestimmten Kasus ein. Aber Achtung! Es gibt auch Wechselpräpositionen, die, je nach Kontext, manchmal einen Kasus und manchmal einen anderen verlangen. Mehr dazu findest Du in unseren Beiträgen zu den vier Fällen.