Nominativ ist die Bezeichnung für den 1. Fall oder anders gesagt für einen Kasus. Selbst wenn das noch etwas kompliziert klingt, nach unserer einfachen Erklärung geht Dir bestimmt ein Licht auf. Zur Unterstützung bringen wir einleuchtende Beispiele an, sodass Dir deklinieren leichtfallen wird. Dein Wissen kannst Du jederzeit mit dem Übungsblatt testen und Deine Ergebnisse anhand der Lösungen kontrollieren. Falls es dann noch Fragen gibt, hilft Dir unsere Deutsch Nachhilfe kompetent weiter.
Was ist der Nominativ?
Der Nominativ, auch unter dem Begriff „Wer-Fall“ bekannt, beschreibt den 1. grammatischen Fall in der deutschen Sprache. Der Nominativ ist der Kasus, der das Subjekt im Satz kennzeichnet. Das Subjekt bleibt dabei in seiner Grundform stehen. In der deutschen Sprache gibt es übrigens vier Fälle, um die einzelnen Satzglieder zu erkennen (vgl. Essers, 2016). Die anderen Fälle heißen Genitiv, Dativ und Akkusativ.
Häufig steht das Subjekt im 1. Kasus an der ersten Stelle in einem Satz. Ein Beispiel dafür ist: Das Auto fährt auf der Straße. Aber es kann auch heißen: Auf der Straße fährt das Auto. Das Subjekt im 1. Fall kann demnach an verschiedenen Stellen im Satz platziert werden. Aber siehst Du auch die Gemeinsamkeit in den beiden Sätzen? Genau, der Begleiter des Subjekts, hier der Artikel „das“, steht immer im 1. Fall. Eine Sprachförderung kann Dir möglicherweise helfen, solche Zusammenhänge besser zu verstehen.
Für den 1. Kasus gibt es keine spezielle Endung. Bei den anderen Fällen werden zumeist Konsonanten wie „m“ oder „n“ an die Grundform des Nomens angehängt. Vermutlich ist der Nominativ daher auch der erste Fall, den wir beim Spracherwerb verinnerlichen, wie die Uni Frankfurt festgestellt hat. Es gibt aber eine Regel, die Du Dir merken solltest. Auf Präpositionen wie „wegen“ oder „aufgrund“ folgen häufig Nomen im 2., 3., oder 4. Fall. Dies gilt aber nicht für Nomen im 1. Fall.
Achtung!
Wichtig zu wissen ist auch, dass Artikel, Für-Wörter und Wie-Wörter dem Kasus entsprechend angepasst werden. Das bedeutet, dass diese immer in dem Fall stehen, in dem das Nomen dekliniert ist.
Welches Fragewort verwendet man für den Nominativ?
Jetzt verraten wir Dir einen Trick, mit dem Du ganz leicht den Nominativ im Satz erkennen kannst, also aufgepasst! Es gibt nämlich zwei Fragewörter dafür, und zwar sind das Wer? und Was? Die „Wer“-Frage benutzt Du, wenn nach Personen, die „Was-Frage“ oder wenn nach Dingen gefragt werden soll. Unsere Erklärungen unterstützen Dich übrigens auch prima beim Homeschooling.
Jetzt spielen wir zusammen Beispiele durch, damit Du alles richtig verstehst – los geht´s: „Lisa sieht eine Maus.“ Frage: Wer sieht eine Maus? Antwort: Lisa. Das geht doch fast so leicht wie Buchstaben lernen, oder? Deshalb direkt der nächste Satz: „Das Reh schläft im Wald.“ Weißt Du nun, wie Du fragen musst, um den 1. Fall zu finden? Richtig! Wer schläft im Wald? Antwort: das Reh. Und weil mit der Übung auch gleich die Lernmotivation steigt, direkt noch ein Beispiel: „Die Uhr tickt laut.“ Frage: Was tickt laut? Antwort: die Uhr. Jetzt kannst Du Dir selbst ein paar passende Beispiele ausdenken – da fällt Dir doch sicher etwas ein, oder?
Deklination – der 1. Fall
Beim Deklinieren veränderst Du ein Wort nach den Regeln der deutschen Grammatik. Das gilt nicht nur für den 1. Fall, sondern, auch wenn Du die anderen drei Fälle beispielsweise den Dativ benutzt. Für die Deklination gibt es dabei verschiedene grammatische Regeln. Leider gibt es hierfür kein simples Muster, wie etwa einfach einen Vokal an das Nomen anzuhängen. Der 1. Fall Singular entspricht jedoch immer der Grundform eines Nomens. Im 1. Fall Plural hingegen verändert sich das Substantiv wie die Universität Leipzig erklärt.
Tabelle 1: Nominativ von Hauptwörtern im Singular und im Plural
Geschlecht | Singular | Plural |
weiblich/feminin | die/eine Maus | die Mäuse |
männlich/maskulin | der/ein Bär | die Bären |
sachlich/neutral | das/ein Reh | die Rehe |
Artikel
Die Nomen und ihre Artikel wie der, die, das, ein, eine kannst Du demzufolge nach Fällen deklinieren. Kurz gesagt, sie passen ihre Form an das Nomen an. Hier findest Du Beispiele für die Artikel im 1. Fall: Das Kind will Lesen lernen. Ein Auto fährt auf der Straße. Die Artikel sind „das“ und „ein“.
Pronomen
Zu Pronomen kann man auch „Für-Wörter“ sagen. Sie werden überdies als Ersatz für Nomen benutzt. Solche Für-Wörter werden ebenso mit dem Nomen nach den vier Fällen dekliniert. Für-Wörter im 1. Fall findest Du beispielsweise in folgenden Sätzen: Meine Mutter backt einen Kuchen. Ein Auto, das auf der Straße fährt, hupt. Die Für-Wörter sind dabei „meine“ und „ein“.
Adjektive
Adjektive, auch bekannt als Wie-Worte, lassen sich ebenfalls deklinieren. Sie beschreiben dabei Dinge, Sachen oder Zustände. Zur Erklärung kommen anschließend unsere Beispiele mit Wie-Wörtern im 1. Fall: Die liebe Mutter backt einen Kuchen. Ein rotes Auto, das auf der Straße fährt, hupt. Hast Du sie gefunden? Auf jeden Fall sind es „liebe“ und „rotes“.
Sonderfall: Prädikatsnomen im Nominativ
Eine Besonderheit gibt es bei Verben wie sein, werden, scheinen, heißen. Denn hier steht das Substantiv im 1. Fall, auch wenn es nicht das Subjekt ist (vgl. Richter, 2019). Damit Du diese Ausnahme verstehen kannst, bilden wir hierzu einen Beispielsatz: Lisa ist eine Schülerin. Wie Du sicher erkennen kannst, stehen „Lisa“ und „Schülerin“ dabei im 1. Fall. Das Substantiv „Schülerin“ ist hierbei eine weitere Information zu dem Subjekt „Lisa“. Wenn Dir diese Zusammenhänge noch nicht klar sind, dann schau für Unterstützung gerne in unserer Rubrik Nachhilfe Grundschule vorbei.
Übungen zum Nominativ
Damit Du Dein neues Wissen testen kannst, haben wir Dir zudem ein abwechslungsreiches Arbeitsblatt rund um den 1. Fall zusammengestellt. Verschiedene Übungen helfen Dir dabei, das Gelernte zu vertiefen und zur Selbstkontrolle gibt es abschließend das Lösungsblatt. Wir wünschen Dir viel Spaß bei unserem kleinen Nominativ-Training! Wenn Du noch mehr solcher Übungen machen möchtest, kannst Du gerne in der Hausaufgabenbetreuung nach weiteren Beispielen fragen.
Nun bist Du gut über den 1. Fall informiert! Du hast gelernt, wie der Wer-Fall dekliniert wird und dass sich andere Satzglieder anpassen. Schritt für Schritt entwickelst Du Dich zu einem Grammatik-Genie. Unser Übungsblatt hilft Dir zudem, das Gelernte zu vertiefen und im Gedächtnis zu behalten. Viel Erfolg dabei!
Literatur
Essers, Andrea (2016): Fit für die Schule: Das kann ich! Grammatik 4. Klasse.
Richter, Jan (2019): Deutsche Fälle – Nominativ, Akkusativ, Dativ oder Genitiv? – Kein Problem!
FAQs zum Nominativ
Um den 1. Fall in einem Satz zu entdecken, gibt es zwei Fragewörter, diese sind „Wer?“ und „Was?“ Mit anderen Worten: Nach einer Person fragst Du mit „Wer?“ und nach Dingen mit „Was?“.
Der 1. Kasus zeigt Dir immer die Person oder die Sache an, die das Subjekt in einem Satz abbildet. Also wird der 1. Fall immer dann verwendet, wenn es um jemanden oder eine Sache geht.
Du benutzt den 1. Fall, sobald Du etwas erzählst oder beim Schreiben lernen. Aber in der 4. Klasse setzt Du Dich zumeist intensiv mit den verschiedenen Fällen in der deutschen Sprache auseinander.
Nein, ein Nominativobjekt gibt es nicht. Allerdings gibt es Sätze mit zwei Subjekten im 1. Fall, bei denen das zweite Nomen Prädikatsnomen genannt wird. Ein Beispiel dafür ist: Mein Vater ist Lehrer. Sowohl das erste Subjekt „Vater“ als auch das zweite „Lehrer“ stehen im 1. Fall.
Der 1. Fall ist auch immer die Grundform eines Nomens, also „der Baum“ oder „die Schwester“. In Sätzen kennzeichnet er demzufolge das Subjekt, so auch in unseren Beispielsätzen: Der Baum steht im Wald. Meine Schwester spielt Fußball.