Die Wörter Nominalisierung und Substantivierung klingen für Dich wie Zauberformeln? Das könnte daran liegen, dass wir sie beim Sprechen ziemlich selten benutzen. Na ja, und richtig zaubern kannst Du mit Nominalisierungen vielleicht nicht. Aber Du kannst andere Wortarten in Nomen verwandeln. Wie das geht, erklären wir Dir hier mit vielen Beispielen, Übungen und geben Dir abschließend die Lösungen. Und wenn Du danach immer noch Fragen hast, können wir sie gerne in der Deutsch Nachhilfe besprechen.
Nominalisierung Definition
Nominalisierung, auch Substantivierung genannt, ist die Umwandlung anderer Wortarten in Nomen (Namenwörter). Die dabei entstehenden Wörter erhalten alle Eigenschaften, die ein Nomen innehat, wie Du auch bei der Uni Düsseldorf nachlesen kannst. Wir beschäftigen uns in diesem Artikel aber vor allem mit der Nominalisierung von Verben (Tunwörter) und Adjektiven (Wiewörter). Weil das nämlich die Wortgruppen sind, die am häufigsten nominalisiert werden. Du kannst aber auch Präpositionen, Pronomen, Adverbien oder Zahlwörter in Nomen umwandeln. Die Bedeutung der Wörter ändert sich dadurch nicht.
Hier siehst Du einige Beispiele dazu:
Mein Hund sitzt beim Essen immer neben mir.
Das Schreiben des Aufsatzes finde ich gar nicht so schwierig.
Ich wünsche Dir alles Gute zum Geburtstag.
Sein fleißiges Lernen zahlt sich aus.
Wie erkenne ich eine Substantivierung
Substantivierungen gehören zu den Wortarten, die in der deutschen Rechtschreibung immer großgeschrieben werden (vgl. Duden, 2017). Zudem kannst Du sie aber auch an bestimmten Nomensignalwörtern erkennen, da diese das nominalisierte Wort begleiten. Hierzu gehören Artikel – auch versteckte Artikel! –, Pronomen und darüber hinaus Mengenangaben/Zahlwörter. Falls Du noch Schwierigkeiten mit diesen Begriffen hast, kannst Du auch gerne unseren Bereich Nachhilfe Grundschule besuchen.
Außerdem findest Du Beispiele für Sätze mit Nominalisierungen beim Weiterlesen. (Na, hast Du die Nominalisierung im letzten Satz entdeckt?)
Was sind nominalisierte Verben?
Nominalisierte Verben sind Tunwörter, die Du in Nomen umwandelst. Deshalb musst Du sie immer großschreiben. Wenn Du also ein Signalwort für Großschreibung vor einem Verb entdeckst, handelt es sich um eine Substantivierung.
Hier ein kleiner Beispieltext für nominalisierte Verben:
Gestern ging ich in die Bibliothek, um dort ein wenig zu schmökern. Denn das Lesen der vielen Bücher bereitet mir Freude. Danach ging ich nach Hause. Vom Laufen wurde ich dabei ganz müde. Deswegen legte ich mich gleich ins Bett, obwohl ich eigentlich noch eine Aufgabe für die Schule erledigen sollte. Denn immer nur Lernen macht auch keinen Spaß.
Wie werden Adjektive nominalisiert?
Nominalisierte Adjektive sind Wiewörter, die Du in Nomen umwandelst. Deshalb musst Du auch sie großschreiben. Wenn Du also ein Signalwort für Großschreibung vor einem Adjektiv entdeckst, handelt es sich um eine Substantivierung. Welche Signalwörter, auch Begleiter genannt, es gibt, verraten wir Dir gleich.
Einige Beispielsätze:
Alles Neue wird später alt, hat mein Opa immer gesagt. Denn er war im Allgemeinen ein sehr philosophischer Mensch. Jedoch brachte er mich auch oft zum Lachen, wenn ich ihn zum Beispiel darum bat, mir etwas Lustiges zu erzählen.
Welche Begleiter haben Nominalisierungen?
Nominalisierte Wörter werden von Signalwörtern für Nomen begleitet. Dadurch kannst Du sie schneller erkennen.
Achtung!
Der Begleiter steht nicht immer direkt vor dem nominalisierten Wort. Manchmal mogelt sich noch ein Wort dazwischen. Achte also gut darauf, auf welches Wort sich der Begleiter bezieht!
Beispiel: Das schnelle Laufen ermüdet mich.
Hier bezieht sich das Signalwort „Das“ auf das nominalisierte „Laufen“.
Die wichtigsten Signalwörter haben wir hier noch einmal für Dich zusammengefasst:
Tabelle 1: Signalwörter für Nominalisierungen
Signalwort | Beispielsatz | Nominalisiertes Wort |
Artikel (der, die das) | Das Streicheln des Tigers ist verboten. | Streicheln |
Versteckte Artikel (beim = bei dem, zum = zu dem, vom = von dem, …) | Beim Tauchen muss ich die Augen schließen. | Tauchen |
Pronomen (mein, Dein, …) | Ich möchte mein Lesen verbessern. | Lesen |
Mengenangaben (alles, viel, nichts, …) | Alles Wichtige weiß ich jetzt. | Wichtig |
Ein Wort zu nominalisieren bedeutet, ein Nomen daraus zu machen. Um ein solches Wort zu erkennen, musst Du einen guten Blick für Nomensignalwörter entwickeln. Und das klappt hauptsächlich durch Übung. Kinder lernen nämlich am besten, wenn sie eigene Erfahrungen machen (vgl. Largo, 2010).
Nominalisierung – Übungen
Hast Du das Thema verstanden? Dann lade Dir gerne unser Arbeitsblatt mit Übungsaufgaben herunter, um Dein Wissen auf die Probe zu stellen! Die Lösungen bekommst Du zwar gleich mit dazu, aber versuch es doch erst einmal allein! Danach kannst Du das Lösungsblatt zur Kontrolle nutzen. Nominalisierungen kannst Du aber auch über unsere tollen Diktate üben.
Eine Nominalisierung bedeutet, aus einem Wort ein Nomen zu zaubern. Du weißt nun ganz genau, wie das funktioniert, wie Du substantivierte Wörter erkennst und welche Begleiter sie haben. Unser Tipp zum Abschluss: Bücher zu lesen, hilft Dir sowohl beim Lesen Lernen als auch beim Schreiben lernen. Schnapp Dir doch mal ein richtig tolles Buch und schau, ob Dir darin auch ein paar Nominalisierungen auffallen!
Literatur
Duden (2017): Die deutsche Rechtschreibung. Band 1, Berlin.
Largo, Remo (2010): Lernen geht anders. Bildung und Erziehung vom Kind her denken, 1. Auflage Hamburg.
FAQs zur Nominalisierung
Eine Nominalisierung erkennt man an verschiedenen Signalwörtern. Das sind entweder Artikel, versteckte Artikel, Pronomen oder Mengenangaben/Zahlwörter. Substantivierungen werden immer großgeschrieben. Weitere Hilfen dazu gibt es bei uns in der Hausaufgabenbetreuung.
In Nominalisierung steckt das Wort „Nomen“. Es werden also andere Wörter in Nomen umgewandelt, wobei sich der Wortstamm nicht verändert. Die Verbalisierung funktioniert genau andersherum. Hierbei wird aus einem Nomen ein Verb. Den sogenannten Nominalstil benutzt man übrigens meist in der geschriebenen Sprache, während man den Verbalstil viel mehr in der gesprochenen Sprache findet. Mehr dazu kannst Du auch bei der Universität in Brünn nachlesen.
Tunwörter (Verben) werden großgeschrieben, wenn ein Signalwort (z. B. Artikel, versteckte Artikel, Pronomen oder Mengenangaben/Zahlwörter) davorsteht. Sie werden dadurch zu Nominalisierungen.
Nein, Du kannst auch andere Wortarten nominalisieren. Dazu gehören Präpositionen, Zahlwörter sowie Adverbien. Das lernst Du dann in einer höheren Klassenstufe.
Nomensignale verraten Dir, dass ein Wort großgeschrieben werden muss. Besonders bekannte Nomensignale sind bestimmte und unbestimmte Artikel. Manchmal können Artikel aber auch mit Präpositionen verschmelzen (z. B. beim = bei dem, zum = zu dem). Das nennt man dann versteckte Artikel. Auch sie sind Nomensignale und zeigen Dir an, dass das Bezugswort großgeschrieben werden muss. Andere Nomensignale sind Präpositionen und Mengenangaben oder Zahlwörter.
Wenn Du darüber noch mehr wissen möchtest, stehen wir Dir gerne zur Seite. Wir unterstützen Dich und Deine Eltern auch beim Homeschooling.