Ohne Nomen würde die deutsche Sprache nicht funktionieren. Andere Sprachen übrigens auch nicht. Grund genug also, sich diese Hauptwörter einmal genauer anzuschauen. Wir zeigen Dir, wie Du Namenwörter ganz schnell erkennst und sie sicher in Deine Texte integrierst. Wetten, dass sich das schon bei Deiner nächsten Deutscharbeit auszahlt? Wenn Du noch mehr wissen willst, Fragen hast oder einfach ein bisschen üben möchtest, besuche doch einmal unsere Deutsch Nachhilfe.
Inhaltsverzeichnis
Nomen einfach erklärt
Nomen, auch unter den Begriffen Substantiv, Namenwort oder Hauptwort bekannt, werden in der deutschen Sprache verwendet, um Menschen, Tiere, Pflanzen, Gegenstände oder Berufe zu bezeichnen. Dabei kann man ganz leicht überprüfen, ob es sich bei einem Wort um ein Nomen handelt. Beschreibt das Wort etwas, dass man anfassen, sehen oder fühlen kann? Dann ist es ein Nomen!
Wenn Du Dich umschaust, wirst Du viele dieser Namenwörter finden. Den Tisch, an dem Du vielleicht gerade sitzt. Den Computer, an dem Du diesen Text liest. Das Haus, in dem Du wohnst oder Deine kleine Schwester Linda (das sind sogar zwei Hauptwörter direkt hintereinander). Übrigens lassen Nomen uns auch langsamer sprechen, wie die Uni Kiel herausgefunden hat.
Substantive werden immer großgeschrieben. Das kannst Du unter anderem durch Diktate üben. Zudem können sie sich je nach Fall (Kasus) und Anzahl (Numerus) verändern, anders als etwa Konjunktionen. Ihr Geschlecht (Genus) bleibt jedoch immer erhalten. Andere Wortarten, wie zum Beispiel Adjektive, passen sich dem Hauptwort immer an. Indes richten sie sich also nach den Eigenschaften des Nomens. Übrigens! Ähnliches gilt außerdem für Pronomen. Solltest Du beim Üben der Wortarten noch Unterstützung benötigen, kannst Du zudem gerne in unserer Rubrik Nachhilfe Grundschule vorbeischauen.
Beachte:
Das grammatikalische Geschlecht (Genus) eines Substantivs stimmt nicht immer mit dem biologischen Geschlecht überein. Indes musst Du Dir merken, welches Geschlecht das jeweilige Nomen hat. Dabei kann unter anderem eine gezielte Sprachförderung helfen.
Diese Funktionen haben Substantive
Je nachdem, in welchem Fall ein Nomen verwendet wird, unterscheidet sich auch seine Funktion. Dabei haben wir einige Beispiele zusammengestellt, die Dir aufzeigen, welche Funktionen Hauptwörter in unserer Sprache einnehmen können. Indes kannst Du so die Rolle von Substantiven ganz einfach im Homeschooling üben. Du wirst sehen, der Umgang mit ihnen ist super einfach!
Das Nomen als Subjekt
Namenwörter können als Subjekt am Satzanfang stehen und damit der Träger einer Handlung sein. Indes könnte man auch sagen, dass sie als Hauptfigur des Satzes fungieren. So weit so gut. Schauen wir uns das Ganze doch einmal an einem einfachen Beispiel an: Strohhalme aus Plastik sind verboten worden, da sie die Umwelt schädigen. Wie Du erkennen kannst, steht das Nomen als Subjekt ganz zentral im Mittelpunkt der Handlung: Es geht um Strohhalme aus Plastik, die Strohhalme sind verboten worden, denn sie schädigen die Umwelt.
Das Hauptwort als Attribut
Nomen, die im Genitiv verwendet werden, stehen meist in enger Verbindung zu einem anderen Namenwort (Subjekt). Dabei spricht man in solchen Fällen von einem sogenannten Genitivattribut. Das klingt ganz schön kompliziert, oder? Doch keine Sorge! Auch hier haben wir für Dich wieder ein Beispiel vorbereitet: Der Torwart des FC St. Pauli hatte wieder einmal alle Hände voll zu tun.
In diesem Fall wird das Substantiv verwendet, um ein anderes Nomen (der Torwart) näher zu beschreiben. Indes wissen Leser:innen so ganz genau, um welchen Torwart es sich handelt.
Substantive als Objekte
Doch das war noch längst nicht alles! Es gibt noch eine weitere Funktion, die Substantive aufweisen können. Indes können sie im Dativ, im Akkusativ und als Objekte im Satz auftauchen. Im Dativ bezeichnen sie beispielsweise Orte des Geschehens oder auch Personen, an die sich das Subjekt wendet: Meine Mutter hilft meiner Großmutter in der Werkstatt.
Als Akkusativobjekt hingegen verweisen Namenwörter auf Ziele einer Handlung oder Gegenstände, mit denen etwas geschieht: Die Diebe haben am helllichten Tag eine 100 Kilogramm schwere Goldmünze aus dem Museum gestohlen.
Wie Du siehst, können Nomen dabei ganz unterschiedliche Funktionen im Satz aufweisen. Der Fall (Kasus), in dem sie benutzt werden, ist dabei immer mit ihrer Funktion verknüpft.
Formlehre und Deklination von Nomen
Wie Du bereits weißt, stehen Nomen selten allein. Indes werden sie meistens von einem Artikel begleitet. Dabei kann es sich um einen bestimmten (der, die oder das) oder einen unbestimmten Artikel (ein oder eine) handeln. Diese geben Dir immer einen Hinweis auf das Geschlecht des Hauptwortes. Im Deutschen gibt es dafür drei mögliche Varianten: Maskulinum, Femininum und Neutrum.
Tabelle 1: Beispiele für das Geschlecht von Nomen
Maskulinum | Femininum | Neutrum |
Der Tänzer | Die Fußballspielerin | Das Haus |
Der Tisch | Die Uhr | Das Bergwerk |
Der Baum | Die Säge | Das Feld |
Am Anfang des Artikels hast Du erfahren, dass Hauptwörter in unterschiedlichen Fällen auftauchen können. Wie Du weißt, gibt es im Deutschen vier davon: den Nominativ (Wer?), den Genitiv (Wessen?), den Dativ (Wem?) und den Akkusativ (Wen?). Um diesen Punkt besser zu verstehen, haben wir zudem ein Beispiel für Dich im Repertoire: Das Fohlen des Bauern war aus dem Stall hinaus zu der Nachbarin gelaufen.
Wie viele Substantive findest Du in diesem Satz? Wenn Du richtig gezählt hast, bist Du auf vier Nomen gestoßen: das Fohlen, des Bauern, dem Stall, der Nachbarin. Dabei steht das Fohlen in unserem Beispiel im Nominativ: Wer ist aus dem Stall gelaufen? Das Fohlen. Wessen Fohlen ist aus dem Stall gelaufen? Das Fohlen des Bauern. Der Bauer erscheint hier also in der veränderten Genitivform. Woraus ist das Fohlen gelaufen? Aus dem Stall. Ein klarer Fall von Dativ. Und was ist mit der Nachbarin? Diese hat plötzlich ein Pferd im Garten zu stehen und taucht in unserem Satz zudem im Dativ auf. Zu wem ist das Fohlen gelaufen? Zu der Nachbarin. Jedes Nomen kann also in diesen vier unterschiedlichen Fällen auftauchen. Der Fachbegriff hierfür heißt Deklination. Dabei kann das Substantiv je nach Fall seine Form verändern (das Pferd – des Pferdes).
Wo stehen Namenwörter im Satz?
Namenwörter sind im Satz an ganz unterschiedlichen Stellen zu finden. Dabei spielt auch hier die Deklination der Hauptwörter eine wichtige Rolle. Indes steht das Substantiv im Nominativ meist am Satzanfang. In den anderen Fällen wandert es an verschiedene Stellen im Satz. Das klingt sehr verwirrend? Kein Grund zur Panik! Natürlich haben wir wieder ein Beispiel vorbereitet, an dem Du ganz einfach erkennen kannst, welche Positionen ein Nomen im Satz einnehmen kann.
- Das Pferd grast auf der Weide. (Nominativ)
- Das Fell des Pferdes glänzt in der Sonne. (Genitiv)
- Der Sattel gehört dem Pferd Ferdinand. (Dativ)
- Die Feriengäste lieben das Pferd mit dem schwarzen Fell am meisten. (Akkusativ)
Wann benutzt man sie?
Nomen sollen Lebewesen oder Dinge konkret benennen. Denn ohne Hauptwörter würden wir unsere Umwelt nur sehr ungenau beschreiben können. Stell Dir vor, Du willst Deinen Freunden von Deinem neuen Baumhaus im Garten erzählen, das Du mit Deinen Eltern gebaut hast. Aber Du hast weder für das Baumhaus noch für den Garten oder Deine Eltern einen Namen. Dann würde Deine Erzählung kaum Informationen enthalten. Deine Freunde würden dabei überhaupt nicht wissen, was Du genau gemacht hast. Du siehst: Hauptwörter helfen uns also, die Welt zu benennen, den Dingen einen Namen zu geben und uns konkret und verständlich auszudrücken.
Außerdem gibt es auch Substantive, die man nicht anfassen kann. Sie werden dabei als abstrakt bezeichnet (vgl. Becker-Mrotzek, 2015). Oft handelt es sich dabei um Gefühle oder Zustände. Diese Worte kannst Du nicht sehen oder berühren. Dennoch handelt es sich hierbei um Hauptwörter, die Dinge benennen – eben keine sichtbaren, sondern unsichtbare Dinge.
Tabelle 2: Konkrete und abstrakte Substantive
Konkrete Nomen | Abstrakte Nomen |
Der Hund | Der Urlaub |
Das Boot | Die Wut |
Der Strand | Die Meinung |
Das Handy | Der Sommer |
Das Dach | Das Lachen |
Zusammengesetzte Nomen
Außerdem können Nomen mit anderen Hauptwörtern, aber auch mit Verben oder Wie-Wörtern zusammengesetzt werden. Tauchen sie in diesen Doppelpacks auf, können sie Dinge noch genauer beschreiben. Die folgenden Beispiele verdeutlichen das:
- Rennen + Auto = Rennauto
- Abend + Kleid = Abendkleid
- Schlauch + Boot = Schlauchboot
- Torte + Stück = Tortenstück
- Hitze + Kopf = Hitzkopf
- Gehen + Stock = Gehstock
Indes können zusammengesetzte Nomen auch mit weiteren zusammengesetzten Hauptwörtern kombiniert werden. Ein Beispiel wäre:
Computer | Monitor | Reinigung | Set = Computermonitorreinigungsset
Arbeitsblatt zum Thema Substantive
Nun hast Du einiges über Nomen gelernt und kannst Dein Wissen auch schon direkt anwenden. Wir haben dafür ein cooles Arbeitsblatt vorbereitet! Falls Du noch auf der Suche nach wertvollen Lerntipps bist, hilft Dir unser Artikel zur Lernmotivation für Kinder mit Sicherheit weiter.
Nun kennst Du die wichtigsten Eigenschaften von Nomen und weißt ganz genau, wie man sie verwendet. Indes hast Du nun einen großen Schritt zur Beherrschung der deutschen Grammatik gemeistert (vgl. Weinhold, Swantje, 2004). Das war doch gar nicht so schwer, oder? Wenn Du Dich an Übungsaufgaben austobst, meisterst Du nicht nur die nächste Deutscharbeit mit Bravour, sondern mauserst Dich zudem zu einem wahren Buchstabenjongleur. Schau auch gerne mal bei unserer Hausaufgabenbetreuung vorbei.
Literatur
Weinhold, Swantje (2009): Effekte fachdidaktischer Ansätze auf den Schriftspracherwerb in der Grundschule. Lese- und Rechtschreibleistungen in den Jahrgangsstufen 1–4. In: Didaktik Deutsch, Heft 27, S. 53–73. Hohengehren: Schneider Verlag.
Becker-Mrotzek, M., Günther, H. & Jambor-Fahlen, S. (2015). Lesen und Schreiben lehren und lernen – Ein integratives Konzept für den Anfangsunterricht. Schulmanagement-Handbuch. Band 154. München: Oldenburg.
FAQs – Nomen
Es gibt unterschiedliche Signale, die Dir anzeigen, dass es sich bei einem Wort um ein Nomen handelt. Indes gehören zu diesen Signalen zum Beispiel die Endungen -heit, -keit, -nis, -schaft, -tum und -ung. Zudem erkennst Du Namenwörter an ihrem Begleiter.
Spaß ist die Grundvoraussetzung für einen nachhaltigen Lernerfolg. Eine tolle Möglichkeit, um Substantive zu üben, sind daher z.B. lustige Buchstabengeschichten oder das Zusammenfügen von Wortketten. Dabei wird so ganz nebenbei die Rechtschreibung trainiert.
Falls kein Artikel vorhanden ist, führe die Ergänzungsprobe durch, indem Du Dir den Begleiter zum Substantiv hinzudenkst. Die Probe funktioniert? Super, dann handelt es sich bei dem Wort um ein Substantiv und es wird großgeschrieben.
Menschen, Tiere, Pflanzen und Dinge kann man anfassen und sehen. Doch es gibt zudem Namen, die etwas benennen, was man nur hören, riechen oder fühlen kann. Hierbei handelt es sich um die sogenannten abstrakten Nomen. Ein Beispiel wären die Wörter der Duft, der Schmerz oder die Gefahr.
Auch wenn es keinen perfekten Startzeitpunkt gibt, sollten Kinder schon im Kindergarten mit dem Buchstaben lernen beginnen. Denn schließlich sind sie eine wichtige Grundlage zum Verständnis von Nomen. Daher sollte spätestens in der Vorschule mit einer intensiven Grammatikförderung begonnen werden. Mit zunehmendem Alter und einem wachsenden Sprachgefühl kann ab ca. 6 Jahren zudem mit dem Schreiben lernen begonnen werden. Dabei eignen sich zum Beispiel Übungshefte, die die richtige Stiftführung trainieren.