Beim Thema Konjunktionen dreht sich alles ums Verbinden von Satzgliedern. Diese Wortart ist dabei besonders wichtig, um verschiedene Satzteile in Beziehung zueinander zu stellen. In unserem Artikel erklären wir Dir, was Konjunktionen genau ausmachen und welche Aufgabe sie in der deutschen Sprache übernehmen. Außerdem lernst Du in unserer Deutsch Nachhilfe die Regeln zur Kommasetzung bei Konjunktionen kennen. So mauserst Du Dich Schritt-für-Schritt zu einem echten Wortakrobaten.
Konjunktionen – Definition
Konjunktionen, auch unter den Begriffen Bindewort, Fügewort oder Kommawort bekannt, haben die Aufgabe, Wörter, Wortgruppen oder auch Satzglieder miteinander zu verbinden. Dabei treten sie am häufigsten bei sogenannten Satzverbindungen auf (vgl. Livonius, 2017, S.37). Während Du viele andere Wortarten wie etwa Substantive deklinieren kannst, bleiben Bindewörter stets unverändert. Das heißt, sie passen sich weder dem Fall noch der Anzahl oder dem Geschlecht des Satzes an. Beispiele für Bindewörter sind: denn, obwohl, und, bis, weil oder da.
Es gibt allerdings eine Wortart, die den Konjunktionen sehr ähnelt: die Präpositionen. Manchmal sind sie sich sogar zum Verwechseln ähnlich. Doch keine Sorge! Anhand der grammatikalischen Funktionen, die das Wort im Satz einnimmt, kannst Du beide Wortarten ganz leicht voneinander unterscheiden. Zudem beeinflussen Vorwörter den Kasus (Fall), genau wie zum Beispiel Adjektive. Bindewörter hingegen haben keinen Einfluss auf den Kasus. Das klingt ziemlich verwirrend, oder? Am besten schauen wir uns ein Beispiel an:
- Seit die erste Stunde begonnen hat, habe ich Durst. (Konjunktion)
- Seit der ersten Stunde habe ich Durst. (Präposition)
Im obigen Beispielsatz werden ein Hauptsatz und ein Nebensatz durch die Konjunktion „seit“ miteinander verbunden. Dass es sich beim ersten Satz um einen Nebensatz handelt, erkennst Du daran, dass das Prädikat an der letzten Stelle im Satz steht und in den meisten Fällen durch ein Bindewort eingeleitet wird. Zudem würde der Nebensatz nicht allein funktionieren, weshalb er als unvollständig zu betrachten ist. Darüber hinaus hat das Fügewort „seit“ keinen Einfluss auf den Kasus des Subjekts. Daher handelt es sich in diesem Satz um ein Bindewort. Im zweiten Beispielsatz beeinflusst das Wort „seit“ den Kasus des Subjekts („seit der ersten Stunde“). Es steht im Genitiv. Du siehst: Die Unterschiede sind manchmal minimal. Doch mit einer gezielten Sprachförderung und viel Übung wirst Du sie jedoch schneller erkennen können.
Welche Funktion haben Bindewörter?
Wie Du bereits erfahren hast, haben Bindewörter die Aufgabe, Satzglieder zu verbinden. Sie fungieren dabei als wichtige Bedeutungsträger. Anhand unserer Beispiele wirst Du schnell erkennen, wie wichtig Konjunktionen sind, um die exakte Bedeutung eines Satzes zu vermitteln.
Darüber hinaus können Konjunktionen einen zeitlichen Zusammenhang ausdrücken, einen Grund angeben und vieles mehr. Deshalb lässt sich die Wortart gut in verschiedene Gruppen unterteilen. Die folgende Tabelle liefert einen Überblick über die wichtigsten Funktionen, die Konjunktionen in Nebensätzen erfüllen können.
Tabelle 1: Unterteilung der Konjunktionen
Art der Konjunktion | Konjunktionen | Beispielsatz |
Zeit (temporal) | als, bis, ehe, nachdem, seitdem | Alle haben gejubelt, nachdem das Spiel vorbei war. |
Ort (lokal) | wo, woher, wohin | Ich weiß, wohin sie geht. |
Art und Weise (modal) | insofern, indem, ohne dass, wie | Ich kann das nicht alles tragen, ohne dass mir etwas herunterfällt. |
Grund (kausal) | aber, denn, folglich, obwohl, trotzdem, weil | Er ist rechtzeitig angekommen, obwohl er unterwegs aufgehalten wurde. |
Die Tabelle wird Dir beim Verinnerlichen der Konjunktionen mit Sicherheit helfen. Wenn Du beim Üben noch auf Probleme stoßen solltest, unterstützt Dich unsere Hausaufgabenbetreuung weiter.
Nebenordnende und unterordnende Konjunktionen
Dass Konjunktionen Satzglieder miteinander verbinden, weißt Du bereits. Je nach Art des Bindeworts kann die Konjunktion den Satzteil entweder nebenordnen oder unterordnen. Mit Sicherheit fragst Du Dich jetzt, was das genau heißt. Eine nebenordnende Konjunktion verbindet Wörter, Wortgruppen oder auch zwei Hauptsätze miteinander. Dabei steht sie zwischen den beiden Satzteilen. Bei verbundenen, gleichrangigen Hauptsätzen spricht man übrigens von einer Satzreihe (Kölmel, 2014, S.60). Nebenordnende Konjunktionen sind zum Beispiel „und“, „aber“, „sondern“ und „oder“.
Marie liest ein Buch und Jonas schreibt einen Brief.
Vor wenigen nebenordnenden Konjunktionen steht ein Komma. Hierzu zählen zum Beispiel die Bindewörter „aber“ und „sondern“. In diesem Fall werden ebenfalls zwei Hauptsätze nebengeordnet und miteinander verbunden.
Ich gehe nicht heute, sondern (ich gehe) morgen.
Eine Konjunktion kann aber auch kleine Wortgruppen oder einzelne Wörter wie zum Beispiel zwei Nomen miteinander verbinden. Vor allem bei den Worten „und“ als auch „oder“ bist Du bestimmt schon häufig auf Bindewörter gestoßen, um eine einfache Aufzählung zu tätigen. In diesem Fall steht kein Komma, es sei denn, die Aneinanderreihung ist länger als zwei Wörter.
- Äpfel oder Birnen
- Äpfel, Birnen oder Pfirsiche
Unterordnende Konjunktionen bezeichnet man auch als Subjunktionen. Im Gegensatz zu nebenordnenden Bindewörtern leiten sie Nebensätze ein. In der Regel setzt Du vor ihnen ein Komma.
Ich muss heute noch lernen, damit ich gut auf den Test vorbereitet bin.
Zudem kommt es auch vor, dass Sätze sowohl nebenordnende als auch unterordnende Konjunktionen enthalten. Im folgenden Beispiel findest Du einen Hauptsatz und eine unterordnende Konjunktion, die den Nebensatz einleitet. Ein weiteres Bindewort im Nebensatz verbindet in diesem Fall zwei Verben.
Mehrteilige Konjunktionen
Eine weitere Besonderheit sind mehrteilige Konjunktionen. Sie verbinden gleichrangige Satzteile miteinander. Wichtige Beispiele sind unter anderem „entweder – oder“, „je – desto“, „nicht nur – sondern-auch“ und „weder – noch“.
Je gründlicher ich lerne, desto bessere Noten bekomme ich.
Während einige mehrteilige Bindewörter durch ein Komma getrennt werden, kommen andere ohne aus. Das ist bei gleichrangigen Bindewörtern der Fall.
Ich mag weder Fußball noch (mag ich) Handball.
Kommasetzung bei Bindewörtern
Dein Wissen über Konjunktionen hilft Dir bei der richtigen Rechtschreibung. Fast immer setzt Du vor einer Konjunktion ein Komma. Das gilt insbesondere für unterordnende Bindewörter, nicht aber für nebenordnende Konjunktionen. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel. Daher merke Dir: Bei einigen nebenordnenden Konjunktionen entfällt das Komma. Dies ist bei den Wörtern und, sowie, oder, sowohl – als auch, entweder – oder, weder – noch der Fall. Bei allen anderen musst Du es setzen. Indem Du diese Bindewörter auswendig lernst, weißt Du stets, wann ein Komma gesetzt werden muss. Wenn Du hierbei noch etwas Hilfe benötigst, findest Du die Kommaregeln auf der Seite der Universität Frankfurt kindgerecht erklärt.
Bei unterordnenden Konjunktionen steht das Komma stets vor dem Bindewort. Denn es leitet nämlich den Nebensatz ein. Wie zum Beispiel:
Ich gehe nach dem Regen spazieren (Hauptsatz), (Komma + Nebensatz) weil ich den Geruch mag.
Am besten übst Du die Kommasetzung, indem Du Dir Beispielsätze mit Konjunktionen ausdenkst. Das schult nicht nur das Setzen von Kommas, sondern die Schreibübung hilft Dir zudem beim Buchstaben lernen. Darüber hinaus verinnerlichst Du so die richtige Schreibweise von Wörtern.
Die korrekte Kommasetzung zu beherrschen, sorgt zum einen dafür, dass Du nicht nur richtig schreibst, zum anderen fällt Dir aber auch das Lesen lernen deutlich leichter. Während nicht bei jeder Sprechpause ein Komma zu setzen ist, kannst Du beim Vorlesen darauf achten, bei einem Komma in jedem Fall eine kurze Sprechpause einzulegen. Mit etwas Übung wirst Du den Unterschied leicht erkennen können. Eine individuelle frühkindliche Bildung hilft Dir dabei, ein umfassendes grammatikalisches Verständnis zu entwickeln.
Tipp:
Eine Konjunktion zu erkennen, hilft Dir bei der Kommasetzung. Die meisten leiten nämlich den Nebensatz ein, der durch ein Komma vom Hauptsatz getrennt wird.
Konjunktionen üben – Ein Arbeitsblatt
Damit Du selbst bei Schulausfall die Bindewörter üben kannst, haben wir ein Arbeitsblatt für Dich erstellt. Versuche, die Aufgaben mithilfe Deines neuen Wissens zu lösen. Anschließend schaust Du Dir die Lösungen mit unseren Erklärungen an. Mit der richtigen Übung wird das Homeschooling garantiert ein Lernerfolg.
Konjunktionen – Liste von A bis Z
Damit Du in der Schule einen guten Überblick über die verschiedenen Bindewörter hast, haben wir für Dich eine Liste zusammengetragen. Hier findest Du die wichtigsten Bindewörter, inklusive der mehrteiligen Konjunktionen. Vielleicht findest Du sogar ein paar Bindewörter, von denen Du vorher noch nie gehört hast. Viel Spaß beim Stöbern und Lernen!
- aber
- allerdings
- als
- als ob
- also
- anschließend
- ansonsten
- auch wenn
- bevor
- beziehungsweise
- bis
- da
- dabei
- dadurch
- dagegen
- daher
- damit
- danach
- darum
- dass
- davor
- denn
- dennoch
- deshalb
- deswegen
- doch
- ebenso
- ehe
- einerseits – andererseits
- entweder – oder
- falls
- folglich
- indem
- infolgedessen
- insofern
- je nachdem
- je – desto/umso
- jedoch
- nachdem
- nicht nur – sondern auch
- ob
- obgleich
- obschon
- obwohl
- oder
- ohne dass/zu
- seitdem
- selbst wenn
- so
- sodass
- sobald
- sofern
- solange
- sondern
- sonst
- sowie
- sowohl – als auch
- stattdessen
- teils – teils
- trotzdem
- um zu
- und
- vorher
- während
- währenddessen
- weder – noch
- weil
- wenn
- weshalb
- weswegen
- wie
- wo
- woher
- wohin
- wohingegen
- zu
- zumal
- zuvor
Mit unseren Beispielen und Tipps hast Du alles, was Du über Konjunktionen wissen musst, kompakt beisammen. Nun geht es ans Üben! Verwende doch ein paar Bindewörter aus unserer Liste, um Sätze zu bilden und entscheide, ob Du ein Komma setzen musst. So meisterst Du den nächsten Deutschtest mit Links.
Literatur
Kölmel, Birgit (2014): Wissen – Üben -Testen: Deutsch – Grammatik 5./6. Klasse, 2. Auflage, Mannheim.
Livonius, Uta (2017): Das Grammatikfundament: Wortarten. Erklärungen, Übungen und Spiele. Hamburg.
FAQs zu Konjunktionen
Konjunktionen werden im Deutschen verwendet, um Wörter, Wortgruppen oder auch Hauptsätze, Nebensätze sowie einzelne Satzglieder miteinander zu verbinden. Dabei gehören sie zu den nicht flektierbaren Wortarten.
Im Deutschen gibt es zwei Arten von Bindewörtern: nebenordnende und unterordnende. Dabei verbinden die nebenordnenden Fügewörter zwei Hauptsätze, zwei Nebensätze oder zwei Satzglieder miteinander. Unterordnende Konjunktionen leiten hingegen immer einen Nebensatz ein.
Der Begriff beiordnende Konjunktion ist ein anderes Wort für nebenordnendes Bindewort. Er beschreibt also Fügewörter, die gleichrangige Satzglieder miteinander verbinden wie beispielsweise die Wörter „und“, „oder“ und „aber“.
Auch wenn vor fast allen unterordnenden Konjunktionen ein Komma gesetzt wird, handelt es sich beim folgenden Satzglied nicht immer um einen Nebensatz. Die Konjunktionen „um“, „ohne“, „anstatt“ und „außer“ leiten eine sogenannte Infinitivphrase ein. Das erkennst Du daran, dass der Teilsatz mit dem Wörtchen „zu“ konstruiert wird und das Verb im Infinitiv steht. Zum, Beispiel: Wir lesen, um zu lernen.
Ja, die Konjunktionen und Präpositionen bilden gemeinsam die Gruppe der Relatoren. Der wichtigste Unterschied besteht darin, dass Konjunktionen keinen Einfluss auf den Kasus haben, während ein Verhältniswort immer einen bestimmten Kasus nach sich zieht.