Eine Interjektion nennt man auch Ausrufewort oder Empfindungswort, mit dem entsprechend Gefühle, Geräusche, ein Wille oder eine Haltung ausgedrückt werden. Sie macht das, was Du erzählst, spannend. Somit weckt sie Neugierde bei Deinem Gegenüber und macht Deine Sprache viel lebendiger. Vertiefen kannst Du dieses Thema übrigens jederzeit in der Deutsch Nachhilfe. Doch nun starten wir erst einmal hier gemeinsam durch. Also los geht’s!
Interjektion Definition
Interjektionen, auch Ausrufewörter genannt, begegnen Dir vermutlich jeden Tag. Sie werden jedoch manchmal auch als Empfindungswort bezeichnet. Ein solches Ausrufewort ist unveränderlich und hat darüber hinaus keine richtige Bedeutung.
Du kannst Interjektionen außerdem als Signal nutzen, um Kontakt zu jemand anderem aufzunehmen. Sicher sagst Du selbst ab und an einmal „Hey!“, um jemanden auf Dich aufmerksam zu machen. Das ist beispielsweise eine Interjektion.
Wir nutzen diese übrigens hauptsächlich in der gesprochenen Sprache. Sie sind lebendige Ausrufe und sorgen dementsprechend für Dynamik. Außerdem bringen sie das, was Du sagen möchtest, kurz und knackig auf den Punkt. Und manchmal drücken sie nur Geräusche aus, zum Beispiel „Rums“ oder „Peng“. Hast Du das selbst schon einmal in dieser Form gesagt oder gehört? Vielleicht hast Du es beim Lesen lernen in Deinem Lieblingsbuch oder einem Comic entdeckt!
Wie erkennt man eine Interjektion?
Interjektionen nutzen wir also vordergründig dann, wenn wir aktiv mit anderen sprechen. Dabei können wir sie in zwei Formen unterscheiden. Primäre Interjektionen sind hier vorwiegend Wörter, die sich aus menschlichen oder tierischen Lauten ableiten. Manchmal ahmen sie aber auch ein Geräusch nach. Beispiele hierfür sind „Aua“, „Pfui“ oder „Muh“.
Sekundäre Interjektionen sind Ausrufe, die sich auf etwas anderes beziehen. Etwa ein Wort oder eine Aussage. In der Regel haben die Worte, wenn sie als sekundäre Interjektion benutzt werden, gar nicht mehr ihre ursprüngliche Bedeutung. Stattdessen sind sie als reiner Ausruf gemeint, wie Du auch bei der Universität Düsseldorf nachlesen kannst. So denkt man bei dem Nomen „Donnerwetter!“ zum Beispiel nicht an das Gewitter, das möglicherweise gerade aufzieht. Es ist hier nämlich als Ausruf und in der Funktion des Erstaunens gemeint. Zum Beispiel: „Donnerwetter! Damit habe ich nicht gerechnet!“ (vgl. Liedtke/Tuchen, 2019).
Tabelle 1: Arten von Interjektionen
Art | Erklärung | Beispiel |
Aufforderung oder auch Appell | Du forderst jemand anderen zum Handeln auf. | „Prost“, „Psssst“, „Ey“ |
Lockgeräusche/Scheuchgeräusche | Du nutzt sie vor allem, um Tiere anzulocken oder wegzuscheuchen. | „miez miez miez“, „husch-husch“, „ps-psss“ |
Geräuschnachahmungen | Du machst bestimmte Geräusche nach, indem Du sie als Wort aussprichst. | „Peng“, „Muh“, „Rums“ |
Gesprächswörter | Du nutzt sie im Gespräch zum Beispiel, um Zustimmung auszudrücken. | „Prima“, „Okay“, „Tja“ |
Verzögerungslaute | Du nutzt sie zum Beispiel als Füllwort, wenn Du noch kurz über eine Antwort nachdenkst. | „Ähm“, „Hm“, „Öhm“ |
Grußwörter | Du nutzt sie, um jemanden zu begrüßen oder auch zu verabschieden. | „Hallo“, „Tschüss“, „Ahoi“ |
Symptominterjektionen | Du nutzt sie, um eine Empfindung auszudrücken. | „Aua“, „Igitt“, „Hurra“ |
Wörter anderer Wortarten | Du nutzt sie als Ausruf beispielsweise des Erstaunens. Dadurch verlieren sie ihre ursprüngliche Bedeutung. | „Donnerwetter“, „Mensch“, „Gesundheit“ |
Zu welchen Wortarten gehören Ausrufewörter?
Interjektionen gehören zu den unveränderlichen Wortarten. Doch was genau bedeutet das?
Es gibt in der deutschen Sprache 10 Wortarten. Wir unterscheiden diese zudem in veränderlich (flektierbar) sowie unveränderlich (nicht flektierbar). Unter veränderlichen Wortarten verstehen wir dabei alle Wörter, die wir deklinieren oder konjugieren können. Zu den veränderlichen Wortarten gehören damit Verben, Artikel, Nomen, Pronomen, Numerale und Adjektive. Näheres kannst Du übrigens in den Ausführungen der Uni Düsseldorf nachlesen. Nicht veränderliche Wörter bleiben, wie der Name schon sagt, immer gleich. Sie verändern sich also nie. Hierzu gehören unsere Adverbien, Konjunktionen, Präpositionen und Interjektionen. Alle Wortarten kannst Du jederzeit gerne mit uns in der Hausaufgabenbetreuung vertiefen.
Eine Interjektion ist somit nicht veränderlich und eine eigenständige Wortart. Wir lernen sie übrigens bereits als kleines Kind kennen. Nämlich indem wir mehr und mehr unsere Sprache durch gezielte Sprachförderung erlernen (vgl. Brünner, 1993).
Übrigens
Eine Interjektion, also Empfindungswort oder Ausrufewort, wird gewöhnlich zu den nicht veränderbaren Wortarten gezählt. Jedoch wertet man sie manchmal auch als Partikel, also als Signalwörter. Diese machen Deine gesprochene Sprache viel lebendiger. Sie wecken bei Deinem Gegenüber infolgedessen Interesse und machen ihn neugierig darauf, mehr zu erfahren.
Interjektionen – Übungen
Jetzt hast Du schon eine ganze Menge über Interjektionen gelernt. Wie wäre es, wenn wir Dein Wissen nun einmal gemeinsam auf die Probe stellen? Unsere Arbeitsblätter sind dabei immer wieder eine tolle Lernmotivation! Du kannst das Thema auch jederzeit entsprechend im Homeschooling vertiefen. Doch jetzt lass uns doch einmal direkt anschauen, wie wir unser Ausrufewort und unsere Empfindungswörter ganz bewusst anwenden können!
Großartig! Du hast nun richtig viel gelernt und dabei herausgefunden, wie Du spannend und lebendig erzählen kannst. Du kannst damit nun auch bewusst Gefühle ausdrücken, Dein Erstaunen kundtun und sogar bestimmte Geräusche in Worte fassen. Stell Dir einmal vor, was Du mit diesem Wissen alles anstellen kannst! In der Schule gehörst Du bestimmt schon bald zu denjenigen, die spannende Geschichten erzählen und obendrein auch noch gute Noten bekommen.
Literatur
Liedtke, Frank / Tuchen, Astrid (2019): Handbuch Pragmatik, 1. Auflage Stuttgart.
Brünner, Gisela (1993): Texte und Diskurse: Methoden und Forschungsergebnisse der funktionalen Pragmatik, 1. Auflage Wiesbaden.
FAQs zu Interjektionen
Als Interjektion nutzt man unter anderem Ausdrücke wie „Ach“, „Au“, „Pfui“ oder auch „Mensch“, „Donnerwetter“ und „Bäh“. Noch mehr Beispiele können wir übrigens gerne in unserer Nachhilfe für die Grundschule besprechen!
Es kommt ganz darauf an, in welchem Zusammenhang Du dieses Wort benutzt. Sagst Du zum Beispiel „Hilfe, was habe ich denn jetzt wieder angestellt?“, dann verwendest Du es nicht in seiner ursprünglichen Bedeutung, sondern als Ausrufewort.
Empfindungswörter bringen, wie der Name schon aussagt, Deine Empfindungen und Gefühle zum Ausdruck. Zum Beispiel, indem Du „Aua“ oder „Igitt“ sagst.
Nein! Ein Satz besteht meistens aus mehreren Satzgliedern. Und ein Satzglied ist ein aus einem oder mehreren Wörtern bestehender Teil eines Satzes mit einer bestimmten Funktion. Eine Interjektion hingegen als reines Ausrufewort oder Empfindungswort wird vor oder nach einem Satz ausgesprochen. Ganz selten steht sie einmal zwischen einzelnen Satzgliedern. Das kannst Du Dir beim Schreiben lernen einprägen.
Die Jugendsprache leitet oft Begriffe aus dem Englischen ab und gibt ihnen einen bestimmten (manchmal komplett neuen) Sinn. Einige Wörter, die Du im Moment sicher öfter hörst, sind „Brüh“ (= als Ersatz-Anrede für das vorher gängige Bro), „Fly“ (= jemand/etwas geht besonders ab oder jemand ist besonders lässig), „Lit“ (= sehr cool) oder auch „Same“ (= ebenso; drückt Deine Zustimmung aus).