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Was ist frühkindliche Bildung?

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Frühkindliche Bildung Definition

Frühkindliche Bildung umfasst die Förderung und Bildung vom ersten Lebensjahr bis ins Vorschulalter. Hierbei steht die Schulung der körperlichen, geistigen, moralischen und kulturellen Fähigkeiten gesunder Kinder im Fokus. Verantwortlich für diese unheimlich wichtige Aufgabe sind nicht nur Frühpädagog:innen etwa aus dem Kindergarten, sondern auch Du als Elternteil! Wie Du dieser Aufgabe gerecht werden und Deinem Kind die bestmöglichen Voraussetzungen auf seinem Bildungsweg mitgeben kannst, erfährst Du hier.

Frühkindliche Bildung Definition

Frühkindliche Bildung ist die Förderung von Kindern ab dem ersten Lebensjahr bis zur Vorschule. Dabei führt sie bereits unsere Kleinsten an Kernkompetenzen ihres künftigen Bildungsweges heran. Doch auch soziale wie körperliche Fähigkeiten werden im Rahmen frühkindlicher Bildung geschult. Damit verfolgt diese nicht nur einen Bildungsauftrag, sondern wird auch als Teil frühkindlicher Erziehung verstanden. Verantwortlich dafür sind Eltern oder Erziehungsberechtigte sowie erste Betreuungsstätten unserer Jüngsten, etwa die Kita.

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Warum ist frühkindliche Bildung so wichtig?

Die frühkindliche Bildung legt den Grundstein für die schulische, akademische sowie berufliche Zukunft Deines Kindes. Wer eine angemessene frühkindliche Förderung erfahren hat, dem steht in den meisten Fällen eine erfolgreiche Bildungskarriere bevor. Denn neben wichtigen Elementarkompetenzen, die Dein Kind im Rahmen frühkindlicher Pädagogik erfährt, schafft diese vorrangig eins: Sie weckt die Freude am Lernen. Der natürliche Wissensdurst, der in jedem Kind schlummert, wird auf diese Weise geweckt und durch das breite pädagogische Angebot in Ansätzen gestillt. Alle weiteren unbeantworteten Fragen, die im Kopf Deines Schützlings herumschwirren, können dann in den weiterführenden Bildungseinrichtungen beantwortet werden. 

Gleichsam leistet die frühkindliche Bildung einen wichtigen Beitrag für die soziale Integration unserer jüngsten gesellschaftlichen Mitglieder. Neben der natürlichen Neugier, die bei der frühkindlichen Bildung aktiv gefördert wird, spielt nämlich auch das Kennenlernen des sozialen Miteinanders eine wichtige Rolle in den ersten Lebensjahren unseres Nachwuchses. Wie kommuniziere ich anderen meine Bedürfnisse? Wie kann ich diese mit denen anderer Kinder oder etwa meiner Eltern vereinen? Und wie verhalte ich mich im Zusammenspiel mit anderen dementsprechend am besten?

Bei welchen Kindern gibt es Förderungsbedarf?

Nicht zu verwechseln ist die frühkindliche Bildung jedoch mit der Frühförderung. Unter diesen Begriff fällt das umfangreiche Hilfsangebot für Familien mit Kindern, die eine Behinderung, Entwicklungsauffälligkeiten oder -verzögerungen aufweisen (vgl. Gerber, 2009). 

Dies bedeutet im Gegenzug, dass die frühkindliche Erziehung im Grunde für jedes gesunde Kind einen Gewinn darstellt. Vor allem besonders wissbegierige Kinder kommen durch die Betreuung kompetenter Frühpädagog:innen auf ihre Kosten. Doch auch alle anderen Kinder profitieren maßgeblich von guter frühkindlicher Förderung. Dringlichkeit besteht hierbei in erster Linie bei solchen Kindern, die in den Bereichen der frühkindlichen Bildung noch Nachholbedarf haben. Gründe dafür können etwa sein, dass sie bisher noch keine entsprechende Bildungs- bzw. Betreuungseinrichtung besucht haben. Aber auch unter anderem beruflich oder privat bedingter Zeitmangel bei Dir als Elternteil kann einen erhöhten Förderungsbedarf hervorrufen. Diesem werden dann die Erziehungspersonen in Kita und Co. gerecht. 

Zu betonen ist jedoch eines: Jedes Kind erkundet die Welt in seinem Tempo und das ist vollkommen okay! Hängt Dein Kind jedoch im Vergleich zu anderen Kindern deutlich hinterher, solltest Du unbedingt abklären lassen, worauf dies gründet. Liegt bei Deinem Kind etwa eine Entwicklungsstörung vor, sind damit die Grenzen der frühkindlichen Bildung erreicht. Stattdessen greift hier die Frühförderung, denen Erzieher:innen aus regulären Einrichtungen für gewöhnlich nicht gerecht werden können. In diesem Fall ist es ratsam, sich nach einer passenden Betreuungsmöglichkeit umzusehen, die den speziellen Bedürfnissen Deines Kindes gerecht wird.

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Ziele der frühkindlichen Förderung

Frühkindliche Bildung ist so viel mehr als die Anregung der geistigen Fähigkeiten Deines Sprosses! Auch die soziale Ader und viele weitere Bereiche stehen im Fokus der Arbeit von Frühpädagog:innen und Eltern. Wie diese aussehen und welche Ziele sie dabei verfolgen, erfährst Du im Folgenden.

Kreativität

Fantasie und Kreativität sind mitunter die höchsten Güter einer Gesellschaft, die nicht nur an Leistung, sondern vor allem Erfüllung und Glückseligkeit orientiert sind. Die meisten Kinder sind von klein auf fantasievoll und ideenreich. Aufgabe der frühkindlichen Bildung ist in dieser Hinsicht dementsprechend, diesen Drang zu fördern und entsprechende Angebote zu schaffen, in denen dieser ausgelebt werden kann. Ob dafür Geschichten vorgelesen oder ausgedacht, Bilder gemalt oder kleine Rollenspiele und Theaterstücke inszeniert werden, ist unerheblich. Hauptsache, die Augen Deines Kindes leuchten!

Motorik & Sensomotorik

Auch Motorik und Sensomotorik haben einen immensen Einfluss auf die künftigen schulischen Leistungen Deines Kindes (vgl. Bott, 2018). Zur Motorik gehören dabei alle Prozesse, die Dein Kind meistern muss, um sich bewegen zu können. In den ersten Lebensmonaten sind das unter anderem die Fähigkeiten, sich zu drehen und das Köpfchen zu heben. Später kommen dann schwierigere Aufgaben hinzu, die die Koordination, Balance und auch die Kraft Deines Kindes auf die Probe stellen. Sensomotorik umfasst das Zusammenspiel eines Reizes, den Dein Kind wahrnimmt und die entsprechende körperliche Reaktion. Berührt Dein Kind die heiße Herdplatte, wird es seine Hand bei funktionierender Sensomotorik wegziehen. Das ist eine sehr wichtige und überlebensnotwendige Reaktion. Ziel der frühkindlichen Bildung ist dementsprechend, ebenfalls die Sensomotorik Deines Kindes selbstverständlich sicher und schmerzfrei zu trainieren.

Sprachliche Entwicklung

Um sich in unsere Gesellschaft eingliedern zu können, muss Dein Kind lernen, sich sprachlich angemessen auszudrücken. Es sollte daher nicht weiter überraschen, dass sich die frühkindliche Bildung auch im besonderen Maße der sprachlichen Entwicklung unserer Kinder widmet. Dieser Bereich nennt sich alltagsintegrierte Sprachbildung. Ziel ist dabei, den Wortschatz zu erweitern, die grammatischen Kompetenzen altersentsprechend auszubauen und ein gewisses Rhythmusgefühl beim Sprechen zu entwickeln. Außerdem steht hierbei eine Sache immer im Vordergrund: die Freude am Sprechen. Zur Rolle der Sprachförderkompetenzen von Seiten der Erzieher:innen forscht übrigens auch die Uni Koblenz. Kinder, die bei der Artikulation, beim Taktgefühl oder bei anderen Teilen der Sprache im Vergleich zu Gleichaltrigen hinterherhängen, können darüber hinaus zusätzliche Angebote der Sprachförderung in Anspruch nehmen. 

Kognitive Fähigkeiten

Aufatmen! Dein Kind muss kein Einstein sein, bevor es in die Schule kommt. Sicher gibt es bereits unter den Kleinsten das eine oder andere Genie. Das Ziel frühkindlicher Bildung ist jedoch keinesfalls, einem Kind auf Biegen und Brechen eine Hochbegabung anzudichten und es dementsprechend zu fordern. Kognition im Kindesalter bedeutet stattdessen: Problemlösung, Entscheidung, Planungsvermögen, Orientierung und Argumentation. Wie begründe ich, wenn mir etwas nicht passt? Welche Möglichkeiten gibt es, eine missliche Lage zu meistern? Wie finde ich mich bei mir zu Hause, im Kindergarten oder auch im Freien zurecht? Fragen, die Deinem Kind im Rahmen der Frühpädagogik beantwortet und deren Umsetzung auf spielerische Weise geübt werden.

Soziale Kompetenz

Dein Kind ist nicht allein auf diesem Planeten. Da gibt es neben den Eltern und Großeltern womöglich auch Geschwisterkinder und weitere Verwandte, Freunde und unzählige Menschen, die es zu einem Großteil niemals kennenlernen wird. Einige davon aber schon und im Zuge dessen ist es wichtig, Deinem Kind beizubringen, wie es sich im Zusammenspiel mit anderen verhalten sollte. Wie könnte das besser gelingen als im Rahmen frühkindlicher Bildung? Schließlich interagiert Dein Kind innerhalb dieser jeden Tag mit Dir, Erzieher:innen und Spielkamerad:innen. Besonders wichtig ist hierbei die Förderung von Empathie, das Ausdrücken von Gefühlen und die Entwicklung sozialer Wertvorstellungen, wie auch die Universität Tübingen festgestellt hat. Diese stehen damit im Fokus der Frühpädagogik. 

Frühkindliche Bildung Bereiche
Abb. 1: Die Bereiche der frühkindlichen Bildung

Das leisten wir im Rahmen unserer Frühpädagogik

Dass frühkindliche Bildung eine Aufgabe ist, die unser aller Zukunft betrifft, sollte nun klar geworden sein. Um zu ergänzen, was Kindergärten und Eltern tagtäglich leisten und Dich und Dein Kind tatkräftig zu unterstützen, verfolgen wir im Rahmen unserer Frühpädagogik viele Ansätze, die mit den Zielen der frühkindlichen Bildung einhergehen. 

Dazu gehören … 

  • die Unterstützung von sprachlichen und schriftlichen Fähigkeiten Deines Kindes. 
  • der Ausbau kommunikativer Kompetenzen. 
  • der altersgerechte Aufbau eines grundlegenden Verständnisses für Logik und Mathematik. 
  • das Kennenlernen des eigenen Körpers und eines Körpergefühls.
  • das Meistern erster koordinativer Herausforderungen.
  • die Förderung der musikalischen sowie künstlerischen Talente Deines Schützlings. 
  • die Entwicklung sozialer Kompetenzen bei Deinem Kind. 

Methoden der frühkindlichen Bildung

Die methodische Umsetzung der Frühpädagogik könnte vielfältiger nicht sein! Schließlich umfasst sie all das, was sowohl Du als Elternteil als auch Erzieher:innen in Kita, Krabbelgruppe und Co. mit Deinem Kind auf die Beine stellen. Einig ist man sich dabei primär in einem: Bildungsprozesse müssen bereits in der frühkindlichen Erziehung ganz individuell auf Dein Kind zugeschnitten werden (vgl. Fthenakis, 2008). 

Überdies hat sich das Lernen mit allen Sinnen über die Jahre bewährt. Dinge, die Dein Kind über Hören, Riechen, Schmecken, Sehen und Tasten kennenlernt, bleiben in der Regel auch längerfristig im Gedächtnis. Dafür bietet es sich außerdem an, die Natur als Spielplatz gemeinsamen Lernens, Forschens und sozialen Miteinanders zu nutzen. Im Freien kann zum einen die Motorik trainiert, aber auch die Umwelt erkundet werden. So wird die Außenwelt zum Abenteuer für kleine Entdecker:innen. 

Doch nicht nur Wälder, Bachläufe und Felder stellen eine wunderbare Möglichkeit dar, Kinder von Beginn an für ihre Umwelt zu begeistern. Auch ein gemeinsamer Museumsbesuch bringt viele Kinderaugen zum Leuchten. Ob es ein Kunst-, naturwissenschaftliches oder historisches Museum sein soll, hängt dabei ganz von den Interessen Deines Kindes ab.

Frühkindliche Bildung bedeutet, Dein Kind nach bestem Wissen und Gewissen schon vor der ersten Klasse zu fördern. Dabei werden ganz unterschiedliche, aber allesamt essenzielle Bereiche des Lernens, Bewegens und sozialen Miteinanders angesprochen. So steht einer erfolgreichen Laufbahn in Schule und Gesellschaft nichts mehr im Wege!

Literatur

Bott, Heike (2018): Motorisch ungeschickte (Schul)Kinder – Wie können wir sie erkennen?, Potsdam.

Fthenakis, Wassilios E. (2008): Frühkindliche Bildung und Konsistenz im Bildungsverlauf.

Gerber, Judith (2009): Frühförderung, Heidelberg.

FAQs zur frühkindlichen Bildung

Warum ist frühkindliche Bildung so wichtig?

Frühkindliche Bildung legt den Grundstein für den Bildungsweg Deines Kindes. Kindern, die eine ansprechende Frühpädagogik genossen haben, fällt das Lernen in den weiterführenden Bildungseinrichtungen bedeutend leichter. Außerdem werden bei der frühkindlichen Erziehung Kreativität, künstlerische Talente, soziale Fähigkeiten und die Motorik trainiert, wovon ein jedes Kind maßgeblich profitiert.

Wann sollte frühkindliche Bildung stattfinden?

Von Geburt an kannst Du Dein Kind fördern! Du kannst die Sprache fördern, indem Du viel mit ihm redest, die Sensomotorik anregen, indem Du es an den Füßen oder am Bäuchlein kitzelst und ihm etwas vorsingen, um ein Gefühl für Melodie und Takt zu entwickeln. Weiter geht es dann in den ersten Betreuungseinrichtungen wie der Krippe oder der Kita.

Was ist frühkindliche Entwicklung?

Kinder sind wie Schwämme, die alles aufsaugen, was sie von der Welt und sich selbst mitbekommen. In den ersten Jahren ihres Lebens lernen sie dementsprechend extrem viel und entwickeln sich in einer rasenden Geschwindigkeit. Sie lernen, sich auszudrücken, zu laufen, Gefühle zu äußern und noch so viel mehr. All das zählt zur frühkindlichen Entwicklung. Frühkindliche Bildung schafft entsprechende Anreize, Herausforderungen und Aufgaben, die sie auf diesem Weg unterstützen.

Wer profitiert von der frühkindlichen Bildung?

Frühkindliche Bildung ist für jedes Kind ein Gewinn! Solange Dein Kind keine Behinderung oder Entwicklungsstörung aufweist, ist eine individuelle und angemessene Frühpädagogik genau das Richtige. Für Kinder mit besonderen Bedürfnissen reicht das nicht aus. Für sie ist eine therapeutische Frühförderung unabdingbar.

Welche Grundlagen werden durch frühkindliche Erziehung gelegt?

Dein Kind lernt in der frühkindlichen Erziehung, sich sprachlich und schriftlich auszudrücken. Auch die Kommunikationskompetenz erfährt in der Frühpädagogik eine wichtige Basis. Ebenso wird ein grundsätzliches Verständnis für Logik, Mathematik und soziales Miteinander aufgebaut. Zudem kommen die musikalischen und künstlerischen Interessen Deines Kindes nicht zu kurz.

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