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Fibel – 10 Tipps zur Lernhilfe

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Fibel Methode

Mit der Fibel Schreiben und Lesen lernen? Eine gute Idee, wie auch viele Fachkräfte und Wissenschaftler finden. Denn obwohl diese klassische Lernmethode lange Zeit als überholt galt, besinnen sich heute wieder viele Lehrer und Eltern auf das erprobte Lehrwerk. Warum das so ist, erklären wir Dir in diesem Artikel und geben Dir außerdem 10 Tipps zur Lernhilfe mit auf den Weg. Die Fibel-Methode findet zudem auch in unserer Deutsch Nachhilfe Anwendung.

Was ist eine Fibel?

Das Wort Fibel leitet sich von „Bibel“ ab, der in der Anfangszeit des Erstlesebuchs viele Texte entstammten. Manche kennen sie vielleicht auch unter dem Namen ABC-Buch. Die Kinder üben bei dieser Methode nämlich zuerst die Buchstaben, die sie mit dem entsprechenden Laut verbinden. Viele Eltern werden sich sicher noch an die Fibel aus ihrer eigenen Schulzeit erinnern. Denn dieses bunt-illustrierten Buch wurde in Deutschland jahrzehntelang eingesetzt, um Kindern Lesen und Schreiben beizubringen. Die ersten Fibeln wurden sogar bereits im 16. Jahrhundert verfasst und im Unterricht verwendet.

Das Lernen erfolgt dabei durch stetige Wiederholung. Kritiker werfen dieser traditionellen Lernmethode daher vor, dass sie die Kreativität der Schüler ausbremse. Warum beim Lernen mit der Fibel keinesfalls Langeweile aufkommen muss, zeigen wir Deinem Schützling in der Hausaufgabenbetreuung. In seiner mehr als 400-jährigen Entwicklung hat sich das Lesebuch deutlich von seinen Ursprüngen entfernt. Der Schulbuchmarkt bietet heute eine Vielzahl von Fibeln für die Grundschule, wobei sich bei den modernen Werken die Lernmethoden häufig vermischen.

Wie funktioniert die Fibel-Methode?

Die Sprachförderung beginnt bereits im Vorschulalter und daher können viele Kinder bereits erste Wörter schreiben und lesen, bevor sie mit der Fibel in der Grundschule die korrekte Schriftsprache üben. Bei der Fibel-Methode lernen die Kinder dabei zuerst die einzelnen Buchstaben kennen, denen sie anschließend den entsprechenden Laut zuordnen. Durch die eigenständige Artikulation der Laute lernen die Schüler Wortvorformen zu bilden und Wörter in einzelne Bestandteile zu zerlegen. Mit der Zeit ist das Kind in der Lage immer größere Einheiten zu erkennen und entwickelt eine orthografische Strategie beim Schreiben: Das heißt es stellt fest, dass Regeln für eine korrekte Schriftsprache erforderlich sind.

Gewusst?

Gemeinsames Singen hilft Kindern dabei, sich auf das Lernen mit der Fibel vorzubereiten. Denn durch Gesang kann der Umgang mit Lauten und Buchstaben gefördert und somit das Sprachgefühl verbessert werden.

Typisch für die Fibel ist, dass sie von Anfang an das Erlernen des Lesens und Schreiben miteinander verbindet, wobei sie klaren Regeln folgt und einen strukturierten Aufbau hat. Im Gegensatz zu anderen Lernmethoden, wie etwa „Lesen durch Schreiben“, setzt der Fibel-Ansatz auf eine stetige Beaufsichtigung der Schüler durch den Lehrer, der gegebenenfalls Fehler korrigiert. Für Kinder, die in die Vorschule gehen, gibt es zudem die Fibel-Vorübungen als Vorbereitung auf den Unterricht in der Grundschule.

Warum wird die Fibel in der Grundschule eingesetzt?

Erst ab den 1980er Jahren bekam die Fibel in der Grundschule Konkurrenz durch den Ansatz „Lesen durch Schreiben“ und zudem durch die „Rechtschreibwerkstatt“. Hierbei schreiben Kinder in der ersten Klasse einfach so, wie sie hören. Fehler werden dabei nicht korrigiert. Durch diese Lernmethoden soll die Kreativität der Kids gefördert und Frust vermieden werden. Viele Eltern, deren Kinder mit diesem Ansatz Lesen und Schreiben beigebracht wurde, beklagen jedoch die schlechte Rechtschreibung ihres Nachwuchses.

Eine Studie der Universität Bonn belegt zudem, dass Fibel-Kinder eine bessere Rechtschreibung haben. Einige Bundesländer haben ihren Unterricht daher wieder auf die bewährte Fibel-Methode umgestellt. Die Bildungsforscherin Nele McElvany geht davon aus, dass Orthografie lernen eine Frage des Fleißes sei und von Anfang an geübt werden solle (vgl. McElvany/Kortenbruck/Becker, 2008). Zudem fanden die Forscher der Universität Bonn heraus, dass die Lernmotivation der Fibel-Kinder nicht geringer war, als die der Schüler, die nach einem der beiden freien Methoden unterrichtet wurden (vgl. Röhr-Sendlmeier/Kuhl, 2018). Viele moderne Fibeln haben außerdem mittlerweile Aspekte anderer Lernkonzepte integriert. Dein Kind hat noch Probleme im Deutschunterricht? Dann schau in unserer Rubrik Nachhilfe Grundschule vorbei, dort findest Du viele hilfreiche Anregungen.

Fibel – Kompetenzen
Abb. 1: Erwerb von Lese- und Schreibkompetenzen mithilfe der Fibel

10 Tipps für das Lernen mit der Fibel

Ob Kinder schnell und effektiv lernen, hängt von vielen Faktoren ab. Darüber hinaus entwickelt sich jedes Kind in seiner eigenen Geschwindigkeit. Es gibt jedoch einige Punkte, die dazu beitragen, den Lernprozess positiv zu gestalten und die Deinem Kind dabei helfen, sein volles Potenzial auszuschöpfen. Wir stellen Dir darum 10 Tipps vor, mit denen das Lernen mit der Fibel gelingt.

1. Mit gutem Beispiel vorangehen

Die Weichen für den späteren Lernerfolg werden bereits durch die frühkindliche Bildung gestellt. Ob Deinem Kind das Lernen leichtfällt, entscheidet sich also nicht erst in der Schule. Wenn Dein Nachwuchs sieht, wie Du zu einem Buch oder der Tageszeitig greifst, fällt es ihm leichter sich selbst für das Lesen zu begeistern. Mit regelmäßigem Vorlesen förderst Du zudem die Lesekompetenz Deines Kindes.

2. Lust am Lernen vermitteln

Wie in allen Bereichen, ist auch bei der Arbeit mit der Fibel, die Motivation von großer Bedeutung. Spaß und Spannung beim Lernen tragen maßgeblich zum Erfolg bei. Unterbrich das Vorlesen einer Geschichte doch mal an einer spannenden Stelle. Du wirst sehen, dass Dein Schützling gleich viel mehr Lust bekommt, selbst zu lesen.

3. Motorik verbessern

Zu einem erfolgreichen Start mit der Fibel gehört auch eine gute Motorik. Um diese zu trainieren, eignet sich Malen. Darüber verbessern Schwungübungen die Motorik Deines Kindes. Auch viele kleine alltägliche Aufgaben, wie Teig kneten oder Kartoffeln schälen sind gut für die kleinen Hände.

4. Fehler nicht negativ kommentieren

In der ersten Klasse ist für die Kleinen vieles neu und sie eignen sich in kurzer Zeit viel Wissen an. Es ist daher sinnvoll, die Kids in ihrer Lernbereitschaft zu bestätigen. Selbstverständlich passieren hierbei auch Fehler, welche von Lehrern und von den Eltern korrigiert werden sollten. Dabei ist es jedoch wichtig, dass Fehler nicht negativ kommentiert werden und den Kleinen nicht der Eindruck vermittelt wird, dass sie Lernziele nicht erreicht haben.

5. Zu Verbesserung anspornen

Statt erbrachte Leistungen negativ zu bewerten, sollten Eltern sachlich bleiben und die Kinder zu besseren Leistungen ermutigen („Ich sehe, dass du den Buchstaben A geschrieben hast. Sag mir, was Du noch besser machen kannst.“ – „Lass uns wieder das A schreiben. Als nächstes üben wir, wie Du den Rand einhalten kannst.“). Richtiges sollte dabei besonders gelobt werden.

6. Für Erfolgserlebnisse sorgen

Auch wenn Kids von Natur aus neugierig sind: Ohne Erfolgserlebnisse bleibt die Motivation Neues zu lernen auf Dauer nicht erhalten. Wenn Kinder eine Aufgabe erfolgreich meistern, gewinnen sie an Selbstbewusstsein und entwickeln Vertrauen in ihre Fähigkeiten. Gestalte das Lernen mit der Fibel also so, dass Dein Kind Aufgaben regelmäßig erfolgreich abschließen kann.

7. Lesen und Schreiben mit Geduld üben

Gerade in den ersten Schuljahren ist die geduldige und spielerische Hinwendung zur Schriftsprache wichtig. Schülern sollte es auch erlaubt sein, Misserfolge zu erleben und Fehler zu machen. Denn nur so eignen sie sich die Fähigkeit an, mit negativen Erfahrungen umzugehen. Schreiben lernen geht vor allem gut mit Geduld und Motivation. Ab der zweiten Klasse bieten sich dabei auch spannende Diktate an.

8. Die richtigen Stifte nutzen

Für einen erfolgreichen Unterricht mit der Fibel spielen die richtigen Arbeitsmaterialien eine große Rolle. Dünne, rutschige Stifte sind für die kleinen Kinderhände nicht geeignet. Denn die Kleinen müssen zuerst noch die richtige Motorik trainieren. Aus diesem Grund sollten zu Beginn dicke Bleistifte mit Noppen und Schreiblernfüller benutzt werden.

9. Lesen und Schreiben nicht als Strafe einsetzen

Viele kennen es noch: Bei einem Fehlverhalten wird man vom Lehrer dazu verdonnert Sätze zu schreiben. Wird Schreiben jedoch als Strafe eingesetzt, wirkt dies sehr demotivierend. Sinnvoller ist es einen positiven Anreiz zu geben. Das kann beispielweise so aussehen: Wenn Du den Einkaufszettel in Schönschrift schreibst, darfst Du Dir im Geschäft etwas aussuchen.

10. Lernstoff in kleine Aufgaben unterteilen

Grundschüler sind noch nicht in der Lage Lernmaterial in der Fibel selbstständig zu strukturieren. Damit sie von der Menge an Stoff nicht überwältigt werden, ist es sinnvoll den Lernstoff in kleine Aufgaben zu unterteilen. Das hat zudem den Vorteil, dass Dein Kind regelmäßig das Gefühl hat eine Aufgabe erfolgreich abgeschlossen zu haben.

Bei all der Arbeit mit der Fibel darf jedoch ein wichtiges Forschungsergebnis nicht in Vergessenheit geraten: Vor allem das regelmäßige Vorlesen erhöht die Lesefähigkeit von Kindern erheblich. Kleine allabendliche Vorleserituale sind der beste Garant für erfolgreichen Erwerb von Lesen und Schreiben. Durch diese gemeinsamen Aktivitäten vermittelt ihr Kindern nicht nur Lesekompetenzen, sondern gebt dem Schreiben und Lesen auch einen bestimmten Wert. Für den Erwerb der Lesefähigkeit ist also keine Hochbegabung vonnöten.

Literatur

McElvany, Nele/ Kortenbruck, Marthe/Becker, Michael (2008): Lesekompetenz und Lesemotivation, Entwicklung und Mediation des Zusammenhangs durch Leseverhalten, Online-Publikation.

Prof. Dr. Röhr-Sendlmeier, Una / Kuhl, Tobias (2018): Der Verlauf des Rechtschreib-Lernens – drei Didaktiken und ihre Auswirkungen auf Orthographie und Motivation in der Grundschule, Bonn.

FAQs zur Fibel 

Welche Fähigkeiten erwerben Kinder durch die Fibel Lernmethode?

Kinder, die sich mit der Fibel Lesen und Schreiben aneignen, erwerben logographische (also schriftzeichenrelevante), alphabetische und orthografische Kompetenzen.

Von welchen Faktoren ist der Fortschritt mittels Fibel Methode abhängig?

Der Erwerb von Schreibfähigkeiten ist von der jeweiligen Zugriffsweise, den Vorstellungen von Schrift sowie vom individuellen Lernverhalten des Kindes abhängig. 

Inwiefern kann der Schreiberwerb durch die Fibel im Vorschulalter vorbereitet werden?

Die Unterteilung der Buchstaben in 5 Teile (unterschiedlich lange Striche bzw. große Bögen sowie einen Punkt) kann das Erlernen von Buchstaben erleichtern. Durch die stark vereinfachte Darstellung von Buchstaben erkennen sie gemeinsame Elemente, nehmen aber auch Unterschiede wahr. 

Welche weitergehenden Fähigkeiten erwerben Kinder durch diese Methode?

Obwohl Kinder auch vor dem systematischen Erlernen des Schreibens schon über „Kritzeleien“ mit entferntem Buchstabencharakter kommunizieren, entwickeln sie erst durch die Fibel-Methode einen Laut-Buchstaben-Bezug.

Lernen die Schüler in der Fibel auch etwas über andere Schulfächer?

Moderne Fibeln sind bunt illustriert, wobei die Bilder in der Regel auf die Lebenswelt der Kids ausgerichtet sind. In den vielen Texten und Geschichten lernen die Kids viele neue Themen kennen, wodurch sich insbesondere zum Fach Sachkunde viele Anknüpfungspunkte finden. 

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