Der Eiertest ist nicht nur praktisch, weil er Dir zeigt, ob Dein Frühstücksei noch verzehrbar ist. Er bringt Dir auch die Grundlagen der Physik und Biologie näher! Denn schließlich gibt es einen Grund dafür, dass verdorbene Eier im Wasserglas nach oben steigen, wohingegen die frischen am Boden bleiben. Welcher das ist und wie Du das Experiment ganz einfach zu Hause durchführst, verraten wir Dir hier!
Dafür ist der Eiertest gut
Wenn Du wissen willst, ob Du Dein Frühstücksei noch essen kannst, gibt es einen einfachen Trick: den Eiertest. Manchmal weiß man nämlich nicht mehr, wie lange die kleinen ovalen Freunde schon im Kühlschrank liegen. Ein schlechtes Ei zu verzehren ist jedoch weder lecker noch gesund. Daher empfiehlt sich der Eiertest für kleine und große Forscher:innen! So merkst Du nicht erst beim Probieren, ob alles noch in bester Ordnung ist.
Doch wie genau funktioniert das? Ganz einfach, beim Eiertest machen wir uns die Prinzipien der Physik zunutze: Legst Du das Ei in ein Glas Wasser und es schwimmt oben, ist es nicht mehr gut. Woher wissen wir das? Ein frisches Ei ist etwas schwerer als ein altes, weswegen es nach unten sinkt. Das frische Ei hat nämlich eine kleinere Luftkammer in seinem Inneren. Umso älter das Ei wird, desto stärker zieht sich die Eimasse zusammen und die Luftkammer wird größer. Und Luft ist leichter als Eigelb sowie -weiß. Daher schwimmt ein altes Ei an der Wasseroberfläche, während ein frisches herabsinkt.
Gewusst?
Die Uni Bonn befasst sich seit 2018 mit der modernen Hühnerhaltung. Dabei fanden die Wissenschaftler:innen heraus: Hühner mit farbigen Ohrscheiben legen braune Eier. Hühner mit weißen Ohrscheiben hingegen helle Eier.
Das benötigst Du
Sicher kannst Du Dir schon denken, dass so ein Eiertest mit nur sehr wenig Material auskommt. Ist ja auch gut so! Stell Dir vor, wir bräuchten eine Röntgenbrille oder eine Kristallkugel, um herauszufinden, ob unser Ei noch genießbar ist. Wir kommen stattdessen ganz ohne Hokuspokus, aber dafür mit Dingen aus, die Du eh zu Hause hast:
- 1 Glas
- ca. 90-100 ml Wasser aus dem Wasserhahn
- ungekochte Eier zum Testen
Gewusst?
Wenn Du zusätzlich Salz ins Wasser gibst, kannst Du noch genauer herausfinden, wie frisch Dein Ei ist. Denn durch das Salz steigt die Tragfähigkeit des Wassers und nur ganz frisch gelegte Eier bleiben am Boden. Bereits Eier, die nur fünf oder sechs Tage alt sind, schweben im Salzwasser zur Oberfläche.
Eiertest in 5 Schritten
Hast Du alles beisammen, was wir für den Eiertest benötigen? Dann nimm Dir doch noch einen Moment Zeit, bevor Du das Ei kochst oder in die Pfanne haust! Unser Test geht auch ganz schnell, versprochen! Was passiert, wenn Du andere Dinge in ein Wassergefäß legst, testet die Uni Wuppertal aus.
1. Wasserglas bereitstellen
Stelle ein Glas bereit, das durchsichtig ist und in das Dein Ei problemlos hineinpasst! Bleibt es nämlich stecken, ist der Versuch für die Katz. Oder doch für‘ s Huhn? Jedenfalls funktioniert‘ s dann nicht!
2. Wasser ins Glas füllen
Befülle das Glas nun bis etwas über der Mitte mit Wasser aus dem Wasserhahn! Achte dabei darauf, dass Du das Glas nicht zu voll machst, weil es sonst später überläuft! Schließlich kommt ja noch das Volumen eines Eis hinzu.
3. Ei ins Glas legen
Nun lege das zu testende, rohe (!) Ei mit einem Esslöffel vorsichtig ins Glas! Dabei ist es egal, ob das Ei braun oder weiß ist. Nimm immer nur ein Ei, denn bei zwei Eiern, die übereinander liegen, kann das untere Ei nicht mehr hochsteigen! Das Ergebnis wäre dementsprechend verfälscht.
4. Beobachten
Nun wird es spannend: Was siehst Du? Bleibt das Ei am Boden liegen oder steigt es zur Wasseroberfläche auf? Schau genau hin!
5. Eiertest auswerten
Wenn das Ei am Boden liegen bleibt, ist es noch frisch und Du kannst es ohne Bedenken essen. Steigt es jedoch nach oben, ist es alt und Du solltest es wegwerfen. Dann musst Du beim nächsten Mal ein bisschen schneller sein, schließlich sollte man so wenig Lebensmittel wie möglich entsorgen müssen.
Das war‘ s auch schon mit unserem Eiertest. War doch gar nicht so schwer, oder? Damit Du den Überblick behältst und auch noch Mama, Papa oder irgendwem anders erklären kannst, was bei Deinem Experiment passiert ist, haben wir eine Tabelle mit den möglichen Ergebnissen für Dich zusammengestellt.
Tabelle 1: Eier testen – So zeigt Dir das Ei, wie frisch es ist
Das macht das Ei | Bedeutung | Kannst Du es noch essen? |
Das Ei bleibt am Boden. | Das Ei ist frisch. | Ja. |
Das Ei stellt sich auf oder hebt langsam vom Boden ab. | Das Ei ist nicht mehr frisch. | Du solltest das Ei unbedingt kochen, da es nur noch so essbar ist. |
Das Ei steigt schnell nach oben. | Das Ei ist alt oder sogar schon faul. | Nein, Du solltest das Ei auf keinen Fall mehr essen oder verarbeiten! |
Quiz zum Eiertest
Eier hin, Eier her – Das ging doch richtig schnell und war gar nicht so kompliziert, nicht wahr? Damit Du zeigen kannst, dass Du das Prinzip hinter unserem Eiertest verstanden hast, haben wir ein kleines Quiz für Dich vorbereitet. Du kannst es nach dem Frühstück(-sei), aber auch im Homeschooling lösen.
Der Eiertest beweist, dass die Dinge, die uns die Naturwissenschaften lehrt, auch im Alltag supernützlich sind. Denn wer isst schon gerne faulige Eier? Auch für Deine Gesundheit ist der Eiertest ein wahrer Gewinn, denn schlechte Eier können Dir Bauchschmerzen oder sogar eine Lebensmittelvergiftung einhandeln. Wie Du das verhinderst, weißt Du ja nun: Ei im Wasser versenken und beobachten!
Literatur
Egli, G. et al. (2005): Akute Nahrungsmittelvergiftungen. In: Swiss Medical Forum.
Hafez, Hafez Mohamed (2003): Bakterielle Kontaminationen und Risiken bei Geflügelfleisch und Ei, Stuttgart.
FAQs zum Eiertest
Beim Eiertest legst Du ein Ei in ein Glas Wasser und schaust, was passiert. Steigt es nach oben, ist es nicht mehr gut. Das liegt daran, dass die Luftkammer im Ei bereits vergrößert ist, was mit der Zeit passiert. Bleibt es am Boden, ist es noch frisch und kann bedenkenlos genossen werden.
Im schlimmsten Fall endet das in einer Lebensmittelvergiftung, die sich wie die meisten Lebensmittelvergiftungen durch gastroenteritische Symptome (vgl. Egli et al., 2005), also Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall äußert. Im schlimmsten Fall musst Du sogar ins Krankenhaus. Du siehst also: Der Eiertest kann Dich vor vielem bewahren!
Ein Ei ist mindestens 28 Tage nach dem Legen haltbar. Ab dem 18. Tag sollte es aber unbedingt gekühlt werden. Ist das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) abgelaufen, kannst Du mit dem Eiertest ausprobieren, ob das Ei noch gut ist. Ein überschrittenes MHD bedeutet nämlich noch lange nicht, dass Lebensmittel schlecht sind. Verlass Dich hierbei auf Deine Sinne (Augen beim Eiertest und Geruch)!
Das lässt sich so pauschal nicht sagen, jedoch ist es sehr wahrscheinlich, dass das Ei nicht mehr gut ist. Deswegen solltest Du unbedingt den Eiertest machen und das Ei, wenn überhaupt, nur noch gekocht oder anderweitig erhitzt genießen. Weltweit haben nämlich die Lebensmittelvergiftungen beim Menschen zugenommen (vgl. Hafez, 2003), woran auch die Vergiftung durch faule Eier seinen Anteil hat.
Neben dem Eiertest kannst Du das Ei auch aufschlagen und so herausfinden, ob es noch gut ist. Ist es verdorben, laufen Eiweiß und -gelb direkt ineinander. Außerdem riecht es dann faul, sowohl roh als auch gekocht.
Weitere Versuche unter: Experimente