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Was ist Deklination?

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Deklination einfach erklärt

Sicherlich hast Du schon bemerkt, dass manche Wörter ihre Form verändern können, das nennt man Deklination. Aber warum ist das eigentlich so? Und woher weiß man, ob bestimmte Wörter verändert werden müssen und wie? Das alles wirst Du hier erfahren, sodass Du in Zukunft deklinierst wie ein echter Profi. Und wenn Du dann noch Fragen hast, können wir das gerne auch noch einmal ausführlich in der Deutsch Nachhilfe durchgehen.

Deklination Definition

Das Wort „deklinieren“ kommt aus dem Lateinischen und heißt übersetzt „beugen“. Damit ist gemeint, dass sich die Form eines Wortes nach bestimmten Regeln verändert. Das ist notwendig, damit ein Satz richtig klingt. Die Deklination ist ein Teil der Grammatik, also der Lehre von der korrekten Form und Reihenfolge der Wörter in einem Satz.

Beugung verschiedener Wortarten

Die Deklination gilt nicht für alle Wörter, sondern nur für bestimmte Arten von Wörtern. Zu den Wortarten, die Du deklinieren kannst, gehören: Substantive, Wie-Wörter, Artikel, Für-Wörter und Zahlwörter (vgl. Hentschel, 2010). Diese Wortarten werden an die vier Fälle Nominativ, Genitiv, Dativ sowie Akkusativ angepasst. Aber was bedeuten diese vier Fälle? Sie beschreiben die Funktion, welche verschiedene Satzglieder, etwa einzelne Wörter oder Wortgruppen, in einem Satz haben. 

Damit Du die Funktion herausfindest, hat jeder Fall seine eigene W-Frage. Nach dem 1. Fall fragst Du mit „Wer oder was?“. Mit „Wessen?“ fragst Du nach dem 2. Fall und mit „Wem oder was?“ nach dem 3. Fall. Die Frage für den 4. Fall lautet „Wen oder was?“. Solltest Du damit noch einige Schwierigkeiten haben, können wir das in der Sprachförderung intensiv üben. Die richtige Beugung eines Wortes hängt aber nicht nur von den vier Fällen ab. Wichtig ist auch die Anzahl (Numerus) des Wortes, also Einzahl (Singular) oder Mehrzahl (Plural) und das Geschlecht (Genus), also weiblich, männlich oder neutral.

Tabelle 1: Deklination: Die vier Fälle

Die vier Fälle (Kasus)W-FragenFunktion im Satz
1. Fall: NominativWer oder was?Subjekt des Satzes
2. Fall: GenitivWessen?Zugehörigkeit
3. Fall: DativWem oder was?Indirektes Objekt
4. Fall: AkkusativWen oder was?Direktes Objekt

Substantive deklinieren

Je nachdem, wie sich die Form des Substantivs, auch Nomen genannt, verändert, unterscheidet man drei Arten der Beugung: die starke Deklination, die schwache Deklination und die gemischte Deklination. Jedoch gibt es auf die Frage, zu welcher der drei Kategorien ein Substantiv gehört und woran Du das erkennst, unterschiedliche Meinungen (vgl. Balcik/Röhe/Wróbel, 2009). Stark deklinierte Substantive enden normalerweise im Genitiv auf -s und haben in ihrer Pluralform Umlaute (ä, ö, ü), die Du sicherlich noch vom Buchstaben lernen kennst (des Baumes – der Bäume). Bei schwach gebeugten Substantiven hingegen enden alle Formen im Plural auf -en (die Tasse – die Tassen). Bei der gemischten Beugung wird der Singular stark und der Plural schwach dekliniert (des Auges – der Augen). Solltest Du einmal unsicher sein, dann findest Du eine gute Übersicht über die Deklination von Substantiven bei der Universität Duisburg.

Wie-Wörter deklinieren

Adjektive werden ebenfalls nach Anzahl, Geschlecht sowie Fall dekliniert. Vielleicht erinnert Dich das an die Substantive. Das liegt daran, dass sie sich im Satz nach dem Nomen richten, auf das sie sich beziehen. Wie-Wörter lassen sich dabei stark und schwach beugen. Das ist abhängig davon, was vor dem Wort steht. Ist da ein bestimmter Artikel vor dem Adjektiv, dann wird hier schwach dekliniert. Die dazugehörigen Endungen sind dann -e und -en. Ist kein Artikel zu sehen, dann wird stark gebeugt. Noch mehr zu Adjektiven erfährst Du übrigens bei der Universität Münster.

Beispiel 1: Die kleine Katze schläft.

Beispiel 2: Heute findet ein großes Spektakel statt.

Deklination – Substantive & Artikel
Abb. 1: Deklination – Substantive und Artikel

Tu-Wörter beugen

Es gibt Wörter, die Du zwar flektieren und somit ihre Form verändern kannst, die aber nicht dekliniert werden. Zu diesen Wörtern gehören Tu-Wörter, auch Verben genannt. Das Verändern oder Beugen von Tu-Wörtern heißt Konjugieren. Dabei wird die Grundform des Tu-Worts, der Infinitiv, verändert. Je nachdem, was Du aussagen möchtest, kannst Du sie dabei etwa in den Konjunktiv umwandeln. Wenn Du Dir beim Konjugieren von Tu-Wörtern noch unsicher bist, dann hilft Dir unsere Nachhilfe für die Grundschule jederzeit gerne weiter.

Beispiel 1: „lernen“: ich lerne, du lernst, er/sie/es lernt, wir lernen, ihr lernt, sie lernen.

Beispiel 2: „spielen“: ich spiele, du spielst, er/sie/es spielt, wir spielen, ihr spielt, sie spielen.

Achtung

Obwohl auch Tu-Wörter ihre Form verändern können, gehören sie dennoch nicht zu den deklinierbaren Wortarten. Die Flexion (Veränderung) von Tu-Wörtern nennt man deshalb auch nicht Deklination, sondern Konjugation.

Beugung von Artikeln

Artikel sind die Begleiter eines Substantivs und zeigen neben dessen Geschlecht sowohl die Zahl als auch den Fall an, in dem es steht. Es gibt sowohl bestimmte (der, die, das) als auch unbestimmte Artikel (ein, eine). Genauso wie das Substantiv wird immer auch der dazugehörige Artikel gebeugt.

Beispiel 1: Mir gefallen die Tassen, weil sie rot sind. (Wer oder was gefällt mir? Die Tassen.)

Beispiel 2: Ich wünsche mir eine Katze als Haustier, weil ich Tiere sehr gerne mag. (Wen oder was wünsche ich mir? Eine Katze.)

Deklination der Für-Wörter

Pronomen heißen auch Für-Wörter, weil sie für ein anderes Wort, nämlich ein Substantiv, stehen und es somit ersetzen können. Es gibt dabei verschiedene Arten von Für-Wörtern. Unter anderem sind das Personalpronomen (ich, du, er/sie/es, wir, ihr, sie), Possessivpronomen (mein, dein, sein/ihr, unser, euer, ihr) oder Relativpronomen (der, die, das, welcher, welche, welches). Diese sind außerdem bei der Kommasetzung wichtig. Bei der Beugung orientiert sich das Für-Wort an dem Substantiv, auf das es sich bezieht.

Beispiel 1: Tina hat einen Hund. Er heißt Wuff. (Wer oder was heißt Wuff? Er.)

Beispiel 2: Gestern habe ich meinen Ball verloren, weil es schon dunkel war. (Wen oder was habe ich verloren? Meinen Ball.)

Für-Wörter flektieren
Abb. 2: Für-Wörter beugen

Numeralien beugen

Numeralien heißen auch Zahlwörter, weil sie die Menge oder Anzahl von etwas angeben. Die häufigsten Zahlwörter sind die Kardinalzahlen, zum Beispiel eins, zwei, drei usw. Vor einem Substantiv wird die Zahl „eins“ genauso wie der unbestimmte Artikel (ein, eine) gebeugt. Die Zahlen „zwei“ und „drei“ hingegen, werden nur im zweiten Fall gebeugt, während alle anderen Kardinalzahlen nicht flektierbar sind.

Beispiel 1: Mein Vater ist kein Einzelkind, weil er einen Bruder hat. (Wen oder was hat er? Einen Bruder.)

Beispiel 2: Tante Inge ist stolze Mutter zweier Töchter. (Wessen ist sie stolze Mutter? Zweier Töchter.)

Übungsblatt zur Deklination

Du hast jetzt verstanden, worum es bei dem Thema Deklination geht? Super! Dann kannst Du Dich gleich an den Übungsaufgaben versuchen, die wir vorbereitet haben. Diese eignen sich übrigens auch, wenn Du im Homeschooling weiter üben möchtest. Viel Spaß beim Lösen!

Jetzt weißt Du, dass die Deklination eine Form der Flexion (Beugung), also der Veränderung von Wörtern, ist. Außerdem hast Du herausgefunden, welche Wortarten dekliniert werden können. Das funktioniert nämlich nur bei Substantiven, Adjektiven, Artikeln, Pronomen sowie Zahlwörtern. Du hast vielleicht noch ein paar Fragezeichen im Kopf? Dann helfen wir Dir bei der Hausaufgabenbetreuung gerne mit Antworten auf all Deine Fragen!

Literatur

Hentschel, Elke (2010): Deutsche Grammatik, Berlin/New York.

Balcik, Ines / Röhe, Klaus / Wróbel, Verena (2009): Die große Grammatik Deutsch. Das umfassende Nachschlagewerk, Stuttgart.

FAQs zur Deklination von Wörtern

Was wird im Deutschen dekliniert?

Deklinierbare Wortarten im Deutschen sind Substantive, Artikel, Wie-Wörter, Für-Wörter sowie Zahlwörter. Tu-Wörter können zwar auch ihre Form verändern, werden aber nicht dekliniert, sondern konjugiert. Unveränderlich sind zum Beispiel Konjunktionen.

Was ist die Deklination von Nomen?

Darunter versteht man die Beugung von Substantiven gemäß den vier Fällen Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ. Abhängig von Geschlecht und Zahl, erhält das Substantiv verschiedene Endungen, um seine Funktion im Satz zu verdeutlichen.

Was ist der Unterschied zwischen dem Deklinieren und Konjugieren?

Als Konjugieren bezeichnet man das Abändern von Tu-Wörtern. Deklinieren bezieht sich hingegen auf die Veränderung von Substantiven, Adjektiven, Artikeln, Für-Wörtern und Zahlwörtern.

Wie funktioniert die Adjektivdeklination?

Ein Adjektiv wird nur dann dekliniert, wenn es vor einem Substantiv steht. Steht es nach dem Substantiv, erhält es hingegen keine Endung. Die Adjektivendung hängt von dem Kasus, dem Genus sowie von dem Artikel vor dem Adjektiv ab.

Wann lernt man das Beugen von Wörtern in der Grundschule?

Die Voraussetzung dafür ist zunächst das Schreiben lernen. Erst, wenn diese Grundlage gelegt ist, wird das Beugen von Wörtern in der Grundschule unterrichtet werden. Üben kannst Du das auch über spannende Diktate.

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