Frühes Buchstaben lernen zahlt sich aus! Denn schließlich erschließt sich mit dem neuen Verständnis eine ganz neue Welt, nämlich die des geschriebenen Wortes. Da wir einen Großteil unseres Wissens durch das Lesen aufnehmen, ist der Umgang mit Buchstaben eine wichtige Voraussetzung für den Zugang zur Bildung. Daher ist es umso wichtiger, dass unsere Jüngsten so früh wie möglich ans Alphabet herangeführt werden. Eine gezielte frühkindliche Bildung kann bei der Entwicklung eines ausgeprägten Sprachgefühls in jedem Fall helfen.
Buchstaben lernen – Wie geht das?
Das Buchstaben lernen ist für Kinder schon im frühen Alter interessant. Indes können die meisten es kaum erwarten, schon vor der Schule die ersten Wörter schreiben und lesen zu können. Aber wie bringt man Kindern die Welt der Buchstaben näher? Mit den richtigen Tricks, Methoden und einer ordentlichen Portion Spaß vollzieht sich das Lernen der Buchstaben wie von Zauberhand. Denn der Lernerfolg eines Kindes wird entscheidend bestimmt durch die Art, wie man lernt. Wenn Du anfängst, mit Deinem Kind das ABC zu üben, solltest Du also darauf achten, dass Du möglichst viele Sinne ansprichst und verschiedene Medien nutzt. So kommt einerseits keine Langeweile auf und andererseits verhinderst Du, dass die Lust am Lernen verloren geht.
Also: Bevor Dein Schützling mit dem Schreiben lernen beginnt, muss er erst einmal das Alphabet beherrschen (vgl. Oerter, 2008). Dabei ist das richtige Schreiben der Buchstaben neben der richtigen Aussprache ein wichtiger Schritt für das Sprachverständnis. Daher sollte die Welt der Buchstaben so spielerisch wie möglich erklärt werden. Jedoch sollte spätestens in der Vorschule mit einer intensiven Schreib- und Leseförderung begonnen werden. Falls Du hierzu noch Fragen haben solltest, kannst Du gerne bei unserer Deutsch Nachhilfe vorbeischauen. Denn dort bieten wir Kindern eine individuelle Förderung an.
Wann sollten Kinder das ABC lernen?
Sobald unsere Jüngsten die Welt der Bücher entdecken, möchten sie am liebsten sofort das ABC lernen. Indes können sie es kaum abwarten, schon vor der ersten Klasse das Alphabet aufsagen und schreiben zu können. Daher ist es überhaupt nicht ungewöhnlich, wenn bereits ein 3-Jähriger nach dem Alphabet fragt. Doch in den meisten Fällen interessieren sich Kinder ab einem Alter von 4 bis 5 Jahren für das geschriebene Wort. Falls Dein Schützling Dich also nach dem Alphabet fragt, solltest Du ihn beim Lernen unbedingt unterstützen. Dabei kannst Du Laute und Wörter ganz spielerisch vermitteln, indem Du Deinem Kind ABC-Lieder vorsingst oder die Laute anhand bildlicher Merkmale vermittelst. Ist das Alphabet einmal verinnerlicht, kann mit dem Schrifterwerb begonnen werden.
7 Tipps & Ideen zum Buchstaben üben
Buchstaben lernen Kinder am besten mit einer Menge Spaß! Daher sollte jede Beschäftigung mit dem Alphabet keinem starren Programm folgen, sondern immer mit einer großen Portion Spaß gestaltet werden. Märchen, Bilder und Sprachspiele helfen Kindern, den Umgang mit sprachlichen Strukturen spielerisch zu erwerben und zu verinnerlichen. Damit sich Dein Schützling zu einem echten Buchstabenjongleur mausert, haben wir 7 Tipps zum ABC lernen zusammengefasst.
1. Vorlesen fördert die Sprachentwicklung
Wer seinem Kind regelmäßig eine Gutenachtgeschichte vorliest, weckt von ganz allein die Neugier, das Alphabet zu erobern. Denn schließlich möchten sie all das können, was ihre Eltern ihnen vorleben. Um sprachliche Gegebenheiten zu lernen, eignen sich insbesondere Mitlesebücher, bei denen bestimmte Buchstaben in den Fokus gestellt werden. Ganz nebenbei stärkt das abendliche Ritual zudem die Eltern-Kind-Beziehung. Vorlesen ist somit ein wichtiger Bestandteil der Sprachförderung.
Gewusst?
Laut einer Studie der Universität Hamburg beeinflusst das gemeinsame Lesen mit Kindern die Ausbildung eines überdurchschnittlichen Wortschatzes und fördert zudem das Erkennen von Grammatikstrukturen.
2. Ein eigenes Alphabet-Buch gestalten
Papier, Schere und Buntstifte schulen die Feinmotorik, die fürs Buchstaben schreiben lernen vonnöten sind. Zudem eignet sich die kreative Freizeitbeschäftigung hervorragend, um ein Verständnis für Sprache zu vermitteln. Diesen Ansatz solltest Du Dir unbedingt zu Nutze machen. So kannst Du zum Beispiel gemeinsam mit Deinem Kind ein eigenes Alphabet-Buch entwerfen. Hierfür schnappst Du Dir einfach die letzten Urlaubsbilder oder ein paar alte Zeitschriften und ordnest den Groß- und Kleinbuchstaben ein bestimmtes Bild zu. So entsteht in Windeseile ein individuelles Buchstaben-Buch.
3. Buchstaben aufmalen und nachzeichnen
Um das ABC zu lernen, kann man auch zu Stift und Papier greifen und die verschiedenen Groß- und Kleinbuchstaben aufmalen. Fertige hierzu einfach ein kleines Heftchen an und schreibe die Bestandteile des Alphabets in mehrfacher Ausführung auf. Im Anschluss kann Dein Schützling mit einem bunten Stift die einzelnen Buchstaben nachfahren. So macht es sich nicht nur Schritt-für-Schritt das Alphabet zu eigen, sondern lernt ganz nebenbei auch die Form der einzelnen Schriftzeichen kennen, die es später fürs Schreiben benötigt. Alternativ kannst Du die Seite aber auch komplett mit zwei unterschiedlichen Buchstaben füllen (zum Beispiel A und E). Anschließend soll Dein Kind alle A’s suchen und einkreisen. So entwickelt es auf spielerische Art und Weise ein erstes Sprachgefühl.
4. Gemeinsam den Namen kleben
Dein Kind kennt das ABC bereits? Um ein tieferes Verständnis für Wörter und Laute zu schaffen, könnt ihr gemeinsam die Namen aller Familienmitglieder kleben. Schnappt Euch hierfür einfach wieder die Zeitung vom Vortag und schneidet alle Buchstaben aus, die ihr benötigt. Im Anschluss legt Dein Kind die Wörter mithilfe der Schnipsel einfach nach. Mit dieser spielerischen Übung trainiert es zugleich die Verbindung zwischen der visuellen Wahrnehmung und der Haptik der Buchstaben.
5. Das Alphabet mit der Anlauttabelle lernen
Mit der Anlauttabelle kann man das Alphabet in Windeseile verinnerlichen. Das Besondere bei dieser Methode ist, dass den unterschiedlichen Buchstaben bestimmte Bilder zugeordnet werden, die dabei den entsprechenden Anfangsbuchstaben besitzen. Der große Vorteil besteht dabei darin, dass unsere Jüngsten Bilder mit Worten verbinden, wodurch sie später Buchstaben viel leichter zusammensetzen können (Iven/Bahr, 2006). Dabei hilft die Verwendung von Anlauttabellen dabei, Sprache in Schrift zu übersetzen. Um das Lernen zu erleichtern, zeichnen sich manche durch farbliche Markierungen aus. Somit wird das Finden des richtigen Schriftzeichens deutlich erleichtert.
6. Lieder und Reime
Kleinkinder begeistern sich aber auch für Reime, Fingerspiele und Lieder. Indes verinnerlichen unsere Jüngsten durch ABC-Lieder und Reime den Klang einzelner Buchstaben. Denn durch das Mitsingen bleibt das Gelernte nicht nur gut im Kopf, sondern sie entwickeln zudem ein ausgeprägtes Sprachgefühl, welches ihnen später beim Schrifterwerb zu Gute kommt. Du siehst: Das Buchstaben üben kann richtig viel Spaß machen!
7. ABC-Spiele
Das ABC lernen ist eine wichtige Angelegenheit, denn schließlich sind Buchstaben die Grundlage unserer Sprache. Dennoch sollte der Spaß dabei nicht zu kurz kommen. Dabei eignen sich sogenannte ABC-Spiele hervorragend. Hierzu gehören zum Beispiel Kartenspiele, auf denen Bilder dargestellt sind, mit denen man verschiedene Wörter legen kann. Kinder, die mit dem Alphabet schon vertraut sind, können ihr Wissen mit Spielen wie Scrabble und Stadt, Land, Fluss vertiefen.
Buchstaben lernen – Arbeitsblatt
Nun hast Du erfahren, wie Du Dein Kind beim ABC lernen unterstützen kannst. Damit Dein Schützling sein neues Wissen direkt trainieren kann, haben wir ein Arbeitsblatt mit passender Lösung zum Buchstaben üben erstellt. Somit steht dem erfolgreichen Lernen nichts mehr im Wege. Wir wünschen Euch dabei ganz viel Spaß!
Unsere Jüngsten beim Buchstaben lernen zu unterstützen, gehört zu den wichtigsten Aufgaben von Eltern. Dabei sollte beim ABC Lernen immer auf die individuellen Bedürfnisse eingegangen werden. Während einige Kinder sich lieber mit Apps beschäftigen, lernen andere lieber explorativ. Indes können mit einer gezielten Förderung bereits im Kindesalter die wichtigsten Grundsteine für den späteren Erfolg in der Schule gelegt werden.
Literatur
Iven, Claudia; Bahr, Reiner (2006): Sprache – Emotion – Bewusstheit: Beiträge zur Sprachtherapie in Schule, Praxis, Klinik.
Oerter, Rolf (2008): Kindheit, in: Rolf Oerter / Leo Montada (Hrsg.), Entwicklungspsychologie, Weinheim.
FAQs zum Buchstaben lernen
Frühzeitiges Buchstaben lernen mittels praktischer Erfahrungen ist von Vorteil, da durch die Beschäftigung mit Schriftzeichen die Gehirnwindungen ausgebaut werden, die an sprachlichen Prozessen beteiligt sind. Dadurch werden hilfreiche Fähigkeiten angelegt, die sich für den Schrifterwerb als sehr förderlich erweisen.
Kinder, die sich das Alphabet aneignen, erwerben logografische (also schriftzeichenrelevante), alphabetische und orthografische Kompetenzen.
Auch wenn es keinen perfekten Startzeitpunkt gibt, ist 4 Jahre ein gutes Alter, um mit dem Buchstaben lernen zu beginnen. Mit zunehmendem Alter und einem wachsenden Sprachgefühl kann ab ca. 5 Jahren mit dem Schreiberwerb begonnen werden. Hierfür eignen sich insbesondere Übungshefte, die die richtige Stiftführung trainieren.
Kein Grund zur Sorge! Die Entwicklung eines Kindes ist höchst individuell. So unterscheiden sich auch die Interessen unserer Schützlinge. Vielleicht möchte es sich im Moment lieber mit Zahlen beschäftigen?
Spaß ist die Grundvoraussetzung für einen nachhaltigen Lernerfolg. Eine tolle Möglichkeit, um die Buchstaben zu üben, sind daher z. B. Alphabet-Spiele, lustige Buchstabengeschichten oder das Zusammenfügen von Wortketten. Viele dieser Methoden eignen sich mit ein wenig Anpassung auch für die Größeren, etwa beim Wortarten kennenlernen.