Ist Dir schon einmal aufgefallen, dass vor Namenwörtern häufig „der/die/das“ oder „ein/eine“ steht? Das ist kein Zufall, denn hierbei handelt es sich um die sogenannten Artikel. Sie stehen unseren Substantiven zur Seite und erfüllen dabei eine ganz wichtige Funktion. Welche das ist, wann Du einen bestimmten und wann eher einen unbestimmten Artikel verwendest und wie sie sich bei der Deklination ihres Bezugsworts verändern, erfährst Du hier. Unser abschließendes cooles Arbeitsblatt kannst Du übrigens auch gerne bei uns in der Deutsch Nachhilfe lösen.
Artikel – Definition
Artikel, auch Begleiter genannt, treten immer zusammen mit Substantiven auf und geben dabei ihr Genus und Numerus an. Das Genus ist übrigens das grammatikalische Geschlecht eines Nomens. Je nachdem, ob vor einem Namenwort „der/ein“ (Maskulinum), „die/eine“ (Femininum) oder „das/ein“ (Neutrum) steht, wissen wir also sofort über sein Genus Bescheid. Um zu entscheiden, ob ein Nomen in der Einzahl oder Mehrzahl steht (= Numerus), müssen wir uns darüber hinaus auch das Namenwort selbst ansehen.
Und warum differenzieren wir hierbei zwischen bestimmten und unbestimmten Begleitern? Ganz einfach! Benutzen wir einen bestimmten Artikel, beziehen wir uns dabei auf eine ganz bestimmte Person, ein bestimmtes Tier oder einen bestimmten Gegenstand. Mit der unbestimmten Variante drücken wir aus, dass wir beispielsweise irgendeinen Menschen meinen.
Merkhilfe:
Nun stell Dir mal vor, Frau Lewandowskis Hund ist weggelaufen. Ganz verzweifelt sucht sie nach ihm und trifft dabei ihre Nachbarin Meike. Wenn Meike sagt „Ich habe einen Hund die Straße langlaufen sehen“, bedeutet das etwas ganz anderes, als wenn sie behauptet: „Ich habe den Hund die Straße langlaufen sehen“.
Wie erkennt man bestimmte Artikel?
Zu den bestimmten Artikeln gehören der, die und das. Sie beziehen sich dabei immer auf eine ganz spezifische Sache oder Person.
Damit Du sie künftig besser erkennst, haben wir hier ein paar Beispiele:
Das Mädchen liebt den Winter.
Heute hatte der Weihnachtsmann ganz schlechte Laune.
Er wird morgen mit dem Fahrrad zum Nordpol fahren müssen.
Moment, Moment, Moment! Wieso ist „den“ und „dem“ nun plötzlich auch ein Artikel? Das liegt daran, dass wir Begleiter bei der Beugung des Bezugsworts automatisch ebenfalls angleichen. Je nachdem, in welchem Numerus oder Kasus das Nomen steht, auf das sich der Artikel bezieht, passen wir also auch den Begleiter an. Das funktioniert so:
Tabelle 1: Die Deklination der bestimmten Artikel
Nominativ | Genitiv | Dativ | Akkusativ | |
Maskulinum | der Weihnachtsmann | des Weihnachtsmannes | dem Weihnachtsmann | den Weihnachtsmann |
Femininum | die Weihnachtsfrau | der Weihnachtsfrau | der Weihnachtsfrau | die Weihnachtsfrau |
Neutrum | das Geschenk | des Geschenks | dem Geschenk | das Geschenk |
Auch wenn Artikel immer ein Substantiv begleiten (vgl. Ilina, 2001), müssen sie übrigens nicht direkt vor diesem stehen. Manchmal schieben sich auch Adjektive dazwischen, wie Du hier siehst:
Er ist heute mit dem großen Schlitten davongesaust.
Der deklinierte bestimmte Begleiter „dem“ bezieht sich auf das Nomen „Schlitten“, auch wenn das Adjektiv „großen“ noch dazwischensteht.
Gut zu wissen:
Manchmal verschmelzen bestimmte Begleiter mit einigen Präpositionen. So wird zum Beispiel aus an + dem das Wort am oder aus der Präposition zu und der die verschmolzene Form zur.
Beispiel: „Am Morgen lief Naomi zur Geschenkeverpackstation.“
Was sind unbestimmte Artikel?
Unbestimmte Artikel, also ein und eine, benutzt Du, wenn Du etwa irgendeine Person unter vielen meinst. Auch sie geben jedoch Auskunft über Numerus sowie das grammatikalische Geschlecht des Bezugsworts, das übrigens weder mit dem biologischen noch dem sozialen Geschlecht einer Person oder eines Tieres übereinstimmen muss. Schließlich ist „der Elefant“ zwar grammatisch männlich, aber existierten tatsächlich nur noch biologisch männliche Elefanten, würde es bald keine Elefantenbabys mehr geben.
Einige Beispiele für unbestimmte Begleiter:
Ein Rentier ist heute erkältet.
Der Weihnachtsmann muss daher eine Medizin in der Apotheke besorgen.
Dabei trägt er einen Mundschutz.
Du siehst also: Auch hier kommen die unbestimmten Begleiter nicht nur in Reinform vor. Sie werden ebenfalls nach dem jeweiligen Kasus, in dem das Nomen steht, dekliniert. Das funktioniert dann so:
Tabelle 2: Die Deklination unbestimmter Artikel
Nominativ | Genitiv | Dativ | Akkusativ | |
Maskulinum | ein Elf | eines Elfs | einem Elf | einen Elf |
Femininum | eine Tanne | einer Tanne | einer Tanne | eine Tanne |
Neutrum | ein Glöckchen | eines Glöckchens | einem Glöckchen | ein Glöckchen |
Bestimmter & unbestimmter Artikel – Übungen Grundschule
Sind inzwischen alle Fragezeichen aufgelöst? Dann ist es höchste Zeit für ein paar coole Übungen zu den bestimmten und unbestimmten Artikeln! Falls Du noch Unterstützung benötigst, ist das gar kein Problem. Schau doch mal in unserer Hausaufgabenbetreuung vorbei!
Bestimmte und unbestimmte Artikel sind doch gar nicht so schwer zu durchschauen, oder? Du weißt nun ganz genau, dass sie das Genus ihres Bezugsworts angeben und sich je nach dessen Kasus mit ihm verändern. Sie gehen also gewissermaßen wie gute Freunde gemeinsam durch dick und dünn! Und Dein Herz haben sie doch bestimmt auch gewonnen, oder?
Literatur
Eichinger, Ludwig M. (2006): Gibt es einen unbestimmten Artikel im Plural – und warum nicht?, Tübingen.
Ilina, Irina (2001): Der Artikel im Text, Essen.
FAQs zu den bestimmten & unbestimmten Artikeln
Zu den bestimmten Artikel gehören der, die und das. Sie beziehen sich dabei immer auf eine bestimmte Person oder Sache. Die unbestimmten Begleiter (ein, eine) nehmen hingegen auf keinen spezifischen Menschen oder dergleichen Bezug. Noch mehr zu den bestimmten Begleitworten hat übrigens die Uni Düsseldorf zusammengetragen.
Ja, denn bei „kein“ handelt es sich um den Negativartikel des unbestimmten Begleiters „ein“. Das Wort kann aber auch als Indefinitpronomen oder Numeral verstanden werden.
Das ist ganz einfach, denn im Plural lauten die bestimmten Artikel alle (männlich, weiblich, sächlich) „die“. Also: „die Weihnachtselfen“, „die Plätzchen“ und „die Christbaumkugeln“. Bei den unbestimmten Begleitern gibt es hingegen keine Mehrzahl. Man lässt dann den Artikel einfach weg und setzt nur das Bezugswort in die Pluralform (vgl. Eichinger, 2006).
Da das grammatikalische Geschlecht nicht mit dem biologischen oder sozialen übereinstimmen muss, hilft hier leider nur, die Begleiter mit dem Nomen auswendig zu lernen! Aber keine Sorge, das packst Du mit der Zeit locker.
Nein, Artikel und Pronomen sind zwei verschiedene Wortarten, da Pronomen eingesetzt werden, um Nomen zu ersetzen oder genauer zu bestimmen. Relativpronomen sehen aber genauso aus wie unsere bestimmten Begleiter. Wenn vor der, die oder das also ein Komma steht, ist es möglich, dass es sich um ein Relativpronomen handelt. Schau dann, ob es ein Bezugswort gibt. Ist das nicht der Fall, steht das Wort entsprechend für sich allein und ist kein Artikel. Noch mehr zu den Pronomen findest Du übrigens bei der Uni Münster.