Adverbien – auch Umstandswörter genannt – sind eine eigene Wortart. Sie verraten Dir dabei, wie und unter welchen Umständen etwas genau passiert. Wie Du sie erkennst und welche verschiedenen Arten es gibt, erklären wir Dir jetzt! Wenn Du Dein Wissen im Anschluss an diesen Beitrag noch einmal vertiefen möchtest, kannst Du dies natürlich immer in der Deutsch Nachhilfe tun.
Adverb – Definition
Mit der Wortart Adverb können wir beschreiben, wie etwas genau passiert oder wie eine Handlung abläuft. Beschrieben wird also, unter welchen Umständen etwas geschieht, weshalb sie auch als Umstandswörter bezeichnet werden (vgl. Hoffmann, 2009).
Wie kann ich ein Adverb erkennen?
Wenn wir in der Schule schreiben lernen ist es wichtig, die unterschiedlichen Worttypen und ihre Eigenschaften zu kennen. Wie wir schon gelernt haben, kannst Du mit einem Adverb beschreiben, wie etwas genau passiert (vgl. Telschow, 2014). Doch wo ist der genaue Unterschied zu den Adjektiven?
Eigenschaften, also wie etwas ist (jung) oder aussieht (schön), werden durch die Adjektive – auch Wiewörter – beschrieben. Das Adjektiv beschreibt hierbei immer das Nomen, also eine Person oder einen Gegenstand näher.
Zum Beispiel: Ich finde, meine Schule ist wirklich schön.
Mit einem Adverb kannst Du hingegen zum Ausdruck bringen, wie, wann, wo oder warum etwas passiert. Mit diesen W-Fragen kannst Du leicht die Bedeutung der Umstandswörter erkennen.
Zum Beispiel: Später gehe ich zur Schule, dort bin ich gerne.
Im Gegensatz zu den Adjektiven können Adverbien nicht verändert werden (vgl. Eisenberg, 2016). Sie sind in ihrer Struktur also nicht wandelbar. Das Wort später bleibt zum Beispiel immer gleich. Bei dem Adjektiv schön ist das jedoch anders. Du kannst zum Beispiel sagen: „Ich finde Bücher lesen schöner als Computerspiele.“ Das Adjektiv wurde gesteigert und somit verändert.
Umstandswörter können meist nicht gesteigert werden. Jedoch gibt es Steigerungen der Wörter durch andere Ausdrücke, also die Änderung des Wortstammes, wie auch die Uni Düsseldorf festgestellt hat. Die folgende Tabelle gibt Dir dazu einige Beispiele.
Tabelle 1: Mögliche Vergleichsformen von Umstandswörtern
Positiv | Komparativ | Superlativ |
bald | eher | am ehesten |
gern | lieber | am liebsten |
sehr | mehr | am meisten |
Arten von Adverbien
Nun hast Du kennengelernt, was Adverbien grundsätzlich sind, wie Du sie erkennst und wofür sie gebraucht werden. Denken wir nochmal an unsere W-Fragen: wo, wann, warum und wie? Durch diese können Umstandswörter in verschiedene Arten unterteilt werden, welche wir Dir jetzt mit einigen Beispielen vorstellen möchten. Sind danach noch Fragen offen, können wir diese gerne in der Nachhilfe für die Grundschule besprechen.
Lokale Adverbien
Die lokalen Umstandswörter werden auch Adverbien des Ortes genannt. Sie beschreiben also, wo genau etwas passiert. Sie finden demnach Antworten auf Fragen wie:
Wo? Wohin? Woher?
Verdeutlichen wir dies anhand von zwei Beispielen:
Meine Jacke hängt ganz links an der Garderobe.
Weil es heute regnet, spielen wir lieber drinnen.
Die Wörter links und drinnen haben Dir in diesen Beispielen gesagt, wo etwas passiert. Weitere Beispiele sind: da, dort, hier, hinten, vorne, irgendwo, nebenan, oberhalb, unterhalb, oben, unten, rechts, draußen oder überall.
Temporale Adverbien
Mit den temporalen Umstandswörtern können wir beschreiben, wann etwas passiert. Wir sprechen daher bei dieser Art auch von Adverbien der Zeit. Folgende Fragen beantworten sie dabei:
Wann? Wie oft? Wie lange? Seit wann? Bis wann?
Das kann etwa so aussehen:
Morgens fährt mich meine Mutter zur Schule.
Seit gestern ist unser Hund krank.
Die Wörter morgens und gestern haben uns in diesen Beispielsätzen verraten, wann etwas passiert. Weitere Beispiele für temporale Umstandswörter sind: bald, bisher, danach, morgen, immer, nie, oft, täglich, sofort, regelmäßig, neulich, vorhin, zurzeit, abends oder freitags.
Kausale Adverbien
Kommen wir zu der nächsten Art, den kausalen Umstandswörtern. Diese verraten uns dementsprechend immer das Warum. Sie werden daher auch als Adverbien des Grundes beschrieben. Wenn Du folgende Fragen mit Deinem Ausdruck beantworten kannst, handelt es sich um ein kausales Umstandswort:
Warum? Wieso? Wozu? Weshalb? Unter welcher Bedingung? Unter welchen Umständen?
In den folgenden Sätzen findest Du zwei entsprechende Beispiele:
Ich hatte Kopfweh, deshalb bin ich nach Hause gegangen.
Wir hatten alle Zutaten da, somit konnten wir Kuchen backen.
Weitere Beispiele hierfür sind: darum, dadurch, demnach, demzufolge, also, folglich oder trotzdem.
Modale Adverbien
Die Gruppe der modalen Umstandswörter beantwortet uns, wie etwas geschieht. Diese Art von Wörtern wird daher auch Adverbien der Art und Weise genannt. Auf diese Fragen antworten sie dementsprechend:
Wie? Auf welche Weise? Wie viel? Wie sehr? Wie oft?
Zwei Beispielsätze mit modalen Umstandswörtern sind dementsprechend:
Ich habe gerne mit Dir gespielt.
Der Weihnachtsbaum gefällt mir sehr.
Weitere Beispiele für diese Gruppe sind: halbwegs, kaum, anders, äußerst, beinahe, halbwegs, fast, ganz, genauso, genug, so, wirklich oder leider.
Arbeitsblatt zu den Umstandswörtern
Nachdem Du nun alles Wichtige über die Umstandswörter gelernt hast, kannst Du die Aufgaben in unserem Arbeitsblatt mit Sicherheit leicht lösen. Denn so schwer ist diese Wortart gar nicht zu verstehen, nicht wahr? Viel Spaß dabei!
Nun haben wir gelernt, wofür Adverbien verwendet werden und wie man die unterschiedlichen Funktionen der Umstandswörter erkennen kann. In der Hausaufgabenbetreuung kannst Du Dein Wissen hierzu noch etwas vertiefen. Wir wünschen Dir viel Spaß dabei!
Literatur
Eisenberg, P. (2016): Grundriss der deutschen Grammatik. Band 2: Der Satz, 4. Auflage Stuttgart.
Hoffmann, L. (2009): Handbuch der deutschen Wortarten, Berlin.
Telschow, C. (2014): Die Adjektiv-Adverb-Abgrenzung im Deutschen. Zu grundlegenden Problemen der Wortartenforschung, Berlin.
FAQs zu Adverbien
Diese Wörter beschreiben, unter welchen Umständen etwas passiert. Daher werden sie auch als Umstandswörter bezeichnet. Noch mehr zu dieser spannenden Wortart kannst Du übrigens bei der Uni Heidelberg nachlesen.
Sie geben uns nähere Informationen über einen bestimmten Umstand, zum Beispiel zu den Fragen: wo, wann, wie oder warum?
Das Wort „dann“ gehört zu den temporalen Umstandswörtern.
Es gibt eine Vielzahl an Beispielen dieser Wortart. Dazu gehören etwa: bald, sehr, oft, dort, sofort, dadurch oder genug.
Ja, denn das Wort „so“ gehört zu den modalen Umstandswörtern.