Das Genus gibt das grammatische Geschlecht eines Namenwortes an. Dabei unterscheidet man zwischen männlichen, weiblichen und sächlichen Nomen. Du wirst sehen: Das Ganze klingt viel komplizierter als es eigentlich ist. Denn letztlich musst Du nur einen Blick auf die Artikel werfen und schon weißt Du Bescheid! In diesem Beitrag erklären wir Dir, wie das genau funktioniert und haben darüber hinaus ein paar coole Übungsaufgaben für Dich vorbereitet. Diese kannst Du auch prima in der Deutsch Nachhilfe lösen!
Genus – Definition
Mit dem Genus ist das grammatische Geschlecht eines Nomens gemeint. Substantive lassen sich diesbezüglich in drei Kategorien unterteilen: in männliche/maskuline, weibliche/feminine und sächliche/neutrale Namenwörter.
Du erkennst das grammatische Geschlecht bei jedem Wort dabei an seinem Artikel. So ist es der Junge (maskulin), die Frau (feminin) und das Mädchen (neutral). Aber Moment mal! Müsste es nicht „die Mädchen“ heißen, da ein Mädchen schließlich, genau wie die Frau, weiblich ist? Hier spielt uns die deutsche Sprache einen kleinen Streich! Denn das Genus muss überhaupt nicht mit dem biologischen oder sozialen Geschlecht einer Person, eines Tiers oder Gegenstandes übereinstimmen. Stell Dir doch mal vor, alle Hunde (der Hund) wären tatsächlich Männchen! Dann gäbe es bald keine süßen Welpen mehr, mit denen wir schmusen könnten.
Wie bestimmt man das Genus?
Doch wie bestimmt man das grammatische Geschlecht denn nun? Keine Sorge, das ist viel einfacher, als Du denkst! Dafür musst Du nämlich nur einen Blick auf die Artikel des Namenwortes werfen. Diese stehen immer links vom Substantiv (vgl. Mecner, 2006). Im Nominativ lauten sie: der, die und das (bestimmt) sowie ein und eine (unbestimmt). Schauen wir uns das doch mal an ein paar Beispielen an!
Der Kater (männlich) schläft.
Eine Eiche (weiblich) wächst und gedeiht.
Das Orchester (sächlich) spielt schöne Musik.
Tabelle 1: Das Genus an den Artikeln im Singular erkennen
männlich/maskulin | weiblich/feminin | sächlich/neutral |
der/ein Bruder | die/eine Waschmaschine | das/ein Brettspiel |
der/ein Elefant | die/eine Mütze | das/ein Baby |
der/ein Scheibenwischer | die/eine Ärztin | das/ein Schnabeltier |
War doch gar nicht so schwer, oder? Nur der Unterschied zwischen einem unbestimmten männlichen und sächlichen Nomen ist nicht auf Anhieb zu erkennen, da die Artikel hier genau gleich aussehen (= ein). Da hilft es, wenn Du Dich fragst, wie der entsprechende bestimmte Artikel aussehen würde.
Übrigens:
Im Plural bringen uns die Artikel leider überhaupt nicht weiter. Sie werden nämlich alle zu „die“ (die Männer, die Frauen, die Kinder) und von den unbestimmten Artikeln gibt es gar keine Pluralformen. Also: Einzahl bilden und daran das grammatische Geschlecht ableiten!
Grammatisches Geschlecht – Übungen
Das war doch einfach, oder? Hast Du Lust, Dein Wissen nun auf die Probe zu stellen? Dann versuch Dich an unseren spannenden Übungsaufgaben! Bei Fragen stehen wir Dir jederzeit in der Hausaufgabenbetreuung zur Seite.
Das war leicht, oder? Lass und doch nun gemeinsam den Bauernhof besuchen und dort ein paar Übungen zum grammatischen Geschlecht lösen!
Das Genus gibt Auskunft über das grammatische Geschlecht eines Substantivs. Du weißt jetzt, dass dieses keineswegs mit dem biologischen oder sozialen Geschlecht einer Person, eines Tiers oder einer Sache übereinstimmen muss und wie Du es bestimmen kannst! Dafür genügt oft ein kurzer Blick auf den Nomenbegleiter. Das ist doch ein Klacks!
Literatur
Glaubitz-Rogosch, Katharina (2021): Genus und Leseverstehen. Genusnutzung bei der Pronomenauflösung bei Kindern mit Deutsch als Zweit- und Deutsch als Erstsprache, Hildesheim.
Mecner, Katarzyna (2006): Zum Artikel im Deutschen, Schwedischen und Englischen unter vergleichendem Aspekt mit dem Polnischen. Eine Bestandsaufnahme, o.O.
FAQs zum Genus
Das Genus sagt uns, welches grammatische Geschlecht ein Nomen hat. Es kann dementsprechend männlich, weiblich oder sächlich sein. Aber Vorsicht! Es ist keineswegs immer mit dem biologischen/sozialen Geschlecht des Wortes identisch. Mehr dazu auch bei der Uni Duisburg Essen.
Dafür schaust Du Dir einfach die Artikel des jeweiligen Substantivs an. So begleiten der/ein grammatisch männliche, die/eine weibliche und das/ein sächliche Nomen. Zumindest im Singular und in der ungebeugten Form! Im Plural wird es kniffliger, denn da werden alle bestimmten Artikel zu die und eine Mehrzahl von unbestimmten Artikeln gibt es gar nicht. Versuch hier, die Einzahl zu bilden! Doch wie funktioniert das bei Eigenwörtern wie „Nutella“ oder „Spezi“? Dazu hat sich die Uni Oldenburg Gedanken gemacht. Übrigens stimmt das grammatische Geschlecht eines Nomens auch mit einem Pronomen überein, das seinen Artikel ersetzt (Glaubitz-Rogosch, 2021). Aus „der Onkel“ wird „mein Onkel“ und nicht „meine Onkel“.
Das Genus ist das grammatische Geschlecht eines Namenwortes. Der Numerus sagt hingegen aus, wie viel/e von etwas vorhanden ist. Beide Kategorien betreffen beispielsweise Substantive und Adjektive, aber keine Verben oder unveränderliche Wortarten wie Konjunktionen.
Da gibt es eine ganze Menge! Grammatisch (!) feminin sind zum Beispiel: die Tante, die Oma, die Kuh, die Gabel, die Schreibmaschine, die Luftpumpe, die Party, die CD, …
Alle Nomen, die ein sächliches Genus haben, schleppen den Artikel das mit sich herum. Dazu gehören etwa: das Boot, das Kindermädchen, das Personal, das Angebot, das Weltall, das Material, das Pferd und noch viele mehr.