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Bienenwachstücher selbst machen in 6 Schritten

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Bienenwachstücher selbst machen in 6 Schritten

Heute schon ein Pausenbrot ausgewickelt? Was das mit diesem Thema zu tun hat, wie Du ein Bienenwachstuch selbst machen kannst und wofür es überhaupt gut ist – das erfährst Du, wenn Du weiterliest. Freu Dich auf tolle Ideen, wofür so ein Tuch genutzt werden kann! Und wir gehen sogar noch ein wenig weiter: Du bekommst eine komplette Schritt-für-Schritt-Anleitung, die Du mit Deinen Freund:innen und einem/einer Erwachsenen gemeinsam nachmachen kannst!

Was sind Bienenwachstücher?

Ein Bienenwachstuch ist ein Tuch aus Baumwolle, das mit einer Mischung aus Bienenwachs und Öl beschichtet ist. Du kannst ein solches Wachstuch auch ganz leicht selbst machen und es dadurch individuell gestalten.

Wenn es fertig ist, dann ist es erst einmal ein wenig steif. Doch durch die Wärme Deiner Hände wird es schön weich und geschmeidig, sodass Du darin zum Beispiel Dein Pausenbrot einpacken kannst. Man kann es somit auch als natürliches Verpackungsmaterial ansehen, das Du statt normaler Frühstücksbeutel aus reinem Plastik benutzt. So ein Bienenwachstuch sieht nämlich nicht nur schön aus, es ist auch antibakteriell.

Erkundungstour

Was kann man mit Bienenwachstüchern machen?

Bienenwachstücher kannst Du ganz einfach selbst herstellen. Dafür benötigst Du nur wenig Material und mithilfe eines Erwachsenen ist es ruckzuck fertig. Was genau Du benötigst, das findest Du weiter unten. Doch was kannst Du mit einem Bienenwachstuch machen?

Deine Möglichkeiten sind beinahe unendlich! Natürlich kannst Du es benutzen, um allerlei Essbares darin einzuwickeln. Sowohl Obst und Gemüse bleiben darin länger frisch als auch Dein Lieblingskäse oder Schulbrot. Sogar die Universität Koblenz-Landau berichtet darüber, wie einfach das geht.

Das Besondere an diesen Wachstüchern ist, dass sie Deine Lebensmittel atmen lassen, von Natur aus antibakteriell sind und Du sie immer wieder verwenden kannst. Und weil es eben ein Tuch ist, passt es sich wunderbar an die Form an, die Du darin einwickelst. Doch das ist noch nicht alles, was Du damit machen kannst! Durch die Wachsschicht ist so ein Bienenwachstuch auch wasserabweisend. Und das eröffnet Dir ganz viele weitere Möglichkeiten!

Aufgrund seiner schönen Farben und Muster kannst Du Dir etwa ein Stiftemäppchen selbst basteln. Wenn dann mal ein Füller ausläuft, dann macht das gar nichts, weil das Ganze nicht nach außen dringen kann (vgl. Stratmann, 2011). Und natürlich kannst Du damit auch Schüsseln und Töpfe abdecken, damit der Inhalt frisch bleibt und sich gleichzeitig keine Fliege hineinmogelt.

Unser Tipp:

Wenn Du Lust auf ein richtiges Kreativabenteuer hast und gerne malst, dann kannst Du Dir einen Stoff aussuchen, der eine helle Farbe hat. Und bevor Du daraus dann Dein Wachstuch machst, bemalst Du es nach Herzenslust mit Stoffmalfarben. Welches Motiv würde Dir am besten gefallen? Seeräuber:innen? Astronaut:innen? Oder vielleicht doch lieber ein süßes Tier? Lass Deiner Fantasie freien Lauf und male auf, was Dir am besten gefällt! Das kannst Du schon in der Vorschule umsetzen!

Wie lange halten Bienenwachstücher?

Dein Bienenwachstuch kann bis zu zwei Jahre lang halten, wenn Du damit sorgsam umgehst und es gut pflegst. Du solltest darauf achten, dass Du es niemals mit etwas Heißem in Berührung bringst, insbesondere frisch gekochtem Essen oder heißem Wasser. Denn Heißes mag Dein Wachstuch gar nicht und geht davon kaputt. Deswegen hat es auch nichts in der Waschmaschine oder Spülmaschine verloren. Am besten machst Du es stattdessen von Hand mit kaltem Wasser sauber. Nimm dazu ein weiches Spültuch!

Nachdem Du Dein Bienenwachstuch sauber gemacht hast, kannst Du es ganz einfach an der Luft trocken lassen, zum Beispiel an einer Wäscheleine. Auch hier bitte darauf achten, dass Du es nicht auf eine Heizung oder in die direkte Sonne legst. Wir möchten ja nicht, dass Dein schönes Wachstuch schmilzt, stimmt’s?

Achtung!

Was auf gar keinen Fall mit Deinem Bienenwachstuch in Berührung kommen sollte, sind rohes Fleisch, Wurst, Fisch und angeschnittene Ananas. Und falls Du etwas mit starkem Geruch einwickelst, etwa Zwiebeln oder auch streng riechenden Käse, dann solltest Du dieses Tuch nicht für etwas anderes benutzen. Ein leckerer Fruchtjoghurt, den Du mit so einem Tuch abdeckst, würde diesen Geruch annehmen. Und wer mag schon Fruchtjoghurt mit Zwiebelgeschmack?

Das brauchst Du

Bestimmt bist Du schon ganz gespannt, wie Du nun ein Bienenwachstuch selbst herstellen kannst. Doch bevor wir loslegen und Dir genau erklären, wie das geht, müssen wir alle notwendigen Dinge dafür besorgen.

Diese Materialien benötigst Du also für Dein erstes Set:

Tabelle 1: Das brauchst Du für Dein Bienenwachstuch

MaterialDort bekommst Du esHinweis
1 × Baumwollstoff mit den Maßen 40 × 120 cm, um mehrere Tücher in verschiedenen Größen herzustellen Im Stoffladen oder online. Vielleicht haben Deine Mama oder Dein Papa auch noch einen alten Kissenbezug oder so etwas in der Art, den Du nutzen kannst.Alternativ kannst Du direkt Baumwolltücher in der gewünschten Größe nehmen.
StoffschereIm Bastelladen oder online.Vorsicht, scharf!
200g Bienenwachs-PastillenIm Reformhaus oder online.Man kann Bienenwachs auch in größeren Stücken kaufen. Die Pastillen sind aber handlicher.
Etwas Öl. Am besten eignet sich pflanzliches Speiseöl, Jojoba-Öl oder KokosölIm Supermarkt, in der Drogerie, im Reformhaus, online, … Bitte kein pflanzliches Fett (z. B. Butter) nehmen!
Ofen mit einem großen Backblech
Das sollten Deine Eltern ja so oder so in der Küche haben, nicht wahr? Falls nicht, kannst Du sicher bei Oma und Opa oder einem/einer Freund:in nachfragen.Achtung! Bitte nutze den Ofen nur zusammen mit einer erwachsenen Person!
BackpapierIm Supermarkt, in der Drogerie, online, … Besonders praktisch sind fertige Backpapierzuschnitte.
Bügelbrett mit BügeleisenSicher haben Deine Eltern oder Großeltern so etwas schon zu Hause. Es geht zwar auch ohne Bügeln, manchmal verteilt sich das Wachs im Ofen aber noch nicht ganz perfekt. Bitte lass Dir auch beim Bügeln unbedingt helfen oder diesen Schritt eine erwachsene Person durchführen!
Küchentücher, falls wir ein wenig zu viel Wachs benutzt habenIm Supermarkt, in der Drogerie, online, … Die Küchentücher helfen zwar, um überschüssiges Wachs aufzuwischen. Aber achte darauf, Dich an die Mengenangaben unserer Anleitung zu halten!

Bienenwachstuch selbst machen in 6 Schritten

Jetzt geht es los! Gemeinsam stellen wir nun Schritt-für-Schritt ein Bienenwachstuch her. Lies Dir am besten erst einmal alles in Ruhe durch und hole Dir unbedingt eine erwachsene Person dazu, die Dir dabei hilft! Bereit?

1. Den Stoff zurechtschneiden

Als Erstes schneiden wir uns das große Baumwolltuch zurecht. Am besten machst Du daraus Tücher in verschiedenen Größen, zum Beispiel einmal 40×40 cm, zweimal 25×25 cm und aus dem Rest zwei bis vier kleinere Tücher in 15×15 cm.

Falls Du bereits fertige Tücher hast, die Du nutzen möchtest, dann kannst Du diesen Schritt natürlich überspringen.

Stoff zurechtschneiden (Bienenwachstücher)
Abb. 1: Den Stoff zurechtschneiden

2. Die Tücher auf dem Backblech ausbreiten

Dann holst Du das (kalte) Backblech aus dem Ofen, belegst es mit ausreichend Backpapier und darauf legst Du Deine Baumwolltücher.

Tücher auf dem Blech ausbreiten
Abb. 2: Die Tücher auf dem Backblech ausbreiten

3. Die Tücher einölen

Das Einölen ist wichtig, damit Deine Wachstücher später schön weich und geschmeidig sind. Hierzu träufelst Du alle 3-5 cm ein paar Tropfen des Öls auf Dein Tuch, sodass es ungefähr alle fünf Zentimeter einen schönen kreisförmigen Öltropfen hat. Das reicht vollkommen aus. Wichtig ist, dass Du möglichst kein duftendes Öl nimmst, weil dieser Duft später in Deine Speisen zieht. Und das wäre doch nicht so schön. Du erinnerst Dich an den Zwiebeljoghurt? Genauso fies wären vermutlich Vanille-Frikadellen.

Die Tücher einölen
Abb. 3: Die Tücher einölen

4. Das Wachs verteilen

Verteile nun möglichst gleichmäßig die Wachspastillen auf Deinen Tüchern. Für das große Tuch benötigst Du dabei ca. 3-4 Esslöffel, für das kleine Tuch maximal 2 Esslöffel. Je mehr Wachspastillen Du benutzt, desto steifer wird am Ende Dein Tuch und kann dann nicht mehr gut zum Einwickeln benutzt werden. Also nimm nicht zu viel davon!

Bienenwachs verteilen
Abb. 4: Das Wachs verteilen

5. Ab in den Ofen! – Tücher backen

Das Blech mit den Wachstüchern schiebst Du jetzt in den kalten Ofen. Dann stellst Du den Ofen auf eine niedrige Temperatur, ungefähr 70 °C. Das genügt, damit das Wachs schmilzt und dauert ungefähr 10 Minuten.

Wenn die ganzen Bienenwachs-Pastillen geschmolzen sind, dann holst Du das Backblech wieder aus dem Ofen raus und nimmst die Tücher vorsichtig an den Ecken vom Blech runter. Schwenke sie ein paar Sekunden hin und her, dann sind sie ausreichend abgekühlt und Du kannst sie auf den Tisch legen.

Die Tücher backen
Abb. 5: Tücher backen

6. Der letzte Schliff – Bügeln

Jetzt machen wir Dein Tuch noch so richtig schön! Schnapp Dir dafür Dein Bügelbrett und leg es sorgfältig mit Backpapier aus. Als Nächstes nimmst Du Dir nun eines Deiner Tücher, legst es darauf und auf Dein Tuch noch einmal Backpapier.

Mithilfe des Bügeleisens sorgen wir nun dafür, dass sich das Wachs gleichmäßig verteilt und perfekt mit dem Öl vermischt. Stelle Dein Bügeleisen dazu auf die kleinste Stufe und gleite damit ein paar Mal vorsichtig über das Backpapier auf dem Tuch. Übe nicht zu viel Druck aus, damit das Wachs nicht an den Rändern rausfließt. Lass Dir dabei unbedingt von Deinen Eltern oder einer anderen erwachsenen Person helfen!

Bienenwachstücher bügeln
Abb. 6: Bienenwachstücher Bügeln

Gratuliere! Nun weißt Du, wie Du ein einfaches Tuch herstellst. Wie wäre es nun mit einem etwas größeres Projekt, zum Beispiel einem einfachen selbst gemachten Sportbeutel aus Bienenwachstüchern (vgl. Österburg, 2012)? Und falls Du jetzt erst einmal genug Vorrat an Wachstüchern hast und lieber etwas Neues ausprobieren möchtest, dann wartet in der Kinderuni schon das nächste Abenteuer auf Dich.

Literatur

Österburg, Else, 2012: Kunterbuntes Wachstuch: Geniale einfache Modelle zum Nähen, Schneidern, Dekorieren, 1. Auflage Münster.

Stratmann, Edina, 2011: Nähen mit Wachstuch: Schöne und praktische Ideen fürs ganze Haus, 4. Auflage München.

FAQs zu Bienenwachstüchern

Welchen Stoff nehme ich für Bienenwachstücher?

Am besten nimmst Du hier Stoff aus 100 % Baumwolle. Dünne Stoffe sind besonders gut, um schöne Wachstücher herzustellen.

Welches Öl für Bienenwachstücher?

Sowohl Pflanzenöl als auch Jojoba- oder Kokosöl sind prima dafür geeignet. Achtung: Verzichte jedoch auf Öle, die besonders empfindlich sind und schnell ranzig werden. Benutze also besser kein Olivenöl oder Leinöl.

Wie hygienisch sind Wachstücher?

Bienenwachstücher haben eine antibakterielle Eigenschaft und können daher für Deine Lebensmittel genutzt werden. Und das übrigens nur durch das Bienenwachs! Faszinierend, nicht wahr? Falls Dich das Thema und die Vorgänge dahinter noch weiter interessieren, dann sind die Naturwissenschaften vermutlich genau Dein Ding!

Für was ist ein Bienenwachstuch gut?

Du kannst darin sowohl Lebensmittel einwickeln als auch Schüsseln und Töpfe abdecken. Und wenn Du besonders kreativ bist, dann kannst Du aus Wachstüchern sogar Taschen und vieles mehr herstellen. Wäre das nicht ein toller Ausgleich zum Lernen im Homeschooling?

Wie macht man Bienenwachstücher sauber?

Wasche Deine Wachstücher nach Gebrauch einfach unter kaltem Wasser ab und sie sind für ihren nächsten Einsatz wieder startklar!

Weitere Versuche unter: Experimente

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