In der deutschen Sprache gibt es zwei verschiedene Sorten von Buchstaben, die Vokale und die Konsonanten. Den Unterschied zu kennen ist praktisch, weil Du Wörter dann viel leichter richtig schreiben kannst. Wenn Du am Schluss noch Fragen hast, dann helfen wir Dir in unserer Deutsch Nachhilfe weiter.
Was sind Vokale?
Vokale sind Selbstlaute, wenn Du sie aussprichst, klingt nämlich kein weiterer Buchstabe mit. Die Luft kann also ungehindert entweichen. Versuch mal zum Beispiel das „a“ zu sagen, ohne den Mund zu öffnen. Dir ist bestimmt aufgefallen, dass Du diese Buchstaben nur mit geöffnetem Mund aussprechen kannst. Selbstlaute klingen außerdem immer gleich, egal ob Du sie einzeln oder innerhalb eines Wortes aussprichst. Das zu wissen, hilft Dir beim Lesen und Schreiben lernen.
Welche Vokale gibt es?
Im deutschen Alphabet gibt es insgesamt fünf Vokale, und zwar „a, e, i, o, u“. Bei der Bildung dieser Laute sind übrigens die Lage der Zunge sowie die Bewegung der Lippen wichtig. Die Universität Potsdam beschreibt noch einmal genau, worauf es bei der Entstehung von Lauten noch ankommt. In der Tabelle unten findest Du noch ein paar Beispiele dazu.
Tabelle 1: Die fünf Selbstlaute in der deutschen Sprache
Großbuchstabe | Kleinbuchstabe | Beispiel-Wörter |
A | a | Apfel |
E | e | Elefant |
I | i | Idee |
O | o | Oma |
U | u | Uhr |
Als Lernmotivation für Kinder gibt es einen praktischen Merksatz, um sich die Selbstlaute besser merken zu können: A, E, I, O, U der Mund geht immer weiter zu. Das klingt gar nicht so kompliziert, oder?
Tipp
Versuch als Übung doch mal den „Spiegeltest“. Dabei beobachtest Du Deine Mundbewegungen beim Sprechen in einem Spiegel (vgl. Livonius, 2015). Das ist super, um die verschiedenen Laute zu erkennen.
Die 6 Arten von Selbstlauten
Man kann zwischen sechs verschiedenen Arten von Selbstlauten unterscheiden. Dabei ist es unter anderem wichtig, ob sie lang oder kurz gesprochen werden. Aber keine Sorge! Wir nehmen sie genau unter die Lupe, sodass Du sie danach erkennst und Dir gut merken kannst. Übrigens findest Du Selbstlaute in jeder unserer 10 Wortarten, da es kaum Wörter gibt, die ohne Vokal auskommen. Weder Adjektive noch Konsonanten oder Präpositionen.
kurze Vokale
Wenn nach einem Selbstlaut gleich zwei Konsonanten (Mitlaute) folgen, dann wird er automatisch kurz ausgesprochen. Das ist beispielsweise bei „nn“ oder „tt“ der Fall:
Wanne: kurzes „a“
Butter: kurzes „u“
Tauchen die Konsonanten „tz“ oder „ck“ vor einem Selbstlaut auf, dann kannst Du Dir auch sicher sein, dass hier eine kurze Aussprache erfolgt:
Katze: kurzes „a“
Hecke: kurzes „e“
lange Vokale
Folgt auf einen Vokal hingegen nur ein Konsonant (Mitlaut), dann sprechen wir ihn meistens lang aus:
Mut: langes „u“
Brot: langes „o“
Bei dem „i“ sieht das etwas anders aus. Du musst es nämlich lang aussprechen, wenn darauf ein „e“ folgt. Ein Beispiel dafür ist das Wort Liebe. Noch mehr Beispiele zu kurzen und langen Selbstlauten sowie weitere Anregungen findest Du bei der Schule am Berg.
Achtung
Es gibt eine wichtige Regel zu beachten: Folgt dem Selbstlaut der Buchstabe „h“ (das sogenannte Dehnungs-h), dann musst Du den Vokal lang aussprechen. Dieser besondere Fall tritt zum Beispiel bei dem Wort Hahn auf.
offene Vokale
Mit einem offenen Vokal ist gemeint, dass Dein Mund beim Aussprechen weiter geöffnet ist, das ist bei einem „a“ der Fall. Man kann dazu ebenfalls tiefer Vokal sagen. An den Beispielen kannst Du erkennen, dass es auch hier einen Unterschied zwischen kurzer und langer Aussprache gibt. Das „a“ ist aber beide Male offen.
Bahn: langes, offenes „a“
Kamm: kurzes, offenes „a“
geschlossene Vokale
Bei geschlossenen Vokalen ist der Mund am wenigsten geöffnet, so wie beim „i“ und beim „u“. Man könnte hierzu auch hoher Vokal sagen.
Lied: langes, geschlossenes „i“
ist: kurzes, geschlossenes „i“
Umlaute
Umlaute gehören zwar nicht direkt zum Alphabet, aber bei ihnen handelt es sich trotzdem um Selbstlaute. Du erkennst sie ganz leicht an den „Pünktchen“ über diesen Buchstaben. Man kann sie entweder groß oder kleinschreiben:
„Ää, Öö, Üü“
Umlaute verwendest Du, wenn Du die Mehrzahl von einem Wort bilden möchtest oder eine Sache verniedlichst. Aus Knopf wird durch den Umlaut „ö“ dann die Mehrzahl Knöpfe. Bei einer Verniedlichung könntest Du zum Beispiel aus Haus ein Häuschen machen, indem Du den Umlaut „ä“ verwendest.
Andere Beispiel-Wörter mit Umlauten sind folgende:
Mädchen
über
Zwielaute
Zusätzlich zu den Grundvokalen „a, e, i, o, u“ gibt es außerdem noch Zwielaute. Dazu sagt man auch Doppellaute, da man sie aus zwei Selbstlauten bildet:
„au, ai, eu“
Zwielaute können ebenfalls aus einem Selbstlaut und einem Umlaut gebildet werden:
äu
Hier sind einige Beispiele für Wörter mit Zwielauten:
Auge („au“)
Häuser („äu“)
Mai („ai“)
Eis („ei“)
Vielleicht ist Dir bei diesen Beispielen aufgefallen, dass man die Zwielaute nicht getrennt, sondern als einen einzigen Laut ausspricht. Würde man sie beim Sprechen trennen, dann würden sich die Worte nicht mehr richtig anhören.
Übungsmaterial
Jetzt bereiten Dir die verschiedenen Vokale bestimmt keine Probleme mehr. Damit Du das neue Wissen auch gleich anwenden kannst, haben wir Dir ein Übungsblatt vorbereitet. Das passende Lösungsblatt kannst Du dann im Anschluss benutzen, um Deine Antworten zu überprüfen. Viel Spaß dabei!
Hast Du mal versucht ein Wort zu finden, in dem keine Vokale vorkommen? Das ist gar nicht so einfach, oder? Sie sind nämlich sehr wichtig für die Bildung von Wörtern. Daher ist es für Dich und den Prozess der Sprachförderung gut, wenn Du unterscheiden lernst, welche Arten von Selbstlauten es in der deutschen Sprache gibt. Damit fällt Dir außerdem die Rechtschreibung viel leichter. Man schreibt nämlich nicht alles so, wie man es hört (vgl. Fabiunke, 2021). Wenn Du noch mehr Übungen machen möchtest, dann schau doch bei unserer Hausaufgabenbetreuung vorbei.
Literatur
Livonius, Uta (2015): Das Rechtschreibfundament: Lange und kurze Vokale – Grundlagen, Methoden, Übungen und Spiele, Hamburg.
Fabiunke, Katharina (2021): Relevanz und Vermittlung langer und kurzer Vokale in der Grundschule, Duisburg-Essen.
FAQs zum Thema Vokale
In der deutschen Sprache gibt es die fünf Grundvokale „a, e, i, o, u“, die sieben Zwielaute „ei, au, eu, ai, äu, oi, ui“ sowie die drei Umlaute „ä, ö, ü“.
Ein Umlaut ist ein Selbstlaut, der etwas verändert wurde, nämlich mit zwei Punkten. Zu den Umlauten gehören „ä“, „ö“ und „ü“. Stehen Wörter in der Mehrzahl, dann verwandelt sich ein Selbstlaut oft in einen Umlaut (Hand/Hände).
Ein Zwielaut heißt auch Doppellaut, denn er wird aus zwei unterschiedlichen Lauten zusammengesetzt. Sie heißen „Ei (ei), Au (au), Eu (eu), Ai (ai) und Äu (äu)“. Es gibt auch noch die Zwielaute „Oi (oi)“ und „Ui (ui)“, diese kommen in der deutschen Sprache jedoch eher selten vor.
Schon ab der 1. Klasse in der Grundschule lernst Du, was Vokale sind. Das hilft Dir dabei, Wörter zu bilden und die richtige Rechtschreibung abzuleiten.
Wenn Du einen Vokal aussprichst, ist Dein Mund geöffnet und die Luft kann frei entweichen. Sie klingen außerdem ohne die Hilfe anderer Laute.
Alle Buchstaben im Alphabet, die keine Vokale sind, nennt man Konsonanten: „B C D F G H J K L M N P Q R S T V W X Y Z“. Die Konsonanten heißen auch Mitlaute, denn um sie besser aussprechen zu können, benötigen sie einen Selbstlaut.
An dem Wort Sonnenblume kannst Du noch einmal gut sehen, dass in einem Wort mehrere Vokale stecken können — erkennst Du sie alle?
Sonnenblume: o, e, u, e