Für Bestnoten Deutsch Nachhilfe
Sprachkompetenz Sprachförderung
Individuelle Hilfe Hausaufgabenbetreuung

Was sind Adjektive?

Veröffentlicht: . Geändert: .
Adjektive einfach erklärt

Wenn Du wissen möchtest, was Adjektive sind, dann solltest Du unbedingt weiterlesen. Denn wir erklären Dir anhand praktischer Beispiele, welche Merkmale sie besitzen und wie Du sie richtig im Satz verwendest. Außerdem erwartet Dich ein Übungsblatt mit vielen Aufgaben, mit dem Du Dein neues Wissen sofort anwenden kannst. Wenn Du nach diesem Beitrag immer noch Fragen haben solltest, schau doch einmal bei unserer Deutsch Nachhilfe vorbei.

Adjektive Definition 

Adjektive, auch unter den Begriffen Eigenschaftswörter oder Wie-Wörter bekannt, werden gebraucht, um Eigenschaften oder Charakterzüge von Lebewesen, Gegenständen oder Ereignissen näher zu beschreiben (vgl. Holzwarth-Raether, 2020). Indes stehen sie in den meisten Fällen direkt vor dem Substantiv, auf welches sie sich beziehen. Zudem werden sie fast immer kleingeschrieben. Darüber hinaus passen sie sich dem Genus (grammatikalisches Geschlecht), dem Kasus (Fall) und dem Numerus (Zahl) des Nomens an. Dies wird in der deutschen Sprache oftmals als Deklination bezeichnet (Kölmel, 2011, S.5). Sollte Dein Kind beim Schreiben noch Unterstützung benötigen, kannst Du gerne in unserer Rubrik Nachhilfe Grundschule vorbeischauen.

Erklärvideo: Was sind Adjektive?

Adjektive zeichnen sich durch folgende Merkmale aus:

  1. Du kannst sie zwischen ein Nomen und seinen Begleiter setzen: Wenn Du sagst: „Paul ist ein kluger Schüler“, steht das Adjektiv „klug“ zwischen dem Begleiter und dem Namenwort. 
  2. Zudem lassen sie sich in den meisten Fällen steigern: klug – klüger – am klügsten
  3. Viele von ihnen enden auf -sam, -bar, -los, -ig, -lich oder -isch. Beispiele dafür sind einsam, wunderbar, heimatlos, eckig, heimlich oder regnerisch.

Zunächst musst Du jedoch begreifen, dass sich hinter den einzelnen Wie-Wörtern viel mehr verbirgt als ein bloßes Bild. Dieses Bewusstsein wird vor allem durch eine gezielte Sprachförderung begünstigt. Daher sollte spätestens in der Vorschule mit einer intensiven Grammatikförderung begonnen werden.

Die Funktion von Eigenschaftswörtern 

Bei Adjektiven handelt es sich um eine Wortgruppe, die Eigenschaften zuordnen. Dementsprechend beantworten sie die Frage nach dem „Wie“. Dabei bleiben die Eigenschaftswörter in ihrer Beschreibung recht allgemein. Heißt es in einem Text zum Beispiel: „Max wohnt in einem schönen Haus“, so wird das Haus als schön beschrieben. Jedoch zeichnet das Adjektiv „schön“ kein genaues Bild von dem Haus, in dem Max wohnt. Indes weiß so niemand, wie das Haus genau aussieht. Ist es groß oder klein? Sind die Wände weiß, gelb oder blau? Ist das Dach spitz oder flach? Um die Beschreibung detailreicher zu gestalten, kann man einfach mehrere Adjektive aneinanderreihen. 

In manchen Situationen ist es ratsam, ein Eigenschaftswort zu verwenden, damit andere Menschen das Gesagte besser verstehen können. Zum Beispiel kann es sein, dass Deine Freundin Kim zwei Hunde hat, einen braunen und einen schwarzen. Wenn Du zu Deinen Eltern sagst: „Ich gehe mit Kims Hund spazieren“, ist nicht klar, welchen Hund Du meinst. Wenn Du den Satz mit einem Adjektiv versiehst, wird Dein Gegenüber die Aussage besser einordnen können: „Ich gehe mit Kims schwarzem Hund spazieren.“

Erklärvideo: Die 3 Arten von Adjektiven

Wo stehen Adjektive im Satz?

Wie Du schon weißt, stehen Adjektive in der Regel zwischen einem Namenwort und einem Artikel. Somit kannst Du sie schon an ihrer Position erkennen. Dabei wird diese Verwendungsweise im Deutschen auch als attributiv bezeichnet. Wenn der Artikel oder das Namenwort sich verändern, ändert sich auch die Endung des Wie-Worts, so wie Du es auch von den Verben kennst. Je nachdem, ob das Subjekt in der Einzahl oder Mehrzahl verwendet wird. Das nennt man, wie Du in diesem Artikel bereits gelernt hast, Deklination. Dabei musst Du auf das Geschlecht und den Fall des Namenworts achten. Unsere Tabelle hilft Dir dabei, die Deklination im Homeschooling zu üben.

Tabelle 1: Beugung von Eigenschaftswörtern – Einzahl

Fallmaskulinfemininneutral
NominativDer rote BallDie blaue BlumeDas grüne Blatt
GenitivDes roten BallsDer blauen BlumeDes grünen Blattes
DativDem roten BallDer blauen BlumeDem grünen Blatt
AkkusativDen roten BallDie blaue BlumeDas grüne Blatt

Mit der nächsten Tabelle kannst Du die Deklination im Plural üben. Wie Du siehst, hast Du es hier leichter, da die Endung des Eigenschaftsworts immer gleich bleibt.

Tabelle 2: Deklination von Adjektiven – Mehrzahl

Fallmaskulinfemininneutral
NominativDie roten BälleDie blauen BlumenDie grünen Blätter
GenitivDer roten BälleDer blauen BlumenDer grünen Blätter
DativDen roten
Bällen
Den blauen BlumenDen grünen Blättern
AkkusativDie roten BälleDie blauen BlumenDie grünen Blätter

Bei Sätzen, die mit sein / bleiben / werden gebildet werden, findest Du das Eigenschaftswort hinter dem Verb. In diesen Fällen werden sie ohne Endung gebraucht. Dabei wird diese Verwendungsweise als prädikativ bezeichnet.

  • Das Haus ist hoch.
  • Wer nicht fragt, bleibt dumm. 

Darüber hinaus können Adjektive auch hinter anderen Verben stehen. Sie werden dann adverbial gebraucht, wenn sie nicht mit sein / bleiben / werden gebildet werden.

  • Max guckt traurig.
  • Kims Hund bellt laut.

Wann benutzt man Wie-Wörter?

Wie-Wörter werden in der Regel verwendet, um zu erklären, wie etwas beschaffen ist. Indes eignen sie sich hervorragend für die Beschreibung von Bildern oder Ereignissen. So machen die passenden Adjektive zum Beispiel eine Geschichte spannender, lustiger oder unterhaltsamer. So klingt zum Beispiel „Schneewittchen kämmt ihr rabenschwarzes Haar“ viel schöner als „Schneewittchen kämmt ihre Haare“, weil man sich durch das beschreibende Attribut das Aussehen der Märchenfigur besser vorstellen kann.

Doch Wie-Wörter werden nicht nur wegen ihrer beschreibenden Funktion verwendet. Indes kannst Du sie auch benutzen, um Gegensätze zu benennen. Dabei werden zwei Wörter als Gegensatzpaar bezeichnet, die inhaltlich das absolute Gegenteil voneinander meinen. So kann ein Wort durchaus mehrere Gegenwörter haben. Als Beispiel können die Adjektive heiß und kalt angeführt werden. Hinsichtlich der Temperatur stehen die beiden Adjektive gegenüber und bilden daher ein Gegensatzpaar. Wörter, die eine gegenteilige Bedeutung haben, werden oftmals auch als Gegenwörter oder Antonyme bezeichnet. Weitere Beispiele findest Du in Abbildung 1.

Adjektive – Die Gegensatzpaare
Abb. 1: Adjektive und ihre Gegenteile

Steigerung und Vergleiche von Adjektiven

Eine Besonderheit der Eigenschaftswörter ist, dass Du sie steigern kannst. Dabei wird dies auch Komparation genannt. Indes gibt es drei Steigerungsstufen. Nämlich den Positiv (Grundstufe), den Komparativ (1. Steigerungsstufe) und den Superlativ (2. Steigerungsstufe). Um die 1. Steigerungsstufe zu bilden, verwendet man in der Regel die Endung -er (schnell-er) und für den Superlativ die Endung -sten (am schnell-sten). Möchtest Du den Superlativ mit einem bestimmten Artikel bilden, wird die Wortendung „-ste“ angehängt (der, die, das schnell-ste).

Steigerung der Eigenschaftswörter
Abb. 2: Die Steigerung von Adjektiven

Doch pass auf! Nicht alle Eigenschaftswörter können nach dem genannten Schema gesteigert werden. Zudem gibt es unregelmäßige Adjektive, die eine besondere Steigerungsform aufweisen, da sich der gesamte Wortstamm verändert. Diese solltest Du am besten auswendig lernen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • gut, besser, am besten
  • oft, öfter, am häufigsten
  • viel, mehr, am meisten

Beachte:

Einige Eigenschaftswörter lassen sich nicht steigern. Dazu gehören Adjektive, die Farben darstellen. Aber auch Eigenschaftswörter, die bereits die absolute Stufe aufweisen, können nicht gesteigert werden. Somit kann zum Beispiel die Flasche nicht leerer als leer sein. Zudem können zusammengesetzte Adjektive nicht gesteigert werden.

Du kannst Eigenschaftswörter auch verwenden, um verschiedene Dinge miteinander zu vergleichen. Wenn zwei Gegenstände oder Lebewesen gleich sind, benutzt Du dafür die Grundform des Adjektivs und das Vergleichswort „wie“:

Sebastian ist genauso stark wie Paul.

Oft unterscheiden sich Dinge oder Lebewesen aber voneinander. Dann benutzt Du eine gesteigerte Form des Wie-Worts und das Vergleichswort „als“:

Sebastian ist stärker als Paul.

Lernvideo: Adjektive steigern

Zusammengesetzte Eigenschaftswörter

Viele Adjektive lassen sich mit anderen Wortarten zusammensetzen. Dabei werden diese immer zusammengeschrieben. Oftmals verwendet man zusammengesetzte Eigenschaftswörter, um bestimmte Gegebenheiten, Personen oder Gefühle genauer zu beschreiben. Indes können zusammengesetzte Eigenschaftswörter aus einem Namenwort (Nomen) und einem Adjektiv bestehen:

Pfeil +     schnell   =     pfeilschnell

Zudem können sie auch mit einem Verbstamm kombiniert werden:

kuscheln + weich   = kuschelweich

Darüber hinaus können sie auch mit anderen Adjektiven verbunden werden: 

bitter +    kalt    =    bitterkalt  

Besonders gerne kombinieren wir bestimmte Eigenschaften mit den Namen von Tieren: 

bärenstark, bienenfleißig, hundemüde, lammfromm, rabenschwarz, wieselflink

Auch Maßeinheiten werden zudem oft verwendet, um die Bedeutung von Adjektiven zu verstärken:

kilometerlang, meilenweit, sekundenschnell, tonnenschwer

Zusammengesetzte Adjektive einfach erklärt

Arbeitsblätter & Unterrichtsmaterial zu Adjektiven

Nun hast Du einiges über Adjektive gelernt und kannst Dein Können unter Beweis stellen. Deshalb kannst Du jetzt mit unseren Übungen beginnen. Überprüfe mit unseren Arbeitsblättern, wie gut Du den Umgang mit Eigenschaftswörtern beherrschst. Wir wünschen Dir dabei viel Freude! Falls Du noch auf der Suche nach hilfreichen Lerntipps bist, hilft Dir unser Artikel zur Lernmotivation für Kinder mit Sicherheit weiter. 

Um das Gelernte zu verinnerlichen, schlägt die Universität München zudem vor, Bewegung in die Lernsession zu integrieren. Denn dadurch werden die Inhalte besser verstanden. Versuche doch einmal die Gegensatzpaare groß und klein, dick und dünn oder rund und eckig mit den Händen darzustellen.

Adjektive – Liste von A bis Z

Dir fehlt noch etwas Inspiration für Deinen nächsten Text? Im Folgenden haben wir eine Liste von Eigenschaftswörtern zusammengestellt, die Du für Deinen Aufsatz verwenden kannst. Damit wird Deine Geschichte mit Sicherheit ein Knaller. Vielleicht entdeckst Du in der Liste ein Wie-Wort, welches Du zuvor noch gar nicht kanntest. Wir wünschen Dir viel Spaß beim Stöbern!

A
alt 

arm

ängstlich

B

billig

bitter

blau

böse

D
dankbar

dumm

dick

dreckig

dunkel

dünn

E
eckig

edel

endlos

ehrlich

einsam 

F
fabelhaft

falsch

fantastisch

faul

fein

fettig

fit

flach

flauschig

fleißig

frei 

freundlich

fröhlich

G
gefährlich

gelb

gesund

glatt

glücklich

groß

gründlich

grün

H
haarig

hart

halb

heiß

hell

hochhungrig

J
jugendlich

jung

K
kahl

kalt

käuflich

klug

krank

krumm

künstlich

kurz

L
lang

langsam

laut

lebendig

lecker

leicht

leise

lieb

luftig

lustig

M
mächtig

matschig

musikalisch

mutig

N
nah

nass

neidisch

neu

niedrig

O
offen

ordentlich 

R
rau

regnerisch

reich

riesig

rund

S
salzig

satt

sauer

scharf

schattig

schnell

schrecklich

schwer

sonnig

sportlich

stark

schwach

T

traurig

treu

trocken

trotzig

tüchtig

V

vergnügt

verletzt

voll

W
wach

wahr

warm

wässrig

weich

weihnachtlich

weit

weiß

wertvoll

windig

winzig

witzig

Z

zahm

zappelig 

zärtlich

zornig

Nun kennst Du die wichtigsten Eigenschaften der Wie-Wörter und weißt ganz genau, wie man sie verwendet. Das war doch gar nicht so schwer, oder? Wenn Du Dich an unseren Tipps und Übungsaufgaben austobst, meisterst Du nicht nur die nächste Deutscharbeit, sondern mauserst Dich zudem zu einem wahren Buchstabenjongleur. Falls Du noch tiefer in die Welt der Buchstaben eintauchen möchtest, dann schau doch mal bei der Hausaufgabenbetreuung vorbei.

Literatur

Holzwarth-Raether, Ulrike; Müller -Wolfangel, Ute (2020): „Die Grundschulgrammatik: So funktioniert Sprache“, Berlin.

Kölmel, Birgit (2011): Einfach klasse in Deutsch: Grammatik Wissen Üben Testen“, Mannheim.

FAQs zum Thema Adjektive

Was ist der Unterschied zwischen einem Adjektiv und einem Adverb?

Adverbien beschreiben den genauen Umstand eines Sachverhalts und heißen daher auch Umstandswörter. Im Gegensatz zum Adjektiv bezieht sich das Adverb dabei auf ein Verb, Eigenschaftswort oder ein anderes Adverb. Adjektive hingegen beziehen sich auf ein Nomen. Zudem besteht ein wesentlicher Unterschied darin, dass Adverbien in ihrer Form immer unveränderlich sind. Indes kannst Du sie nicht steigern oder deklinieren.

Was sind beigefügte Eigenschaftswörter? 

Hierbei handelt es sich um beschreibende Adjektive, die als Ergänzung des Substantivs dienen. Dabei stehen sie in der Regel vor dem Namenwort. In manchen Fällen können sie aber auch nach selbigem stehen.

Welche Arten von Adjektiven gibt es?

Im Deutschen unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Typen: attributive, prädikative und adverbiale Eigenschaftswörter.

Wie kann man ein Eigenschaftswort erkennen?

Ein Eigenschaftswort erkennst Du in erster Linie daran, dass Du das Wort zwischen Artikel und Nomen setzen kannst. Solltest Du Dir dennoch einmal unsicher sein, kannst Du einen ganz einfachen Trick anwenden. Indes kannst Du das Satzglied wie folgt erfragen: „Wie ist eine Person oder eine Sache?“. Denn da es sich bei Adjektiven um Eigenschaftswörter handelt, beschreiben sie eine Sache bzw. eine Person näher.

Schreibt man Wie-Wörter groß oder klein?

Wie-Wörter schreibt man klein, außer natürlich am Satzanfang. Aber Vorsicht! Die Wortbausteine heit-, -keit, -nis oder -ung machen Adjektive zu Namenwörtern, die Du großschreiben musst (dunkel + heit = die Dunkelheit; fröhlich+ keit = die Fröhlichkeit).

Nichts mehr verpassen mit unserem Newsletter!

Anderen hat auch das noch gefallen