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Lesen lernen – 11 Tipps zur Leseförderung

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Tipps lesen lernen

Das Lesen lernen stellt eine wichtige Kindheitserfahrung dar. Denn schließlich gilt das Erschließen des geschriebenen Wortes als Meilenstein in der Entwicklung Deines Schützlings. Kinder, die sich auf die Reise des flüssigen Lesens begeben, stehen jedoch zunächst vor der Herausforderung, die einzelnen Buchstaben zu entschlüsseln. Mit etwas Unterstützung wie durch eine frühkindliche Bildung machen sie dabei jedoch schnell die ersten Fortschritte. Wir haben daher 11 Tipps und zwei Übungsblätter für Dich, mit dem Du Dein Kind fördern kannst. Wer zunächst einige Schwierigkeiten hat, erhält durch eine Deutsch Nachhilfe überdies zusätzliche Förderung.

Lesen lernen in 6 Schritten

Hinter dem Lesen lernen verbirgt sich ein komplexer Vorgang, der schon weit vor dem Eintritt in die Grundschule beginnt. Zunächst müssen Kinder dabei begreifen, dass sich hinter den einzelnen Buchstaben viel mehr verbirgt als ein bloßes Bild. Dieses Bewusstsein entwickelt sich Schritt für Schritt, wenn sie mit dem Alphabet in Berührung kommen. Es kann durch eine gezielte Sprachförderung begünstigt werden. Dabei gibt es für Eltern eine große Bandbreite an Möglichkeiten, ihre Schützlinge beim Lernen aktiv zu begleiten. Der beste Zeitpunkt für eine intensive Leseförderung ist die Vorschule, in der Dein Kind langsam vom Buchstaben lernen zum Lesen erster Wörter herangeführt wird. Welche Schritte es hierbei durchläuft, siehst Du hier:

1. Laute kennenlernen

2. Buchstaben lernen

3. Silben lesen 

4. Silben verbinden

5. Kurze und lange Wörter lesen

6. Flüssig lesen

Kurse

Lesen Lernen in der 1. Klasse: kostenlose Arbeitsblätter

Um lesen zu lernen ist in der 1. Klasse eins besonders wichtig: ganz viel Übung! Daher haben wir zwei Arbeitsblätter für Dich und Deinen Schützling, die Du Dir kostenlos herunterladen kannst. Im ersten Übungsblatt geht es um das Silben erkennen und lesen, bevor Ihr Euch mit dem zweiten Blatt dann ersten Worten widmen könnt. Viel Spaß damit!

11 Tipps & Ideen zum Lesen lernen

Viele Eltern möchten Ihre Kinder dabei unterstützen, lesen zu lernen. Dazu gibt es eine ganze Fülle von Möglichkeiten, mit denen Du die Lesemotivation steigern und Dein Kind fördern kannst – sowohl vor als auch in der 1. Klasse. Wir möchten Dir 11 Tipps mit an die Hand geben, mit denen Du Deinem Kind spielerisch lesen beibringen kannst.

1. Sei ein Lese-Vorbild

Du kannst Deinen Schützling aktiv beim Lesen lernen fördern, indem Du Deine Funktion als Vorbild wahrnimmst. Wenn Dein Nachwuchs sieht, dass Du selbst regelmäßig zum Buch oder der Tageszeitung greifst, weckst Du in ihm aktiv die Lust, es ebenfalls zu tun.

2. Das Alphabet kennenlernen

Bevor Dein Kind sich an die ersten Texte heranwagt, sollte es zunächst das Alphabet beherrschen. Um diese wichtige Grundlage zu schaffen, helfen Abbildungen des Alphabets im Alltag. Auch das Nachzeichnen von Buchstaben ist eine super Übung. Weitere Optionen sind Lieder singen oder das Schreiben des eigenen Namens. So entwickelt Dein Schützling Stück für Stück ein Gefühl für Buchstaben und Laute.

Übung zur Lautlehre

Um Deinem Kind das Buchstaben lernen schon vor der 1. Klasse zu erleichtern, kannst Du mit der Förderung der Lautbildung beginnen. Du kannst dazu beispielsweise mehrere Gegenstände auf den Tisch legen, die sich deutlich in ihrem Anlaut voneinander unterscheiden. Ein Beispiel dafür wären ein Löffel, eine Murmel und ein Knopf. Dann fragst Du Deinen Schützling, welches Wort mit dem Buchstaben „L“ beginnt.

3. Mit Spiel & Spaß lernen

Das Lesen lernen ist ein wichtiger Schritt für Kinder, dennoch sollte der Spaß nicht zu kurz kommen. Denn allgemein gilt: Spiel und Spaß sind der Schlüssel zum Lernerfolg. Denn nur wenn die Freude am Lesen bestehen bleibt, erobert Dein Schützling die Welt der Buchstaben im Handumdrehen. Dabei gibt es eine Bandbreite an Varianten, mit denen Du das Lesen üben gerade in der 1. Klasse spielerisch gestalten kannst. Legt doch gemeinsam die neu erlernten Buchstaben aus Zahnstochern nach oder sucht sie gemeinsam beim Einkaufen. Aber auch Reimspiele können dafür sorgen, das Sprachgefühl zu stärken.

4. Lesen Lernen mit den Lieblingshelden 

Ob Elsa, Superman oder Ninjago – alle Kinder haben eine Lieblingsfigur, die sie aus Geschichten, dem Fernsehen oder aus dem Kino kennen. Dabei kann die kindliche Faszination dazu genutzt werden, um das Herantasten an Texte zu fördern. Schließlich gibt es zu fast allen Figuren die passenden Bücher zum Lesen lernen.

5. Medienvielfalt nutzen 

Du möchtest das Verstehen von Wörtern zu einem ganz besonderen Erlebnis machen und somit Deinen Schützling motivieren? Kinder wachsen nicht nur mit einer unglaublichen Medienvielfalt auf, Smartphone, Tablet & Co. sind für sie zugleich unglaublich reizvoll. Nutze diese Faszination etwa in Form von Hörbüchern oder Lern-Apps, um die Lernmotivation Deines Kindes zu fördern.

6.  Gemeinsames Vorlesen 

Auch wenn Dein Kind schon selbst lesen kann, sollte die gemeinsame Vorlesezeit nicht zu kurz kommen. Denn durch das gemeinsame Vorlesen verbesserst Du die Lesefähigkeit Deines Kindes (Friedrich, 2015). Wer früh, viel und lange gemeinsam mit seinen Kindern liest, stärkt außerdem zugleich die Eltern-Kind-Bindung. Darüber hinaus haben Kinder, die regelmäßig etwas vorgelesen bekommen, deutlich weniger Probleme in der Schule.

7. Kindern die Bücherauswahl überlassen 

Überlasse Deinem Kind die Entscheidung, was gelesen wird. Gehe doch einmal mit Deinem Schützling in die Buchhandlung oder in die örtliche Bücherei und stöbert in den verschiedenen Abteilungen. Achte jedoch darauf, dass der Schwierigkeitsgrad zum Alter und Wissensstand Deines Kindes passt. So vermeidest Du, dass Frust aufkommt und die Leselust leidet. Überdies sollten Anfänger:innen Bücher mit großer Schrift, einfachen Wörtern sowie vielen Bildern benutzen.

8. Fehler nicht negativ bewerten 

Insbesondere in den ersten Grundschuljahren eignen sich unsere Jüngsten eine Menge Wissen an. Dabei sind Fehler natürlich inklusive. Selbstverständlich sollten diese korrigiert werden. Jedoch ohne die Fehler negativ zu kommentieren. Weise Dein Kind stattdessen einfach nur darauf hin, wie es richtig geht.

Lesen lernen Unterstützung
Abb. 1: Silbenübung hilft beim Lesen lernen

9. Erfolgserlebnisse schaffen

Allgemein gilt: Ohne Erfolgserlebnisse sinkt nicht nur die Motivation, sondern auch der Lernerfolg bleibt aus. Dabei sind diese für den langwierigen Prozess des Lesen lernens essenziell. Denn ein Kind, welches regelmäßig kleine Erfolgserlebnisse erfährt, ist überzeugt von den eigenen Fähigkeiten und hat Spaß daran, diese auszubauen. Gestalte das Lesen üben mit Deinem Kind daher so, dass es regelmäßig kleine Erfolgserlebnisse verzeichnen kann.

10. Lesen lernen braucht Zeit und Ruhe

Gerade zu Beginn ist es besonders wichtig, dem Nachwuchs beim Erlernen neuer Fähigkeiten Zeit zu geben.Schließlich zeichnet sich jedes Kind durch ein individuelles Lerntempo aus (vgl. Rückert, 2010). Reagiere also nicht gestresst, wenn Dein Schützling zum hundertsten Mal die richtige Aussprache eines Buchstabens erfragt oder ein Wort falsch ausspricht. Ebenso wichtig ist die richtige Lernumgebung. Da das lesen den Kleinen viel Konzentration abverlangt, solltest Du darauf achten, dass Du die richtige Umgebung wählst. Am besten ist ein ruhiger Ort, an dem es möglichst wenig Ablenkung gibt.

11. Gezielte Programme zur Leseförderung nutzen

Eine weitere Möglichkeit sind gezielte Förderprogramme. Eines der bekanntesten ist das Würzburger Trainingsprogramm „Hören, lauschen, lernen“, das am Psychologischen Institut der Universität Würzburg entwickelt wurde. Das Programm vermittelt anhand spannender Spiele die Struktur unserer Sprache. Aber auch das Trainingsprogramm „Antolin“ erfreut sich einer wachsenden Beliebtheit, wie an der Grundschule Wuhlheide in Berlin. Anhand interaktiver Quizfragen müssen die kleinen Leser:innen Quizfragen zum Inhalt beantworten. Auf diese Weise werden die Kids motiviert, sich eingehend mit dem Inhalt des Buches zu beschäftigen.

Methoden zum Lesen üben

Um Kinder beim Lesen lernen zu unterstützen, gibt es vielfältige Methoden. Damit ist für jeden Geschmack etwas dabei. Im Folgenden haben wir noch mal einige davon übersichtlich zusammengefasst.

Tabelle 1: Verschiedene Übungen zum Lesen lernen und ihre Vorteile

StrategieWas bringt das?Zusätzliche Vorteile
Silben klatschenErkennen von Silben- und WortstrukturBewegtes Lernen steigert die Konzentrationsfähigkeit und eröffnet Kindern einen neuen Zugang zu Lerninhalten
Gemeinsames VorlesenSicherheit beim Lesen durch Übung; Verständnis des InhaltesStärkung der Eltern-Kind-Bindung; Förderung einer stabilen Lesehaltung
Medienvielfalt nutzen Der Einsatz anderer Medien steigert die Leselust & wahrt die LernmotivationDein Kind stärkt zudem seine Medienkompetenz 
Leseprogramm „Antolin“Lesen lernen wird durch Quizfragen noch spannender;
Steigert zudem die Motivation sich mit dem Inhalt auseinanderzusetzen
Kinder üben einen versierten Umgang mit dem PC & Tablet, 
besseres Textverständnis 
Lernen mit den Lieblingsfiguren Nichts fördert die Leselust mehr, als spannende Geschichten über die Lieblingsfiguren Deines KindesAufbau und Ausbau von Lesefertigkeiten
Reimspiele Gefühl für Silben und WortstrukturFörderung von Kreativität
Bücher auswählen lassenSteigerung der Lesemotivation Selbstständiges Entdecken eigener Interessen

Kinder beim Lesen lernen zu unterstützen, gehört zu den wichtigsten Aufgaben von Eltern und pädagogischem Lehrpersonal. Wie bei allen neuen Fähigkeiten ist es wichtig, dass unsere Jüngsten Spaß beim Entdecken dieser haben. Dazu kann die Lesekompetenz auf unterschiedliche Art und Weise spielerisch gefördert werden. Somit lassen sich bereits im Kindergartenalter die ersten Grundsteine legen, um später flüssig lesen zu lernen. Doch auch in der Grundschulzeit ist eine intensive Begleitung durch die Eltern im Homeschooling sinnvoll.

Literatur

Friedrich, Melanie (2015): Handbuch Vorlesen. Deutschland: Books on Demand.

Rückert, Ellen / Kunze, Sarah / Schillert, Melanie / Schulte-Körne, Gerd (2010): Prävention von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten. Effekte eines Eltern-Kind-Programms zur Vorbereitung auf den Schriftsprachenerwerb. Kindheit und Entwicklung, Online-Publikation.

FAQs zum Lesen lernen

Wann sollte mein Kind mit dem Lesen lernen beginnen?

In der Regel sollte damit ab fünf Jahren begonnen werden, wenn Dein Kind in der Vorschule ist. Laut Experten und Expertinnen kannst Du Deinen Schützling aber schon im Alter von drei oder vier Jahren spielerisch an das Wiedererkennen von Worten heranführen. Dazu bietet sich vor allem das Vorlesen an, wodurch Du Deinem Kind bereits ein Gefühl für Worte und deren Klänge vermitteln kannst.

Wie bringe ich meinem Kind lesen bei?

In der Vorschule oder der 1. Klasse wird Dein Kind zunächst das Alphabet kennenlernen. Hier kannst Du es unterstützen, indem Du etwa mithilfe einer Anlauttabelle regelmäßig mit ihm übst. Auch Spiele können eine tolle Möglichkeit sein, um das Buchstaben lernen für Kinder in den Alltag zu integrieren. Sobald das Alphabet sitzt, kann es mit dem Üben von Silben und dem Lesen einfacher Worte weitergehen. Dabei helfen gemeinsames Vorlesen und ganz viel Übung.

Wie kann ich die Lesemotivation fördern?

Eine Möglichkeit ist das Vorlesen in Tandem, bei dem Ihr Euch nach einigen Minuten immer wieder abwechselt. Ist Dein Kind an der Reihe, wird es sich stark konzentrieren müssen. Daher sind die Pausen super, in denen es sich nur zuhören kann. Außerdem sollte das Herantasten an Bücher immer etwas Positives sein. Gehe daher mit Ruhe und Geduld an das Üben heran. Sehr motivierend ist es zudem, wenn Du Dein Kind für seinen Fortschritt lobst. Weise es also darauf hin, wenn es flüssiger vorliest als vorher oder sich die Aussprache verbessert hat.

Wann sollte mein Kind flüssig lesen können?

Flüssig und immer schneller lesen lernen die Kleinen zwischen dem sechsten und dem zehnten Lebensjahr. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass jedes Kind individuell ist und sein eigenes Tempo hat.

Was kann man bei Leseschwierigkeiten tun?

Wenn Du das Gefühl hast, dass Dein Kind Leseschwierigkeiten hat, solltest Du zunächst mit der Lehrerin oder dem Lehrer sprechen. Besprich mit ihnen, was sie von dem aktuellen Stand Deines Schützlings halten. Die beste Unterstützung ist gezielte Förderung durch viel Übung. Wenn die Schwierigkeiten sehr groß sind oder sich nicht durch Training überwinden lassen, kannst Du eine professionelle Bewertung durchführen lassen. Dadurch können die genauen Ursachen geklärt und die besten Hilfsmaßnahmen gefunden werden.

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