Grundwasser ist all das Wasser, das im Erdboden versickert und sich unterirdisch ansammelt. Was dann passiert und warum es so wichtig für Mensch, Tier und Umwelt ist, erfährst Du in diesem Beitrag. Die Kirsche auf der Sahnetorte bildet unser cooles Experiment, bei dem Du Deinen eigenen Grundwasserfilter in Miniaturform nachbauen kannst. Bereit? Dann Wasser Marsch!
Was ist Grundwasser?
Grundwasser ist all das Wasser, das sich unter unserer Erdoberfläche in winzigkleinen oder größeren Hohlräumen sammelt. Wenn es geregnet, geschneit oder gehagelt hat, versickert das Wasser im Boden und wird somit zu Grundwasser. Dabei sinkt es in Tiefen von bis zu 50 Metern! Es wird erst dort ausgebremst, wo es auf wasserundurchlässige Schichten stößt. Ein Teil des Wassers bewegt sich dann Richtung Seen oder Flüssen.
Hast Du am Strand schon einmal ein Loch im Sand gebuddelt? Sicher hat sich Deine Kuhle dabei irgendwann wie von Zauberhand mit Wasser gefüllt, obwohl Du es gar nicht aus dem Meer oder See abgeschöpft und hineingekippt hast. Das ist Grundwasser! Du siehst: Manchmal sammelt es sich schon in Lücken nur wenige Zentimeter unter unseren Füßen an.
Wie entsteht Grundwasser?
Das Grundwasser ist ein wichtiger Teil unseres Wasserkreislaufs! Daher entsteht es auch immer wieder neu. Und das funktioniert folgendermaßen: Nach Regen, Schnee oder Hagel versickert das Wasser im Boden. Dort bahnt es sich seinen Weg zu Hohlräumen, wo es sich sammelt. Es kann dabei so lange tiefer sinken, bis es auf eine Schicht stößt, die kein Wasser durchlässt. Ein Teil des Grundwassers besteht auch aus See- oder Flusswasser, das durch Spalten unter die Erdoberfläche gelangt.
Bei seiner Bewegung durch den Untergrund wird das Wasser aber nicht schmutzig. Ganz im Gegenteil: Die verschiedenen Schichten filtern das Wasser, sodass es von Schmutz gereinigt wird.
Am Ende seiner Reise trifft das Wasser auf eine wasserundurchlässige Schicht. Oberhalb dieser sammelt sich das Wasser und bewegt sich dann teilweise weiter. Etwa in Richtung eines Flusses oder Sees und dringt somit wieder an die Erdoberfläche, wo es erneut verdunstet, um Wolken zu bilden. Und so beginnt der Wasserkreislauf von vorne!
Übrigens:
Zu den wasserundurchlässigen Gesteinsschichten gehören Ton, Schluff und Lehm. Sie bestehen aus winzigen Körnern, die fast keinen Platz für Hohlräume lassen. So kann das Wasser nicht tiefer versickern. Man nennt diese Gesteine daher auch Grundwasserhemmer.
Wasserknappheit: Haben wir bald kein Wasser mehr?
Zwar kann der Eindruck entstehen, dass Grundwasser als Teil des unendlichen Wasserkreislaufs unausschöpflich ist, doch das stimmt so nicht! Tatsächlich wird unser Wasser nämlich immer knapper, was ein großes Problem für Mensch, Tier und Umwelt darstellt.
Durch die höheren Temperaturen gelangt nämlich weniger Niederschlag ins Grundwassers, da es sofort wieder verdunstet. Außerdem belasten die Landwirtschaft und die Industrie die Qualität des unterirdischen Wassers. So verschmutzen diverse Düngemittel der Bauern das flüssige Lebenselixier, die über die Felder in den Boden gelangen. Gleichfalls verbrauchen wir schneller und mehr Wasser, als sich neues Grundwasser als Teil des Wasserkreislaufs bilden kann. Zahlreiche Gründe, die zu solch einem Ungleichgewicht führen, erklärt die Universität Heidelberg in verschiedenen Studien.
Wozu das führen kann, zeigt das Beispiel Kapstadt. Die südafrikanische Metropole gilt als erste Stadt, die durch schlechtes Grundwassermanagement und den zunehmenden Treibhauseffekt vor einer strengen Regulierung der Wasserreserven steht. Du siehst: Der Eingriff des Menschen bringt den Lauf der Natur gehörig durcheinander! Und das werden wir früher oder später zu spüren bekommen, wenn wir jetzt nicht handeln. So kann das Grundwasser auch eingesetzt werden, um das Klima positiv zu beeinflussen, wie die Universität Bonn in einem spannenden Versuch zeigt. Und das wirkt sich wiederum positiv auf unseren Wasserbestand aus. Eine wahre Win-win-Situation!
Tabelle 1: Grundwasser in der Grundschule erklärt – Ursachen für Wasserknappheit
Klimawandel | Landwirtschaft | Industrie |
– höhere Temperaturen sorgen für kleinere Versickerungsmengen | – Gülle (Nitrat) verunreinigt Wasserbestände | – Müllverschmutzung verunreinigt Wasserbestände |
– Anstieg des Meeresspiegels (= Salzwasser) verunreinigt Grundwasserbestände (= Süßwasser) | – Rückstände von Pflanzenschutzmitteln verunreinigen Wasserbestände | – Ausgrabungen und Baugruben vermindern natürlichen Schutz der Wasserbestände |
Grundwasser-Versuch für die Grundschule
Du weißt nun, wie Grundwasser entsteht und warum es so wichtig ist, unsere Bestände daran zu schützen. Hast Du jetzt Lust, einmal selbst einen Filter zu bauen, der dem unseres Grundwassers ähnelt? Dann haben wir die passende Anleitung für Dich, die Du in der Grundschule mit Deinen Klassenkamerad:innen, aber auch supergut zu Hause im Homeschooling nutzen kannst.
Grundwasser ist der Niederschlag, der im Erdboden versickert und sich dort in kleinen und großen Hohlräumen ansammelt. Du weißt nun, dass es nur von wasserundurchlässigen Schichten gestoppt werden kann, sich dort sammelt und Richtung Fluss oder See bewegt. Außerdem weißt Du, dass es trotz des unendlichen Wasserkreislaufs knapp werden kann und wir es daher unbedingt schützen müssen! Hier muss die Politik anpacken, aber auch Du, indem Du zum Beispiel beim Zähneputzen den Wasserhahn zudrehst. Das kriegst Du hin, nicht wahr?
Literatur
Streck, Otto (1953): Grundwasser. In: Grundlagen der Wasserwirtschaft und Gewässerkunde, Berlin und Heidelberg.
Vogelsang, Dieter (1998): Grundwasser, New York, Heidelberg und Berlin.
FAQs zum Thema Grundwasser
Grundwasser ist Niederschlag, der im Erdboden versickert und sich dort in Hohlräumen ansammelt. Es stellt einen wichtigen Teil unserer Trinkwasserreserven dar und wird auch bei der Energiegewinnung durch die natürliche Abwärtsbewegung des Wassers genutzt. Das unterirdisch gesammelte Wasser bewegt sich wieder zu Seen und Flüssen, wo der Wasserkreislauf von Neuem beginnt.
Wer schon einmal eine Sandburg gebaut hat, weiß, dass sich Grundwasser teilweise schon wenige Zentimeter unterhalb der Erde ansammelt. Es kann aber bis zu 50 Meter tief absinken, bis es auf eine undurchlässige Schicht trifft.
Theoretisch ist Trinkwasser sauber, da es durch die Erdschichten von Schmutz gereinigt wird. Jedoch muss es oft noch den Lauf durch die Kläranlage antreten, da es durch die Landwirtschaft und Industrie verunreinigt wird. Das ist besonders problematisch, weil das Grundwasser einen Großteil unseres Trinkwassers darstellt (vgl. Vogelsang, 1998).
Bewegt sich das Grundwasser unterirdisch zu einem Fluss oder See und geht in diese über, durchbricht es dabei die Erdoberfläche. Dort kann es bei entsprechendem Wetter erneut verdunsten, Wolken bilden und als Regen, Schnee oder Hagel auf die Erde niederfallen. Die Grenze zwischen Grund- und Oberflächenwasser nennt sich übrigens Grundwasseroberfläche (vgl. Streck, 1953).
Durch den Klimawandel ist das leider nicht ausgeschlossen! Außerdem verbrauchen wir oft mehr Grundwasser, als sich neues bilden kann. Ein Teil des Wassers verdunstet auch vollständig in der Atmosphäre oder vermischt sich mit dem ungenießbaren Salzwasser in den Meeren. Daher müssen wir unser Wasser unbedingt schützen, uns umweltbewusster verhalten und damit unser Leben sowie das nachfolgender Generationen schützen.