Was meinen wir, wenn wir vom Wasserkreislauf sprechen? Das ist eigentlich ganz einfach! Der Wasserkreislauf beschreibt die natürliche Bewegung des Wassers in seinen verschiedenen Formen von der Verdunstung über den Niederschlag bis hin zum Versickern im Boden. Wie das genau funktioniert, wo wir uns den Wasserkreislauf zu eigen machen und wie Du ihn ein einem coolen Experiment ganz einfach nachstellen kannst, erfährst Du in diesem Beitrag.
Was ist der Wasserkreislauf?
Der Wasserkreislauf beschreibt, wie sich das Wasser auf unserer Erde in seinen unterschiedlichen Formen bewegt. Da es dabei immer wieder die selben Schritte durchläuft und nicht einfach so verloren geht, sagt man auch, dass der Wasserkreislauf geschlossen ist. Uns kann also streng genommen nicht irgendwann das Wasser ausgehen, es ist nur unterschiedlich (und nicht gerade gerecht) verteilt auf unserem blauen Planeten.
So funktioniert der Wasserkreislauf
Wie wir gerade schon festgestellt haben, durchläuft unser Wasser immer wieder dieselben Schritte auf unserer Erde. Der Kreislauf ist daher unendlich und funktioniert folgendermaßen:
- Zunächst einmal verdunstet Wasser durch die Wärme unserer Sonne und sammelt sich in Form von Wasserdampf in unserer Atmosphäre.
- Durch die Temperaturunterschiede im Himmel und die Ansammlung des Wasserdampfes, kondensiert dieser irgendwann und bildet Regentropfen, Schnee, oder Hagel. Diese sammeln sich wo nochmal an? Genau, in den Wolken!
- Irgendwann wird das Wasser als Regen, Schnee oder Hagel zu groß und schwer in der Wolke. Diese entleert sich dann – es regnet, schneit oder hagelt.
- Unten angekommen versickert das Wasser entweder im Boden oder fließt bergab bis ins nächste Gewässer. Hier gilt: Je mehr Niederschlag, desto größer der Abfluss.
- Jetzt beginnt alles von vorne. Weißt Du noch, mit welchem Schritt es nun dementsprechend weitergeht? Absolut richtig! Das Wasser aus Meeren, Flüssen, Pfützen und Co. verdunstet.
Atmosphäre
Die Atmosphäre ist die schützende Hülle der Erde. Für den Wasserkreislauf sind besonders die ersten 10 Kilometer von Bedeutung – die sogenannte Troposphäre. In diesem Bereich entsteht nämlich das Wetter. Hier kommen also Verdunstung, Wolken, Regen und mehr zustande.
Wolken
Die Wolken sind ein wichtiger Teil des Wasserkreislaufs. Sie bestehen aus zunächst verdunstetem und dann kondensiertem Wasser. Wenn sie schwer genug sind, fallen sie als Niederschlag, beispielsweise in Form von Schnee, zur Erde (Vgl. Noa, 2017). Ein tolles Erklärvideo findest Du auch bei der Uni Münster.
Ozean
Der Ozean bildet eine wichtige Grundlage für den Wasserkreislauf. Ohne ihn befände sich viel weniger Wasser (bspw. aus Seen und Flüssen) im ständigen Austausch, was für unser Klima fatal wäre. Da der größte Teil des Planeten mit Wasser bedeckt ist, gehen die meisten Niederschläge übrigens über den Weltmeeren nieder. Dort können auch richtige Stürme entstehen!
Grundwasser
Unter dem Grundwasser verstehen wir das Wasser, das im Boden versickert und sich unterirdisch in Hohlräumen sammelt. Dabei kann es weniger als ein Jahr, aber auch mehrere Millionen Jahre im Inneren des Erdreiches verweilen (Vgl. Krusenstern, 2008). Dementsprechend ist Grundwasser mitunter eine sehr alte Ressource. Das Wasser, mit dem Du Dir die Hände wäscht, wurde also möglicherweise schon einmal von einem Dino getrunken. Erstaunlich, nicht wahr? Aber keine Sorge! Durch die natürliche Reinigung bei der Versickerung und die künstliche Aufbereitung in einer Kläranlage heute ist das Wasser, das aus dem Hahn kommt, bei uns einwandfrei und beinhaltet garantiert keine Dinospucke!
So begegnet er Dir im Alltag
Der Mensch macht sich den Wasserkreislauf in vielen Formen zunutze – und das schon seit Jahrhunderten. Bereits die alten Ägypter und Römer nutzten den natürlichen Kreislauf des Wassers für den Betrieb verschiedener Arbeitsmaschinen der Getreidemühlen.
Doch auch heute ist die Wasserkraft eine wichtige Energiequelle. So nutzen wir Stauseen, um Elektrizität zu erzeugen. Wie das geht? Ganz einfach! Durch das natürliche Gefälle und die dadurch entstehende Bewegung des Wassers wird eine Turbine in Bewegung gesetzt. Die kinetische Energie (= Bewegungsenergie) des Wassers überträgt sich also auf die der Turbine. Sie wird dann umgewandelt und gespeichert. Das alles geht sekundenschnell, wodurch in nur wenigen Minuten superviel Strom gewonnen wird. Dabei ist der größte Vorteil der Wasserenergie, dass diese ständig zur Verfügung steht. Schließlich ist der Kreislauf des Wassers ein nie endender Prozess, wie Du bereits erfahren hast.
Versuch: Wasserkreislauf in der Grundschule
Das war doch gar nicht so schwer, oder? Hast Du jetzt Lust auf ein cooles Experiment, das sich mit dem Wasserkreislauf beschäftigt? Dann haben wir genau das Richtige für Dich! Beim Wasserkreislauf im Glas wirst Du selbst aktiv und kannst darüber hinaus die Prozesse dieses spannenden Vorgangs hautnah beobachten. Dieser Versuch ist übrigens überall durchführbar! Du kannst ihn also auch im Homeschooling austesten. Wir wünschen Dir ganz viel Spaß dabei!
Der Wasserkreislauf ist nichts anderes als die Bewegung unseres Wassers in seinen unterschiedlichsten Formen. Von Verdunstung, über Wolkenbildung bis hin zu Niederschlag und Versickerung kennst Du nun alle Schritte, die in diesem spannenden und überlebenswichtigen Phänomen beschrieben werden. Außerdem konntest Du Deinen eigenen kleinen Wasserkreislauf auf die Beine stellen, ist das nicht cool? Durch dieses Experiment wurdest Du selbst zum/r Forscher:in. Falls Dir das Spaß gemacht hat – Bleib unbedingt dran! Auf diese Weise entstehen Leidenschaften und Berufungen.
Literatur
Noa, Sandra (2017): Wasser in der Grundschule (mit Illustrationen von Fides Friedenberg), 1. Aufl. München.
von Krusenstern, Peter (2008): Karl der Wassertropfen erklärt den Wasserkreislauf, 1. Aufl. Norderstedt.
FAQs zum Wasserkreislauf
Der Wasserkreislauf besteht aus mehreren Schritten, die sich unendlich oft wiederholen. Er beginnt mit der Verdunstung und anschließender Kondensation des Wassers zu Wolken, die Du am Himmel sehen kannst. Diese entleeren sich irgendwann in Form von Niederschlag, der im Boden versickert und dort im Grundwasser landet. Oder das Wasser gelangt auf direktem Wege zurück in die Meere, Seen und Flüsse unserer Erde.
Das spannende am Wasserkreislauf ist, dass das Wasser hierbei alle Aggregatzustände durchlaufen kann. Bevor es verdunstet, ist es flüssig. Wenn es dann verdampft, ist es gasförmig. Entleeren sich die Wolken nach der Kondensation, kann es entweder regnen, schneien oder hageln. Das Wasser ist hierbei also entweder flüssig oder sogar fest (Schnee oder Eiskristalle).
Das verdunstete Wasser bildet hoch oben im Himmel durch Kondensation Wolken. Diese werden größer und schwerer und entleeren sich irgendwann durch verschiedene Niederschlagsarten.
Streng genommen geht Wasser nicht verloren und kann damit nicht knapp werden. Es verändert schließlich nur immer wieder seine Form im Wasserkreislauf. Jedoch ist ein Großteil davon Salzwasser, das für uns Menschen ungenießbar ist. Durch den Klimawandel wird das für uns so wichtige Süßwasser hingegen immer knapper, was früher oder später ein echtes Problem wird.
Das kann zum einen auf natürliche Weise passieren. Wenn es stark und viel regnet oder schneit, kann das Wasser nicht schnell genug versickern und abfließen. Entsprechend kommt es zu Überschwemmungen. Aber auch menschliches Eingreifen kann den Wasserkreislauf stören. Holzen wir zum Beispiel Wälder ab, wird darunter liegendes Wasser nicht mehr geschützt und es verdampft mehr, als von der Natur vorgesehen ist. Auch Mikroplastik, also ganz winzige Plastikpartikel, können im Wasserkreislauf zum Problem werden, wie die TU Berlin erforscht hat.