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Was ist ein Ozonloch?

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Kinder: Ozonloch einfach erklärt

Das Ozonloch ist eine dünnere Stelle in der schützenden Ozonschicht, die unsere Erde umgibt. Unser Planet ist nämlich durch eine Gashülle, die Erdatmosphäre, vom Weltall abgeschirmt. Diese besteht aus verschiedenen Schichten, wobei die Ozonschicht sich in der zweiten befindet. Sie ist wichtig, um Dich vor der UV-Strahlung zu schützen.

Das Ozonloch einfach erklärt

Zunächst ist es wichtig zu verstehen, dass das Ozonloch gar kein richtiges Loch ist. Vielmehr ist die Ozonschicht in einem bestimmten Bereich einfach sehr viel dünner geworden, als sie sein sollte. So kann sie nämlich ihre wichtige Schutzfunktion vor der UV-Strahlung nicht mehr richtig übernehmen. Wie der Name Dir schon verrät, besteht diese Schicht aus dem Gas Ozon. Es entsteht aus der Reaktion von ultraviolettem Licht und Sauerstoff. Das kommt ganz natürlich in unserer Atmosphäre vor. Die Ozonschicht ist dabei ein Teil der 2. Schicht der Atmosphäre.

Die Schichten unserer Erdatmosphäre sind: 

  1. Troposphäre, bis zu einer Höhe von etwa 15 Kilometern
  2. Stratosphäre, bis zu einer Höhe von etwa 50 Kilometern
  3. Mesosphäre, bis zu einer Höhe von etwa 80 Kilometern
  4. Thermosphäre, bis zu einer Höhe von etwa 500 Kilometern
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Wie entsteht das Ozonloch?

An der Entstehung des Ozonlochs waren vorwiegend die sogenannten Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe, kurz: FCKW, beteiligt. Das ist eine bestimmte Gruppe von Stoffen in der Chemie. Nach ihrer Entdeckung klangen sie sehr praktisch, weil sie für den Menschen nämlich ungiftig sind und nicht brennbar. Daher wurden sie auch als Kältemittel und als Bestandteil in Spraydosen verwendet. Das Problem ist aber, dass diese Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe sich nur sehr langsam zersetzen. Dadurch können sie bis in die oberen Schichten der Erdatmosphäre gelangen. Dort schaden sie dann als Teil der Treibhausgase der Ozonschicht. Das Ozonloch hängt somit auch mit dem Treibhauseffekt zusammen.

Gewusst?

Das Gas Ozon hat seinen Namen im Jahr 1839 von seinem Entdecker, dem deutsch-schweizerischen Chemiker und Physiker Christian Friedrich Schönbein, erhalten. Der Name leitet sich dabei von dem griechischen Wort für „riechen“ ab. Ausgangspunkt für die Namensgebung war der stechende Geruch des Gases sowie der Tipp eines befreundeten Griechisch-Professors (vgl. Feister 1990).

Warum ist eine dünne Ozonschicht gefährlich?

Das eigentlich gefährliche an einer dünnen Ozonschicht ist die UV-Strahlung. Wenn Du Dich erinnerst, hatte die 2. Schicht der Atmosphäre ja die Aufgabe uns vor genau dieser Strahlung zu schützen. Denn UV-Strahlung ist schädlich für die Haut und kann sogar Hautkrebs verursachen. Deswegen ist es auch so wichtig, sich vor dem Baden in der Sonne gut einzucremen. Was ist jetzt aber, wenn durch die dünne Ozonschicht noch mehr UV-Strahlung auf die Erde gelangt? Das würde dazu führen, dass wir mit viel stärkerem Sonnenbrand zu kämpfen hätten. Folglich gäbe es auch mehr Hautkrebs und zusätzlich würden unsere Augen viel stärker angegriffen werden.

Die gute Neuigkeit ist, dass das Ozonloch größtenteils in einer Region vorhanden ist, wo nicht so viele Menschen leben. Hauptsächlich nämlich über der Antarktis, also dem Südpol. Ein Teil reicht aber bis nach Australien, wo die Menschen sich daher stärker gegen vor der Sonne schützen müssen. Glücklicherweise hat sich die Ozonschicht in den vergangenen Jahren zunehmend erholen können. Wenn Forscher recht behalten, wird das Loch über der Antarktis in einigen Jahrzehnten geschlossen sein. Im Jahr 2020 fanden Forscher allerdings erstmals eine länger anhaltende Schwächung der Ozonschicht über der Arktis, also dem Nordpol. Das würde sich negativ auf viele Bereiche der Biologie auswirken.

Wie beeinflusst der Mensch die Ozonschicht?

Der Mensch hat großen Einfluss auf die Schwächung der Ozonschicht, obwohl Forscher der Universität Heidelberg auch natürliche ozonzerstörende Stoffe gefunden haben. Hauptverantwortlich waren aber trotzdem die von uns ausgestoßenen Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe. Deswegen wurden sie auch weltweit verboten, was in dem sogenannten Montrealer Protokoll (vgl. Grundmann, 1999) festgehalten wurde. Als positive Folge nimmt der Schutzgürtel der Welt allmählich wieder an Dicke zu. Dennoch wirkt sich der vom Menschen gemachte Klimawandel auf die Ozonschicht aus. Durch den Temperaturanstieg verändern sich nämlich die Luftströmungen. Dadurch nimmt die Ozonschicht an anderen Stellen der Erde ab. 

Merkblatt zum Ozonloch

Das Ozonloch ist ein spannendes und vielschichtiges Thema. Alle wichtigen Fakten haben wir Dir deswegen auf einem praktischen Merkblatt zusammengestellt!

Das Ozonloch ist demnach eigentlich ein weniger dicker Bereich der Ozonschicht. Diese schirmt normalerweise die Erde vor schädlicher Strahlung ab. Du weißt jetzt auch, dass der Mensch für die Entstehung des Ozonlochs verantwortlich ist. Wenn alles gut geht, könnte es sich im Laufe der Jahre regenerieren.

Literatur

Feister, Uwe (1990): Ozon – Sonnenbrille der Erde.

Grundmann, Reiner (1999): Transnationale Umweltpolitik zum Schutz der Ozonschicht: USA und Deutschland im Vergleich.

FAQs zum Ozonloch

Wann wurde das Ozonloch entdeckt?

Das Ozonloch wurde schon 1985 entdeckt, und zwar über dem Südpol.

Was ist die Ozonschicht und welche Aufgabe hat sie?

Die Ozonschicht ist ein Teil der Atmosphäre und schützt uns auf der Erde vor großen Mengen der schädlichen UV-Strahlung.

Wie groß ist das Ozonloch momentan?

Die Größe des Ozonlochs verändert immer wieder. Zuletzt erreichte es fast 24,8 Millionen Quadratkilometer. Damit reicht es teilweise vom Südpol bis nach Australien!

Was passiert, wenn die Ozonschicht nicht mehr da ist?

Wäre die Ozonschicht nicht vorhanden, dann hätten wir mit viel stärkerem und schnellerem Sonnenbrand zu tun. Dadurch würde es auch öfter zu Hautkrebs kommen.

Wo ist das Ozonloch heute?

Wenn wir von dem Ozonloch sprechen, dann meinen wir das über dem Südpol. Allerdings wurde 2020 erstmals auch über dem Nordpol eine Schwächung der schützenden Gasschicht entdeckt. Wie der Klimawandel die Ozonschicht beeinflusst, hat übrigens die Uni Bremen erforscht.

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