Der Mond umkreist unsere Erde und wird daher auch Erdtrabant genannt. Wie er jedoch entstanden ist, was es mit den Mondphasen auf sich hat und wieso er uns manchmal plötzlich feuerrot erscheint, erfährst Du in diesem Beitrag. Auf unser abschließendes Mond-Experiment können sich kleine Astronom:innen darüber hinaus ganz besonders freuen!
Steckbrief: Der Mond
- Wo?: Umkreist die Erde
- Durchmesser: 3.475 km
- Umfang: 10.920 km
- Alter: etwa 4,51 Milliarden Jahre alt
- Typ: Gesteinstrabant
- Entfernung zur Erde: 384.000 km
- Temperatur: auf der Tagseite ca. 130 °C, auf der Nachtseite -160 °C
Wie ist unser Mond entstanden?
Unser Mond, auch Erdtrabant genannt, ist beinahe so alt wie die Erde selbst. Doch wie ist er überhaupt entstanden? Dazu gibt es verschiedene Hypothesen, wobei die am breitesten akzeptierte von der sogenannten Kollisionstheorie beschrieben wird. Ihr zufolge streifte ein etwa marsgroßer Himmelskörper in den jungen Jahren unserer Milchstraße die Erde. Bei diesem Aufprall wurde entsprechend Material aus diesem Brocken und Gestein unseres Heimatplaneten ins Weltall geschleudert. Durch die Erdanziehungskraft sammelte sich dieses Material dann in einer nahestehenden Erdumlaufbahn und verdichtete sich. Das Ergebnis war dabei unser Mond.
Hast Du das gewusst?
Mond ist eigentlich eine allgemeine Bezeichnung für eine bestimmte Art Himmelskörper. Da lange Zeit nicht bekannt war, dass auch andere Planeten in unserem Sonnensystem von natürlichen Satelliten umrundet werden, hat der Erdenmond keinen Namen. Auch andere Planeten haben Trabanten, so zum Beispiel der Jupiter.
Der Mond im Wandel – Die Mondphasen
Als Mondphasen bezeichnet man die verschiedenen Erscheinungsformen des Mondes, die sich durch seine Bewegungen auf der Erdumlaufbahn und die Bewegungen um die Sonne erklären lassen. Wenn der Trabant um unseren Heimatplaneten kreist, sind also je nach Lage unterschiedliche Teile der Mondoberfläche sichtbar.
Dabei können wir grundsätzlich zwischen vier Phasen unterscheiden: Neumond, zunehmender Mond, Vollmond und abnehmender Mond. Beim Neumond ist die Mondoberfläche nicht oder kaum zu sehen, da sie nicht beleuchtet wird. Dahingegen ist die Mondoberfläche bei Vollmond als leuchtende runde Scheibe zu erkennen, da die uns zugewandte Seite von unserm Zentralgestirn angestrahlt wird. Mehr dazu liefert auch die Uni Bonn.
Was passiert bei einer Mondfinsternis?
Wenn eine Mondfinsternis auftritt, wandert der kleine Erdbegleiter in den Kernschatten unseres Planeten. Das passiert, wenn Sonne, Erde und Vollmond in einer Linie stehen. Dann kannst Du die Mondfinsternis von der gesamten Hälfte unseres Planeten aus beobachten, die dem Mond zugewandt ist (vgl. Kuphal, 2013).
Trotz des Kernschattens ist der Himmelskörper bei einer Mondfinsternis aber nicht völlig dunkel. Ein Teil des Sonnenlichts wird dabei durch die Erdatmosphäre gebrochen und dringt so in diesen Bereich vor. Der Mond erscheint dann rot gefärbt, da der rote Anteil des Sonnenlichts weniger stark gestreut wird, als der blaue Anteil. Übrigens: Da die Mondbahn zur Ebene der Erdbahn geneigt ist, tritt nicht bei jedem Vollmond eine Mondfinsternis auf und nicht bei jedem Neumond eine Sonnenfinsternis (vgl. Hanslmeier, 2012).
Ebbe und Flut – Der Einfluss des Mondes auf unseren Planeten
Obwohl der Mond von uns angezogen wird und viel kleiner als die Erde ist, lässt er uns nicht kalt. Weißt Du schon, wie er das Leben auf dem blauen Planeten beeinflusst? Genau! Ebbe und Flut entstehen beispielsweise durch die Wirkung der mondeigenen Gravitation auf die Erde (vgl. Wambsganß, 2012). So schafft es der kleine Mond trotz seiner großen Entfernung zum blauen Planeten, unser Wasser anzuziehen. Diese Wirkung ist übrigens stärker oder schwächer, je nachdem, wie nahe sich der Mond an unserem Planeten befindet. So sorgt der Mond also für ordentlich Wasserbewegung bei unseren Ozeanen.
Bis man das alles wusste, ist aber viel Zeit und Forschung verstrichen, wie Du auch der folgenden Tabelle entnehmen kannst.
Tabelle 1: Die Erforschung der Gezeiten in Ausschnitten
Zeitpunkt | Forscher | Forschungsstand/Idee |
1. Jahrhundert vor Christus | Poseidonios | Der Mond übt mehr Einfluss auf die Gezeiten aus als die Sonne |
1609 | Johannes Kepler | Anziehung geschieht durch Gravitation des Mondes |
1616/1632 | Galileo Galilei | Entwicklung der kinematischen Gezeitentheorie |
1687 | Isaac Newton | Die Anziehungskräfte von Mond und Sonne werden berechnet |
1799 | Pierre-Simon Laplace | Theorie der dynamischen Gezeiten |
1842 | George Biddel Airy | Die Theorie einfach geformter Becken mit gleichförmiger Tiefe entsteht |
20. Jahrhundert | Sydney Hough | Die noch aktuelle dynamische Theorie unter Einbeziehung der dabei essenziellen Corioliskraft entwickelt sich |
Der Mond hautnah: Experiment zum Nachmachen
Wie uns der Mond erscheint, hängt von seiner Lage, der unserer Erde und der Sonne ab, wie Du nun weißt. Manchmal erkennen wir nur eine schmale Sichel am Nachthimmel, an anderen Tagen hingegen eine volle Scheibe. Um das noch einmal besser nachvollziehen zu können, haben wir ein Experiment für Dich vorbereitet, das Du ganz einfach nachmachen kannst. Damit kannst Du zwar nicht zum Mond fliegen, aber Du holst ihn Dir dafür einfach ins Kinderzimmer!
Der Mond ist der treue Begleiter unseres Heimatplaneten und konnte dabei vermutlich auch nur durch ihn entstehen. Du weißt nun, wie das wahrscheinlich vonstatten ging, was es mit den Mondphasen auf sich hat und welche Voraussetzungen für eine Mondfinsternis erfüllt sein müssen. Jetzt fehlt nur noch der Moonwalk und Du bist ein/e wahre/r Expert:in unseres Erdtrabants!
Literatur
Hanslmeier, Arnold (2015): Den Nachthimmel erleben, Berlin, Heidelberg.
Kuphal, Eckart (2013): Den Mond neu entdecken. Spannende Fakten über Entstehung, Gestalt und Umlaufbahn unseres Erdtrabanten, Berlin, Heidelberg.
Wambsganß, Joachim (2012): Universum für alle, Berlin, Heidelberg.
FAQs zum Mond
Die gängigste Theorie besagt, dass der Mond entstand, als ein anderer Himmelskörper unsere Erde streifte. Dabei wurde Gestein ins All geschleudert, das sich auf einer Umlaufbahn der Erde verdichtete und den Mond bildete.
Unser kleiner Erdtrabant hat einen Durchmesser von 3.475 km, ist 4,51 Milliarden Jahre alt und die Temperatur auf seiner Oberfläche schwankt darüber hinaus zwischen 130 °C und -160 °C. Man dachte lange Zeit übrigens, der Mond sei viel jünger. Mehr dazu kannst Du auch bei der Uni Köln nachlesen.
Der Mond selbst hat keine Strahlkraft, denn in ihm verbrennt nichts. Tatsächlich wird er jedoch von der Sonne angestrahlt. Je nachdem, in welchem Winkel sich Erde, Sonne und Mond befinden, können wir dabei mehr oder weniger vom Erdtrabant sehen. So entstehen nämlich entsprechend die verschiedenen Mondphasen.
Da der Mond viel kleiner als zum Beispiel die Erde ist, trägt er auch nur etwa 1,2 % ihrer Masse in sich. Das sind dann etwa 7,348 · 10^22 kg. Eine Zahl mit sehr vielen Nullen also, die man sich kaum vorstellen kann.
Nein, der Mond wird nicht als Planet unseres Sonnensystems gewertet. Er ist jedoch der Begleiter der Erde.