Mit dem Neptun haben wir den letzten unserer acht Planeten vor der Nase. Er wird auch als Eisriese bezeichnet, obwohl er doch zu einem Großteil aus Gas besteht. Warum das so ist, wie er auf erstaunliche Art und Weise entdeckt wurde und ob es auf dem Neptun tatsächlich Polarlichter gibt, verraten wir Dir hier.
Steckbrief: Der Neptun
- Wo?: Achter Planet von der Sonne aus
- Nachbarn: Uranus (Pluto zählt nicht mehr als Planet)
- Durchmesser: etwa 49.200 km
- Umfang: 155.600 km
- Alter: 4,5 Milliarden Jahre
- Planetentyp: Gasplanet
- Anzahl der Monde: 14
- Entfernung zur Sonne: 4.600.000.000 km
- Umlaufzeit um die Sonne: 164 Jahre
- Bahngeschwindigkeit: 5,4 km/s
- mittlere Oberflächentemperatur: -200 °C
Woraus besteht der Neptun?
Der Neptun gehört zu den vier Gasplaneten, doch in seinem Inneren findet sich ein fester Kern aus Gestein und Eis. Um diesen herum hat sich dann ein Mantel aus Wasser, Methaneis und Ammoniak gebildet. Über besagten Mantel spannt sich wiederum Neptuns Atmosphäre, die aus Wasserstoff, Helium und Methan besteht. Bei uns spielt Methangas übrigens eine entscheidende Rolle beim sogenannten Treibhauseffekt.
Sicher ist Dir auch die eisige Temperatur aufgefallen, die auf dem Neptun herrscht. Er wird deswegen auch als Eisriese bezeichnet. Doch eigentlich müsste er sogar noch viel kälter sein. Wissenschaftler:innen fanden heraus, dass er 2,7-mal mehr Energie ausstrahlt, als er von den Sonnenstrahlen der unglaublich weit entfernten Sonne aufnimmt. Man geht deshalb von einem radioaktiven Prozess aus, der im Kern stattfindet und ihn erwärmt (vgl. Moltenbrey, 2019).
Die Entdeckung des Neptuns
Wie der Neptun entdeckt wurde, ist eine erstaunliche Geschichte, denn er ist der erste Himmelskörper, dessen Existenz durch eine Berechnung auffiel. Damit leitete er eine neue Ära in der Astronomie ein.
Mit den Fortschritten in der Mathematik konnte man schon im Altertum die Position und die Umlaufbahn der bereits bekannten Planeten herausfinden. Diese wurden zuvor mit bloßem Auge am Himmelszelt entdeckt, wofür bestimmte Voraussetzungen herrschen müssen. Dabei stellte sich heraus, dass der Uranus nicht an der Stelle war, die man ausgerechnet hatte. Die einzige Erklärung für diese Abweichung war, dass die Gravitation eines anderen Planeten auf ihn einwirkte. Es musste also einen weiteren Planeten geben, der noch weiter draußen im All lag.
Gewusst?
Nicht nur unser Heimatplanet hat einen Mond, denn u.a. der sogenannte Eisriese Neptun verfügt über ganze 14 Satelliten. Der größte ist dabei ungefähr so groß wie Pluto und heißt Triton. Die Universität Stuttgart geht davon aus, dass Triton ebenfalls ein Zwergplanet sein könnte.
1846 stelle der französische Mathematiker und Astronom Urbain LeVerrier dann die Rechnung auf, die diesen unbekannten Planeten positionieren sollte. Er schickte seine Kalkulation danach an den deutschen Astronom Johann Gottfried Galle an der Sternwarte Berlin. Innerhalb weniger Minuten fand dieser dann den neuen Planeten auf der vorhergesagten Umlaufbahn. Und so war der Neptun entdeckt.
Tabelle 1: Die Entdeckung des Neptuns und einiger seiner Monde
Planet beziehungsweise Mond | Zeitpunkt der Entdeckung | Entdecker:in |
Neptun | 23. September 1846 | LeVerrier, Adams, Galle, d’Arrest |
Triton | 10. Oktober 1846 | Lassell |
Larissa | 28. Juli 1989 | Reitsema, Hubbard, Lebofsky, Tholen, Voyager 2 |
Laomedeia | 13. August 2002 | Holman, Kavelaars, Graf, Fraser, Milisavljevic |
Psamathe | 29. August 2003 | Jewitt, Kleyna, Sheppard, Holman, Kavelaars |
Wolken, Stürme und Polarlichter – Witterung auf dem Neptun
Durch seine Atmosphäre entsteht auf dem Neptun Wetter. Auf ihm wehen dabei die stärksten uns bekannten Winde. Denn diese Stürme können bis zu 2200 Kilometer pro Stunde erreichen (vgl. Glover et al., 2005). Mit einer solchen Geschwindigkeit durchbrechen sie teilweise sogar den Bereich des Ultraschalls. Wir erleben das Durchbrechen der Schallmauer nur, wenn ein Düsenflugzeug über uns hinwegfliegt und wir einen lauten Knall hören. Die Stürme verursachen also wahrscheinlich sehr viel Lärm.
Auch Wolken gibt es auf dem Neptun. Und – Halt Dich fest! – sogar Polarlichter sind auf dem Eisriesen beobachtbar. Wie bei uns auf der Erde geht man davon aus, dass sie durch Teilchen aus dem Sonnenwind hervorgerufen werden. Diese dringen dabei in die Atmosphäre ein und beginnen zu leuchten.
Neptun – Ein Experiment zum Nachmachen
Das war doch richtig spannend, oder? Wir finden, dass es nun allerhöchste Eisenbahn ist, den Neptun mit einem spannenden Experiment zu erkunden. Bist Du dabei? Dann lass uns direkt loslegen!
Der Neptun ist der allerletzte Planet unseres Sonnensystems. Daher bekommt er auch recht wenig Sonnenlicht ab und ist dementsprechend eiskalt. Dennoch weißt Du nun, dass es auf ihm sogar eine Atmosphäre und Wettererscheinungen gibt, die den Neptun gehörig auf Trab halten.
Literatur
Glover et al. (2005): Die große National-Geographic-Enzyklopädie Weltall, Hamburg.
Moltenbrey, Michael (2019): Ausflug ins äußere Sonnensystem: Trojaner, Puck und Co., Wiesbaden.
FAQs zum Neptun
Ganz besonders auffällig ist sicher seine blaue Farbe, die vom Methangas in seiner Atmosphäre kommt. Außerdem ist er der letzte Planet unseres Sonnensystems, besteht aus Gas und einem festen Kern und wurde durch mathematische Berechnungen entdeckt. Darüber hinaus beherrschen verschiedene Wetterphänomene, sogar Polarlichter, den Planeten.
Die Durchschnittstemperatur auf dem Neptun liegt bei -200 °C, also ist es dort wirklich bitterkalt. Das liegt zum Beispiel an der enormen Entfernung des Eisriesen zur Sonne. Übrigens wird gerade erforscht, ob es nach dem Neptun noch einen neunten, bisher unentdeckten Planeten gibt. Dieser soll ebenfalls sehr kalt, aber etwas kleiner als Uranus und Neptun sein. Mehr dazu auch bei der Uni Bern.
So wie auch die anderen Planeten unseres Sonnensystems ist der Neptun unglaubliche 4,5 Milliarden Jahre alt.
Sein Äquatorumfang liegt bei 155.600 Kilometern. Unsere Erde kommt dahingegen nur auf einen Umfang von etwa 40.000 Kilometern.
Ja, der Neptun gehört zu den vier Gasplaneten. In seinem Inneren befindet sich aber ein fester Kern aus Gestein und Eis. Das Gas wird dabei unter anderem durch die Gravitation an diesen Kern gebunden.